Ve­ge­ta­ri­sche Er­näh­rung in der Schwan­ger­schaft

Was Sie in der Schwan­ger­schaft be­ach­ten soll­ten, wenn Sie auf Fleisch, Fisch oder Eier ver­zich­ten wol­len.

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Frau­en, die nur auf Fleisch ver­zich­ten, aber Fisch, Eier und Milch­pro­duk­te es­sen, ha­ben meist kei­ne Pro­ble­me, sich auch in der Schwan­ger­schaft ab­wechs­lungs­reich und gut zu er­näh­ren und die be­nö­tig­ten Ei­weiss­men­gen auf­zu­neh­men. Dar­in sind sich ei­gent­lich heu­te alle Fach­leu­te ei­nig. 

Wenn Sie auch auf Fisch ver­zich­ten


Vie­le wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en ha­ben zei­gen kön­nen, dass eine ve­ge­ta­ri­sche Er­näh­rung mit Ver­zehr von Milch und Ei­ern, aber ohne Fisch (ovo-lac­to-ve­ge­ta­risch) bei ge­ziel­ter Le­bens­mit­tel­aus­wahl auch in der Schwan­ger­schaft den Be­darf der meis­ten Nähr­stof­fe de­cken kann. Die Vit­amin-B12-Wer­te sind bei den Schwan­ge­ren mit Fleisch­ver­zicht zwar ten­den­zi­ell nied­ri­ger, da­für sind die Ser­um­wer­te für Ma­gne­si­um und Fo­lat hö­her als bei den "Om­ni­vo­ren".

Wird auf den Ge­nuss von Mee­res­fisch ver­zich­tet, soll­te die Ein­nah­me von Prä­pa­ra­ten mit lang­ket­ti­gen Ome­ga-3-Fett­säu­ren er­wo­gen wer­den. Auch ein zu­sätz­li­ches Ei­sen­prä­pa­rat ist in der Re­gel sinn­voll, denn Ei­sen kann aus pflanz­li­chen Quel­len we­sent­lich schlech­ter auf­ge­nom­men wer­den als aus tie­ri­schen.

Ei­weiss darf nicht feh­len


Es könn­te sein, dass Sie als schwan­ge­re Ve­ge­ta­rie­rin zu we­nig Pro­te­ine auf­neh­men. Ach­ten Sie dann dar­auf, dass Sie reich­lich Milch­pro­duk­te und je­den Tag ein Ei - vor al­lem das Ei­weiss - es­sen. Der Kör­per ver­ar­bei­tet eine Kom­bi­na­ti­on von tie­ri­schem und pflanz­li­chem Ei­weiss be­son­ders gut. So zum Bei­spiel Kar­tof­feln mit Sah­ne, But­ter oder Milch; oder Ge­mü­se mit Ei.

Pflanz­li­ches Pro­te­in soll­te aus mög­lichst vie­len ver­schie­de­nen Quel­len stam­men. Wech­seln Sie also häu­fig zwi­schen Hül­sen­früch­ten, Reis, Sa­men, Nüs­sen, Boh­nen­spros­sen und Kar­tof­feln. So­ja­pro­duk­te in je­der Form sind eben­falls emp­feh­lens­wert.

Tipps zur ve­ge­ta­ri­schen Er­näh­rung in der Schwan­ger­schaft


Wenn Sie sich ve­ge­ta­risch er­näh­ren und dies auch in der Schwan­ger­schaft tun möch­ten, dann ha­ben wir für Sie ein paar Tipps zu­sam­men­ge­stellt, da­mit Sie und ihre Baby mit ge­nü­gend der not­wen­di­gen Nähr­stof­fen ver­sorgt wer­den.

  • Mües­li, Voll­korn­brot, Voll­korn­teig­wa­ren und -reis so­wie Kar­tof­feln soll­ten der Haupt­be­stand­teil je­der Mahl­zeit sein. Das bringt Bal­last­stof­fe, B-Vit­ami­ne, Ei­sen und Zink.

  • Voll­wer­ti­ges Ei­weiss er­hal­ten Sie mit Nüs­sen, Hül­sen­früch­ten und Käse. Milch­pro­duk­te lie­fern Kal­zi­um.

  • Bei Ver­zicht auf den Ver­zehr von Mee­res­fisch soll­te al­ler­dings die Ein­nah­me von Prä­pa­ra­ten mit lang­ket­ti­gen Ome­ga-3-Fett­säu­ren er­wo­gen wer­den.

  • Roh­kost und Obst soll­ten je­den Tag zum Spei­se­plan ge­hö­ren.

  • Grü­nes Blatt­ge­mü­se ist reich an Vit­ami­nen und Nähr­stof­fen, z.B. Vit­amin C, Ei­sen, Jod und Fol­säu­re.

  • Ach­ten Sie auf Fri­sche bei Obst und Ge­mü­se, sonst ist nur noch ein Bruch­teil der Vit­ami­ne vor­han­den.

  • Ko­chen und ga­ren soll­te nur ganz knapp ge­sche­hen, umso mehr Nähr­stof­fe blei­ben er­hal­ten.

  • Ko­chen Sie nur so­viel, wie Sie es­sen wol­len. Auf­ge­wärm­te Spei­sen ha­ben den gröss­ten Teil ih­rer wert­vol­len In­halts­stof­fe ver­lo­ren.

  • Ver­mei­den Sie "de­na­tu­rier­te" Nah­rung wie Weiss­brot, Ku­chen, Do­sen­obst und -ge­mü­se so­wie ge­sät­tig­te Fet­te und Öle.

  • Es­sen Sie ge­zielt ei­sen­hal­ti­ge Nah­rungs­mit­tel und trin­ken Sie dazu ein Glas Oran­gen­saft. Vit­amin C er­leich­tert die Auf­nah­me von Ei­sen im Darm. Schwar­zen Tee und Milch soll­ten Sie da­ge­gen nicht mit ei­sen­rei­cher Nah­rung kom­bi­nie­ren, denn sie er­schwe­ren die Ei­sen­re­sorp­ti­on.

  • Es­sen Sie vie­le klei­ne Mahl­zei­ten an­statt drei gros­se.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

So­ja­boh­nen ent­hal­ten pflanz­li­che Ös­tro­ge­ne (Phy­to-Ös­tro­ge­ne), die bei Wech­sel­jahrs­be­schwer­den, er­höh­ten Blut­fett­wer­ten und Herz-Kreis­lauf­be­schwer­den eine po­si­ti­ve Wir­kung zei­gen sol­len. Die­se Sub­stan­zen sind in ih­rer Wir­kung ähn­lich, aber viel schwä­cher als die kör­per­ei­ge­nen Se­xu­al­hor­mo­ne. Und …

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