Fitness und Körpergefühl

Weiches Gewebe, überdehnte Haut und ein strapazierter Beckenboden: Schwangerschaft und Geburt hinterlassen Spuren.

Mutter mach Sport mit dem Baby

Schwangerschaft und Geburt haben Ihren Körper verändert und viele Frauen fühlen sich nicht mehr so wohl in Ihrem Körper wie vor der Schwangerschaft. Sport und eine gesunde Ernährung, aber auch Zeit für sich selbst können Ihnen dabei helfen, zu einem guten Körpergefühl zurückzufinden.

Sport nach der Schwangerschaft


Um Ihren Körper wieder in Form zu bringen und sich für den Alltag mit dem Baby fit zu fühlen, ist Sport meist unverzichtbar. Ihr Körpergefühl wird sich dadurch verändern, das Selbstbewusstsein möglicherweise ebenfalls. 

Gönnen Sie Ihrem Körper nach der Geburt aber als erstes eine Pause, damit er sich erholen kann. Die Muskulatur des Beckenbodens und des Bauchs brauchen die Zeit des Wochenbetts, um zu regenerieren. Bauen Sie aber trotzdem Bewegung in den Alltag ein, zum Beispiel mit einem täglichen Spaziergang mit dem Kinderwagen. Nach ein paar Wochen, wenn allfällige Geburtswunden verheilt sind, können Sie mit Rückbildungsübungen beginnen.

Konzentrieren Sie sich dabei auf die Körpermitte und den Beckenboden und tasten Sie sich langsam wieder an die körperliche Belastung heran. Vermeiden Sie zu Beginn längere Trainingseinheiten und zusätzliche Gewichte. Mit dem falschen Training können Sie nämlich auch Schaden anrichten. 

Beckenboden und Bauch nach der Geburt


Die Strukturen des Bauches werden in der Schwangerschaft sehr stark gedehnt, auf die Seite geschoben und sogar verlängert, um dem wachsenden Kind und der Gebärmutter Platz zu machen. Diese Dehnung der Bauchwand kann sich nach der Geburt wieder zurückbilden. Wenn die beiden geraden Bauchmuskelbäuche aber gedehnt werden, das verbindende Bindegewebe geschwächt wird und die Bauchmuskeln auseinanderweichen, entsteht eine Rektusdiastase.

Der Beckenboden heisst so, weil er den Boden des Beckens bildet. Er besteht aus Muskulatur, schliesst den Bauchraum von unten ab und stützt die Organe des Beckens. In der Schwangerschaft ist der Beckenboden gefordert, weil er das zunehmende Gewicht des Babys trägt. Und während der Geburt wird diese Muskulatur aufs Äusserste gedehnt, damit das Baby hindurchgleiten kann.

Gebärmuttersenkung nach der Geburt


Nach der Geburt muss sich die stark beanspruchte Muskulatur des Beckenbodens dann wieder zusammenzuziehen, was mehrere Wochen dauern kann. Während dieser Zeit fehlt die stützende Funktion des Beckenbodens und dadurch kann es geschehen, dass die Gebärmutter sich nach unten senkt.

Video-Tutorials von Gesundheitsförderung Schweiz


Die Videos von Gesundheitsförderung Schweiz geben Tipps für die Zeit nach der Geburt. 

Den Beckenboden kennenlernen

Der Beckenboden ist in der Schwangerschaft sowie vor und nach der Geburt von grosser Bedeutung. In diesem Einführungsvideo erfahren Sie viel über die wichtige Rolle der Beckenbodenmuskulatur, wo diese genau liegt und wie sie funktioniert.

Den Beckenboden nach der Geburt wieder stärken

Nachdem Sie den Beckenboden wieder reaktiviert haben und wahrnehmen, muss er nun gekräftigt werden. Neben dem Beckenboden sind aber auch die Bauch- und die Rückenmuskeln wichtig. Diese Übungen sind einfache Bewegungsabläufe, die Sie sehr gut auch zu Hause durchführen können, während Ihr Baby neben Ihnen liegt.

Fit werden mit dem Baby

Wenn Ihnen die Beckenbodenübungen keine Mühe bereiten, können Sie wieder sportlich aktiv werden. In diesem Video erhalten Sie Tipps, wie Sie ein Training mit dem Baby im Kinderwagen gestalten können.

Gesunde Ernährung nach der Geburt


Haben Sie sich schon während der Schwangerschaft bewusst ernährt? Fahren Sie einfach damit fort. Wenn Sie Ihr Baby stillen, bedenken Sie, dass dies schwere körperliche Arbeit ist und ungefähr 500 zusätzliche Kilokalorien pro Tag verbraucht.

Versuchen Sie, sich bezüglich Ihres Gewichts nicht unter Druck zu setzen und möglichst schnell abzunehmen. Der Alltag mit Ihrem Baby braucht viel Energie, die Sie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bekommen. 

Zeit für sich


Sich rund um die Uhr um ein Baby zu kümmern, das seine Bedürfnisse noch nicht mit Worten äussern kann und unendlich viel Zuwendung und Liebe braucht, beansprucht die Mama oft mehr, als sie erwartet hätte. In dieser intensiven Zeit, in der Ihr bisheriges Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt ist, sind Pausen zur Entspannung sehr wichtig. Sie helfen Ihnen, zur Ruhe zu kommen und Ihre Gedanken zu sortieren.

Ausserdem hat Ihr Körper während der Schwangerschaft viel mitgemacht und braucht seine Zeit, bis er wieder ist, wie zuvor. Mit der Aufmerksamkeit, die Sie ihm und seiner Pflege nun widmen, können Sie diese Übergangszeit einigermassen entspannt und zufrieden vorbeiziehen lassen.

Häufige Fragen zum Thema

Nein, das ist nicht empfehlenswert. Für die Milchproduktion braucht Ihr Körper Energie und diese nehmen Sie über die Nahrung zu sich. Wenn Sie eine Diät machen und ihrem Körper damit weniger Energie zuführen, nehmen Sie zwar ab, aber die Milchproduktion und Ihre Energie für den Alltag mit einem …
Nicht immer. In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt ist unwillkürlicher Harnverlust bei Anspannung, also zum Beispiel beim Heben, Niesen, Husten oder Lachen ganz normal. Die meisten Frauen haben nach ungefähr drei Monaten die Kontrolle über die Blasenfunktion wieder erlangt.  Mit einem …
Nein, ganz bestimmt nicht. Das Gerücht, beim Sport würde die Brustmilch "sauer", gehört definitiv in den Bereich der Ammenmärchen!
Letzte Aktualisierung: 13.06.2025, BH /KM