Ihre Rech­te als schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin

Da­mit es Ih­nen ge­lingt, Fa­mi­li­en- und Be­rufs­le­ben gut mit­ein­an­der zu ver­ein­ba­ren, ist es wich­tig, dass Sie Ihre Rech­te ken­nen.

Schwangere Ärztin
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Pla­nen Sie aus­ser­dem früh­zei­tig, wie es nach der Ge­burt wei­ter­ge­hen soll – ganz egal, ob Sie Ihr Ar­beits­pen­sum re­du­zie­ren, wei­ter­hin Voll­zeit ar­bei­ten oder erst mal eine län­ge­re Pau­se vom Job neh­men.

Rech­te und Schutz­be­stim­mun­gen für Schwan­ge­re


Wäh­rend in vie­len Fir­men eine fa­mi­li­en­freund­li­che Per­so­nal­po­li­tik längst selbst­ver­ständ­lich ist, zei­gen sich an­de­re Ar­beit­ge­ber selbst in Fra­gen, die ge­setz­lich ein­deu­tig ge­re­gelt sind, we­nig ent­ge­gen­kom­mend. Da­mit es Ih­nen bes­ser ge­lingt, für Ihre Rech­te ein­zu­ste­hen, ist es wich­tig, dass Sie sich über­le­gen, in wel­chen Punk­ten Sie zu kei­nen Kom­pro­mis­sen be­reit sind und wo Sie sich auch mit der zweit­bes­ten Lö­sung zu­frie­den­ge­ben kön­nen.

Ob­schon Schwan­ger­schaft kei­ne Krank­heit ist, kann der Ar­beits­all­tag ganz schön an­stren­gend wer­den, wenn sich Schwan­ger­schafts­be­schwer­den be­merk­bar ma­chen und der Bauch­um­fang all­mäh­lich wächst. Zum Schutz Ih­rer Ge­sund­heit und Ih­res Ba­bys gel­ten vor und nach der Ge­burt Schutz­be­stim­mun­gen, an wel­che Ar­beit­ge­ber sich hal­ten müs­sen.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Nein. Eine Schwan­ge­re, die sich um eine Stel­le be­wirbt, ist grund­sätz­lich nicht ver­pflich­tet, ihre Schwan­ger­schaft bei der Be­wer­bung mit­zu­tei­len. Wer­den Sie vom künf­ti­gen Ar­beit­ge­ber auf eine vor­lie­gen­de Schwan­ger­schaft ge­fragt, sind Sie nicht ver­pflich­tet, die Fra­ge zu be­ant­wor­ten (recht­lich …
Ja. Der zeit­li­che Kün­di­gungs­schutz für schwan­ge­re Ar­beit­neh­me­rin­nen, wie er in Art. 336c OR ge­re­gelt ist, gilt erst nach be­stan­de­ner Pro­be­zeit. Ist nichts an­de­res schrift­lich ver­ab­re­det, gilt der ers­te Mo­nat ei­nes neu­en (un­be­fris­te­ten) Ar­beits­ver­hält­nis­ses als Pro­be­zeit (Art. 335b, Abs. 1 OR). …
Nein, Ar­beit­ge­ber dür­fen Schwan­ge­re und Stil­len­de nur mit ih­rem Ein­ver­ständ­nis be­schäf­ti­gen. Schwan­ge­re ha­ben den An­spruch auf Ar­beits­be­din­gun­gen, wel­che die Ge­sund­heit von Mut­ter und Kind nicht ge­fähr­den. Ab 8 Wo­chen vor der Ge­burt dür­fen Schwan­ge­re kei­ne Abend- oder Nacht­ar­beit leis­ten. Der …
Um­fas­sen­der Kün­di­gungs­schutz heisst, dass der Ar­beit­ge­ber ei­ner schwan­ge­ren Frau wäh­rend der gan­zen Schwan­ger­schaft und bis 16 Wo­chen nach der Ge­burt nicht kün­di­gen darf (Art. 336c OR), vor­aus­ge­setzt die Pro­be­zeit ist ab­ge­lau­fen. Wäh­rend die­sen rund 13 Mo­na­ten ist eine Kün­di­gung nicht gül­tig.

Zeit für die Fa­mi­lie: Mut­ter­schafts- und Va­ter­schafts­ur­laub


Wie vie­le Tage Mut­ter­schafts­ur­laub ste­hen mir zu? Kann ich den Ur­laub schon vor der Ge­burt an­tre­ten? Wie hoch ist die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung? Ha­ben alle Vä­ter An­recht auf zwei Wo­chen Va­ter­schafts­ur­laub? Was muss ich be­ach­ten, wenn ich un­be­zahl­ten Ur­laub neh­me? - Alle die­se Fra­gen mö­gen lang­wei­lig und tro­cken er­schei­nen. Den­noch sind sie wich­tig, denn nur wenn Sie gut Be­scheid wis­sen und al­les sau­ber auf­ge­gleist ha­ben, kön­nen Sie sich nach der Ge­burt ganz un­be­sorgt Ih­rem Baby wid­men.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Ja, wer in Teil­zeit­ar­beit er­werbs­tä­tig ist, hat ge­nau die glei­chen Rech­te wie Voll­zeit­an­ge­stell­te. Das gilt auch für Frau­en, die re­gel­mäs­sig im Stun­den­lohn ar­bei­ten, wenn sie die Vor­aus­set­zun­gen für das Mut­ter­schafts­geld er­fül­len. Das gilt so­gar auch für Frau­en, die auf Ab­ruf zu Hau­se war­ten und …
Nor­ma­ler­wei­se ar­bei­ten Sie bis zur Ge­burt, denn der Schwan­ger­schafts­ur­laub be­ginnt erst ab Ge­burt des Kin­des und kann nicht vor­be­zo­gen wer­den. Wenn Sie vor­her aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den we­ni­ger oder gar nicht ar­bei­ten kön­nen, ist dies der Krank­heit gleich­ge­stellt und wird durch die …
Nor­ma­ler­wei­se be­ginnt der An­spruch auf das Mut­ter­schafts­geld erst mit der Ge­burt des Kin­des. Wenn aber ein Neu­ge­bo­re­nes (z.B. ein Früh­ge­bo­re­nes) wäh­rend min­des­tens 2 Wo­chen im Spi­tal blei­ben muss, wür­de sich die Zeit, wäh­rend der sich die Mut­ter zu Hau­se um das Kind küm­mern könn­te, ver­kür­zen. Dies …

Wie wei­ter nach der Ge­burt?


Bei der Pla­nung, wie es nach der Ge­burt be­ruf­lich wei­ter­ge­hen soll, ste­hen oft or­ga­ni­sa­to­ri­sche Fra­gen wie die Kin­der­be­treu­ung, das Fest­le­gen der Ar­beits­ta­ge und die Auf­tei­lung der Haus­ar­beit im Vor­der­grund. An­de­re As­pek­te sind je­doch eben­so be­deut­sam: Wie wirkt sich die Pen­sums­re­duk­ti­on auf die So­zi­al­ver­si­che­rungs­leis­tun­gen aus? Wel­che Kon­se­quen­zen zieht eine vom Ar­beit­ge­ber vor­ge­schla­ge­ne Än­de­rungs­kün­di­gung nach sich? Und wann ist der rich­ti­ge Zeit­punkt zum Kün­di­gen, wenn kei­ne Rück­kehr in den Job ge­plant ist?

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Letzte Aktualisierung: 02.09.2021, TV