Ge­sun­de Er­näh­rung macht Kin­der klü­ger

Aus der For­schung

Kinder essen gesunden Snack in der Pause
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Rich­ti­ge Er­näh­rung im frü­hen Kin­des­al­ter stei­gert die spä­te­re In­tel­li­genz, wie um­ge­kehrt auch ein fett- und zu­cker­rei­cher Spei­se­plan das Ge­gen­teil be­wir­ken kann. Das be­haup­ten For­scher der Uni­ver­si­tät Not­ting­ham in der Fach­zeit­schrift "Jour­nal of Epi­de­mio­lo­gy and Com­mu­ni­ty Health".

Die For­scher um Kate North­stone und To­mas Paus ana­ly­sier­ten Da­ten ei­ner bri­ti­schen Lang­zeit­stu­die bei fast 4.000 Kin­dern der Jahr­gän­ge 1991 und 1992. Im Al­ter von drei, vier, sie­ben und acht­ein­halb Jah­ren hat­ten de­ren El­tern in de­tail­lier­ten Fra­ge­bö­gen an­ge­ge­ben, wie sie es mit dem Es­sen und Trin­ken hiel­ten. Ent­spre­chend bil­de­te man Grup­pen der Kin­der, die vor­wie­gend zu­cker- und fett­rei­che Fer­tig­nah­rung zu sich nah­men, jene die viel Fleisch und Ge­mü­se as­sen oder sol­che mit viel Ge­mü­se, Obst, Reis und Nu­deln.

Im Al­ter von acht­ein­halb Jah­ren wur­den die Kin­der ei­nem IQ-Test un­ter­zo­gen. Da­bei stell­ten die For­scher ei­nen Zu­sam­men­hang zwi­schen der Er­näh­rung und der In­tel­li­genz fest, auch nach­dem sie an­de­re Ein­flüs­se wie etwa die so­zia­le Her­kunft be­rück­sich­tigt hat­ten. Je ge­sün­der die Er­näh­rung be­son­ders der ers­ten drei Le­bens­jah­re war, des­to hö­her punk­te­ten die Kin­der im In­tel­li­genz­test. Mit an­de­ren Wor­ten: Wer sei­ne Kin­der schon früh an Chips, Scho­ko­la­de und Ku­chen ge­wöhnt, darf sich nicht wun­dern, wenn sie spä­ter mit schlech­ten No­ten aus der Schu­le kom­men. All­zu gross wa­ren die Un­ter­schie­de je­doch nicht und die Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten im Al­ter von vier und sie­ben Jah­ren hat­ten kei­nen Ein­fluss auf den spä­te­ren IQ.

Stu­di­en­lei­ter Paus er­klärt dies durch das Ge­hirn­wachs­tum wäh­rend der ers­ten drei Jah­re. In den Ent­wick­lungs­pha­sen der Kind­heit brau­che das Ge­hirn be­son­ders vie­le Nähr­stof­fe. Eine zen­tra­le Rol­le spie­len da­bei Ome­ga-3-Fett­säu­ren, die etwa in Fisch und Mee­res­früch­ten, je­doch auch in pflanz­li­chen Ölen ent­hal­ten sind. Für Denk­leis­tung in der Schu­le sei die Ver­sor­gung mit kom­ple­xen Koh­le­hy­dra­ten wich­tig, für ma­the­ma­ti­sche Fä­hig­kei­ten auch die aus­rei­chen­de Ei­sen-Zu­fuhr.

Die Schul­leis­tung steht ge­ne­rell in en­gem Zu­sam­men­hang mit der Er­näh­rung, so die Prä­ven­ti­ons-Spe­zia­lis­tin und Buch­au­torin Mi­chae­la Axt-Ga­der­mann "Kin­der, die mor­gens das Haus ohne Früh­stück ver­las­sen, ha­ben schlech­te­re Aus­gangs­be­din­gun­gen. Zu­dem brin­gen Schü­ler dann mess­bar bes­se­re Leis­tun­gen, wenn sie vom Leh­rer re­gel­mäs­sig zum Was­ser­trin­ken auf­ge­for­dert wer­den." El­tern, die sich um ei­nen ge­sun­den Le­bens­stil ih­rer Kin­der küm­mern, könn­ten de­ren Leis­tung da­mit "min­des­tens um eine No­ten­stu­fe" ver­bes­sern, so das Fa­zit der Ex­per­tin. "Dazu ge­hö­ren wei­ters auch aus­rei­chend Schlaf und Be­we­gung, eine Be­schrän­kung der Me­di­en­nut­zung und ge­nug Zeit für das ge­mein­sa­me Ge­spräch oder das Vor­le­sen."

Aus der For­schung: North­stone, K. et al.: 2011 ; doi:10.1136/jech.2010.111955
www.axt-ga­der­mann.de

Letzte Aktualisierung: 10.03.2021, BH

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