Vorzeitige Lösung der Plazenta

Was dafür verantwortlich sein könnte, wie gefährlich eine vorzeitige Lösung ist und wie sie behandelt wird.

Plazenta
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Die Plazenta versorgt das heranwachsende Kind über viele Blutgefässe mit Nährstoffen und Sauerstoff. In den letzten Schwangerschaftsmonaten fliesst fast ein Liter Blut pro Minute durch die Plazenta.

Was ist eine vorzeitige Ablösung der Plazenta?


Bei einer vorzeitigen Plazentalösung löst sich die Plazenta noch vor der Geburt des Kindes ganz oder teilweise von der Gebärmutterwand. Dadurch sammelt sich Blut in der entstandenen Aushöhlung an, das aus der Scheide austreten kann. Es kann auch zu starken Wehen kommen.

Ursachen für eine vorzeitige Ablösung der Plazenta


Folgende Ursachen können das eine vorzeitige Plazentaablösung begünstigen:

  • Ein Trauma, zum Beispiel ein Schlag oder Sturz auf den Bauch der Schwangeren.

  • Wenn sich die Druckverhältnisse in der Gebärmutter plötzlich verändern. Dies ist zum Beispiel nach der Geburt des ersten Zwillings oder nach einem Blasensprung bei erhöhter Fruchtwassermenge der Fall.

  • Ständiger Zug auf der Plazenta durch eine zu kurze Nabelschnur.

  • Gefässverengungen der Plazenta, zum Beispiel durch erhöhten Blutdruck oder Rauchen.

  • Präeklampsie verursachen Schäden an den feinsten Blutgefässen.

  • Erhöhtes Alter der Mutter, Schwangerschaftsdiabetes und eine vorangegangene vorzeitige Plazentalösung gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren.

Symptome einer vorzeitigen Palzentalösung


Typisch für eine vorzeitige Plazentaablösung ist ein plötzlicher starker Schmerz im Bereich der Gebärmutter. Löst sich die Gebärmutter ganz oder zu einem grossen Teil ab, kommt es zu einer starken Blutung. Das Blut kann sich entweder in der Gebärmutter sammeln oder durch die Vagina abfliessen. Weitere Symptome sind:

  • Druckempfindliche Gebärmutter

  • Stark verhärtete Gebärmutter

  • Zeichen eines Kreislaufschocks mit Abfall des Blutdrucks, erhöhtem Puls und Bewusstseinsverlust.

Bei einer vorzeitigen Plazentalösung wird zwischen leichten, mittelschweren oder schweren Fällen unterschieden, je nachdem, wie gross der Blutverlust ist und in welchem Ausmass sich die Plazenta gelöst hat. In den meisten Fällen handelt es sich um eine minimale Plazentalösung mit einem geringen Blutverlust, was dem Kind nicht unbedingt schadet.

Bei schweren Fällen löst sich mehr als ein Drittel der Plazentaoberfläche und die Sauerstoffzufuhr des Kindes ist so stark eingeschränkt, dass es akut lebensgefährdet ist.

Die Behandlung einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta


Bei einem schweren Fall der vorzeitigen Plazentakösung muss ein Notfall-Kaiserschnitt durchgeführt werden. Verliert die Mutter sehr viel Blut, wird sie mit Transfusionen behandelt.

Eine leichte Plazentalösung wird normalerweise mit Bettruhe behandelt. In der Spätschwangerschaft wird man sich aber auch überlegen, die Lungenreifung des Babys mit Kortison voranzutreiben und die Wehen künstlich einzuleiten. Sollte die Schwangerschaft schon weit genug fortgeschritten sein, wird unter Umständen ein Kaiserschnitt vorgenommen.

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