Richtig trinken bei Hitze

Kind trinkt im Sand sitzend
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An Hitzetagen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Dieser Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden. Dabei ist es aber nicht einerlei, was und wie viel wir trinken. Dies sollten Sie bei der Wahl der Getränke beachten: 

Warm oder eisgekühlt?


Am verlockendsten erscheint es natürlich, etwas Eisgekühltes zu trinken. Dies ist aber nicht unbedingt die beste Wahl, denn der Körper reagiert auf die Kälte des Getränks, indem er versucht, den Unterschied zur Körpertemperatur auszugleichen. Dies führt dazu, dass man schon bald nach der Erfrischung wieder kräftig ins Schwitzen kommt. Zuweilen wird dazu geraten, bei Hitze heisse Getränke in kleinen Schlucken zu sich zu nehmen. Durch das einsetzende Schwitzen werde der Körper schonend abgekühlt. Die meisten Experten raten jedoch dazu, im Sommer die Getränke lauwarm zu konsumieren. Dies belastet den Kreislauf am wenigsten und sorgt deshalb für länger anhaltende Erfrischung.   

Wie viel trinken?


Ob man sich dazu durchringen kann, etwas Lauwarmes zu trinken, oder halt doch lieber zum Eisgekühlten greift - wichtig ist bei Hitze vor allem, ausreichend zu trinken. Zwei bis drei Liter pro Tag seien am besten, ist oft zu lesen. Diese Angabe ist jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Wer bei Hitze im Garten arbeitet oder eine Wanderung unternimmt, verliert natürlich mehr Flüssigkeit als jemand, der im klimatisierten Büro am Schreibtisch sitzt. Die Trinkmenge muss also den Aktivitäten angepasst werden. Gesunde Erwachsene können sich dabei auf ihr Durstgefühl verlassen. Kinder hingegen vergessen gerne mal, dass sie etwas trinken sollten. Bieten Sie Ihrem Kind deshalb bei Hitze immer wieder Getränke an und reichen Sie zu Zwischenmahlzeiten viel wasserhaltiges Obst und Gemüse (z. B. Melonen, Erdbeeren, Gurken, Tomaten). Stillkinder brauchen neben der Muttermilch keine weiteren Getränke. Es ist jedoch sehr gut möglich, dass das Baby bei Hitze häufiger an die Brust will, um seinen Durst zu stillen. Kinder, die zu wenig getrunken haben, sind oft antriebslos, gereizt und verlieren die Lust am Spielen. Auch Kopfschmerzen und Schwindelgefühl können ein Hinweis auf Flüssigkeitsmangel sein. Am Urin lässt sich ebenfalls erkennen, ob der Körper genügend Flüssigkeit bekommt: Ist der Urin auch tagsüber dunkelgelb, deutet dies darauf hin, dass man zu wenig trinkt. Ein Baby sollte pro Tag 5 bis 6 nasse Windeln haben. 

Was trinken?


Wasser ist der beste Durstlöscher, egal ob mit oder ohne Kohlensäure. Wenn das auf Dauer zu langweilig wird, können Sie das Wasser mit frischen Beeren, Zitronenscheiben und Kräutern aromatisieren. Dazu lassen Sie es mit den gewünschten Zutaten am besten über Nacht ziehen, damit sich die Aromen entfalten können. Tee ist ebenfalls eine gute Alternative, am besten natürlich ohne Zucker. Pfefferminztee gilt als besonders erfrischend. Durch das Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Mineralstoffe. Um diesen Verlust auszugleichen, darf es an heissen Tagen auch mal eine Saftschorle oder eine Tasse Gemüsebouillon sein. Milch löscht zwar den Durst nicht, liefert aber wertvolle Nährstoffe, wenn man wegen der Wärme nicht essen mag. 

Auf diese Getränke können Sie verzichten


Süssgetränke wie Limonaden und Sirup löschen den Durst nicht und führen dem Körper zu viele Kalorien zu. Die Ansicht, Kaffee entziehe dem Körper Flüssigkeit, gilt heute zwar als überholt. Dennoch sollten Sie mit koffeinhaltigen Getränken zurückhaltend sein, da das Koffein den Kreislauf anregt - und der hat bei der Hitze schon mehr als genug zu tun. Gänzlich ungeeignet als Durstlöscher ist Alkohol. Bei grosser Hitze werden die Blutgefässe ohnehin schon erweitert. Durch den Alkoholkonsum erweitern sie sich noch mehr, was zu Kreislaufproblemen führen kann. Zudem entzieht Alkohol dem Organismus Wasser. Kommen Überhitzung und Flüssigkeitsmangel zusammen, kann es zu einem Hitzschlag kommen. Wenn es denn unbedingt Alkohol sein muss, dann also besser erst abends, wenn es wieder kühler ist.

Letzte Aktualisierung: 17.03.2020, TV