Vitamine A, D, E und K in der Schwangerschaft
Warum es wichtig ist, dass Sie in der Schwangerschaft ausreichend von diesen fettlöslichen Vitaminen zu sich nehmen.
Die Vitamine A, D, E und K sind allesamt fettlöslich. Das bedeutet, dass sie im Körper gespeichert werden können, dadurch aber auch die Gefahr einer Überdosierung besteht.
Vitamin A in der Schwangerschaft
Vitamin A ist auch als Retinol oder Beta-Carotin bekannt. Retinol ist die Form von Vitamin A, welche in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Beta-Carotin hingegen ist eine Vorstufe des Vitamin A, kommt in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor und wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt.
Der Körper benötigt Vitamin A vor allem für
den Sehvorgang, besonders für die Anpassung der Augen an unterschiedliche Lichtverhältnisse (Hell-Dunkel-Sehen).
die Entwicklung und Bildung von Zellen, besonders derjenigen von Haut und Schleimhaut.
das Immunsystem, indem die Schleimhautbarriere und die Bildung von weissen Blutkörperchen unterstützt werden.
den Schutz vor freien Radikalen, welche die Zellen schädigen.
In der Schwangerschaft ist genügend Vitamin A besonders wichtig, da es für das Zellwachstum von Organen, Nervensystem, Haut und Augen des Babys unerlässlich ist. Der Tagesbedarf in der Schwangerschaft liegt bei 800 bis 900 Mikrogramm.
Besonders viel Vitamin A ist in Milchprodukten, Eigelb und Leber enthalten. Beta-Carotin findet sich in grünen und gelben Früchte- und Gemüsesorten wie zum Beispiel Rüebli, Süsskartoffeln, Kürbis, Aprikosen, Mango, Spinat, Salat und Grünkohl.
Da Leber und Leberprodukte sehr viel Vitamin A enthalten, sollten Sie nicht übermässig viel davon zu sich nehmen, um eine Überdosierung zu vermeiden. In Früchten und Gemüse lediglich die Vorstufe des Vitamin A enthalten und eine Überdosierung darum nicht möglich. Die speziell für die Vitaminversorgung der schwangeren Frau zugelassenen Vitaminpräparate enthalten entweder gar kein Vitamin A oder eine sehr niedrige Dosierung.
Dadurch, dass die Vitamine A, D, E und K fettlöslich sind, sollten vor allem die pflanzlichen Vitaminquellen jeweils zusammen mit etwas fetthaltigem gegessen werden.
Vitamin D in der Schwangerschaft
Dieses Vitamin ist kein klassisches Vitamin, denn der Körper kann es mithilfe von UVB-Strahlung der Sonne zu 90 Prozent selber herstellen. Die restlichen 10 Prozent müssen über die Ernährung zugeführt werden. In unseren Breitengraden ist die Versorgung mit Vitamin D im Winter oft ungenügend.
Die wichtigsten Funktionen von Vitamin D sind
der Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und damit stabile Knochen und Zähne.
die Muskelkraft und -koordination.
die Produktion bestimmter Abwehrzellen.
das Verhindern von entzündlichen Immunreaktionen.
In der Schwangerschaft ist Vitamin D besonders wichtig für die Knochenentwicklung des Babys. Der Tagesbedarf liegt bei 20 Mikrogramm.
Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D. Dazu gehören: Fetter Fisch (Aal, Lachs, Hering), Eigelb, Milchprodukte und Pilze (Steinpilze, Champignons). Die Ernährung alleine reicht also kaum aus, um den Vitamin D-Bedarf zu decken, besonders im Winterhalbjahr. Aus diesem Grund ist die zusätzliche Einnahme von Vitamin D besonders in der Schwangerschaft empfehlenswert.
Eine Überdosierung tritt erst durch die langfristige Einnahme sehr hoher Dosierungen von Vitamin-D-Präparaten auf. 100 Mikrogramm pro Tag gelten als sichere Obergrenze.
Vitamin E in der Schwangerschaft
Vitamin E ist eine Gruppe an Substanzen und kann zusammengefasst als Antioxidans bezeichnet werden. Ein Antioxidans schützt die Zellen vor Schäden durch sogenannte freie Radikale wie zum Beispiel Nikotin, UV-Strahlung oder Luftverschmutzung.
Vitamin E bewirkt im Körper:
Schutz der Zellen, indem es freie Radikale abfängt.
Unterstützung des Immunsystems
In der Schwangerschaft sorgt genügend Vitamin E dafür, dass die Zellen des Babys nicht durch freie Radikale geschädigt werden, vor allem auch die Gefässe der Plazenta. Bei der Mutter kann Vitamin E die Dehnung der Haut unterstützen. Empfohlen wird eine tägliche Einnahme von 13 Milligramm.
Nahrungsmittel mit hohem Vitamin E-Gehalt sind: Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Distelöl, Haselnüsse, Mandeln und Avocado.
Eine Überdosierung ist erst ab sehr hohen täglichen Dosen möglich.
Vitamin K in der Schwangerschaft
Vitamin K ist für viele Eltern ein Begriff, weil es Neugeborenen verabreicht wird. Damit werden Blutungen aufgrund des Vitamin-K-Mangels verhindert, den Babys in den ersten Wochen haben.
Dafür ist Vitamin K nötig:
Für die Blutgerinnung
Für die Einlagerung von Calcium in die Knochen
Der tägliche Bedarf an Vitamin K in der Schwangerschaft beträgt 60 bis 80 Mikrogramm. Bei einer normalen und ausgewogenen Ernährung kann dieser problemlos abgedeckt werden.
Lebensmittel, welche Vitamin K enthalten sind vor allem grünes Gemüse wie Grünkohl, Spinat, Broccoli, Rosenkohl sowie pflanzliche Öle, Eier und Fleisch. Äusserst viel Vitamin K enthalten fermentierte Sojabohnen.