Aro­ma­the­ra­pie

Arzneipflanzen
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Je­der mag es, wenn es ir­gend­wo gut riecht! Eine duf­ten­de Blu­me, die Scha­le ei­ner Oran­ge, frisch ge­mah­le­ner Kaf­fee...und un­se­re Lau­ne wird gleich deut­lich bes­ser. Düf­te kön­nen aber nicht nur an­re­gen, son­dern auch ent­span­nen: Be­stimm­te aro­ma­ti­sche Öle hel­fen be­son­ders in der Schwan­ger­schaft, Ruhe und neue Kraft zu fin­den. Denn der Ge­ruchs­sinn ist in die­sen neun Mo­na­ten be­son­ders emp­find­lich.

In vie­len Apo­the­ken, Re­form­häu­sern oder Dro­ge­ri­en kön­nen Sie sich be­ra­ten las­sen, wel­ches Aro­ma­öl zur Ent­span­nung oder zur Lin­de­rung be­stimm­ter Be­schwer­den für Sie ge­eig­net ist. Wich­tig ist: Es soll­te im­mer ein na­tur­rei­nes Öl sein. Äthe­ri­sche Öle müs­sen zu­dem im­mer an ei­nem dunk­len und küh­len Ort auf­be­wahrt wer­den, denn am Son­nen­licht ver­lie­ren die Öle schnell ih­ren Duft und ihre Wirk­sam­keit.

Wir­kun­gen und Ein­satz­ge­bie­te äthe­ri­scher Öle in der Schwan­ger­schaft


  • Eine Aro­ma­lam­pe mit zar­tem Ro­sen-, Ro­sen­ge­ra­ni­en-, Va­nil­le- oder Ne­ro­li-Öl baut Stress ab und hel­fen bei Angst­zu­stän­den.

  • Ein Riech­fläsch­chen mit dem Duft von Ber­ga­mot­te, Ing­wer, Man­da­ri­ne, Grape­fruit, Ne­ro­li, Pfef­fer­minz oder Zi­tro­ne kann bei Übel­keit hel­fen. Er­mit­teln Sie selbst durch Rie­chen den ge­eig­ne­ten Duft. Pfef­fer­min­ze nur an­wen­den, wenn kei­ne ver­stärk­te Ge­bär­mut­ter­ak­ti­vi­tät be­ob­ach­tet wird.

  • Äthe­ri­sches La­ven­del­öl hilft bei Schlaf­pro­ble­men Ängs­ten und Stim­mungs­schwan­kun­gen.

  • Mi­schun­gen mit Im­mor­tel­le, Nar­de, Weih­rauch und Palma­ro­sa als Auf­la­ge oder Ein­rei­bung hel­fen zum Ein­schla­fen.

  • Mi­schun­gen mit Ro­sen­ge­ra­nie, Ma­jo­ran, Me­lis­se, Ne­ro­li , Ar­ch­an­ge­li­ka, Ber­ga­mot­te und Rose hel­fen zum Durch­schla­fen.

  • Ros­ma­rin­öl  (Che­mo­typ Ver­be­non) wirkt be­le­bend bei Kreis­lauf­stö­run­gen und kann das Durch­hal­te­ver­mö­gen stei­gern. Dazu ein bis zwei Trop­fen auf ei­nen Wasch­lap­pen trop­fen und zum Wa­schen oder Du­schen ver­wen­den.

  • Ge­ra­nie, Man­da­ri­ne und Rose wir­ken stim­mungs­auf­hel­lend.

  • Bei Kopf­schmer­zen hilft es viel­leicht, eine Spur La­ven­del oder Pfef­fer­min­ze auf die Schlä­fen zu tup­fen.

Ach­tung!

Vorsicht bei der Babypflege: Bestimmte Aromaöle können bei Säuglingen und Kleinkindern lebensgefährliche Vergiftungen auslösen. Dabei genügt manchmal schon ein Tropfen auf die Lippe oder Nase, um die Atemwege stark anschwellen zu lassen. Es führt zu einem Stimmritzenkrampf und Atemnot. Besonders gefährlich sind in dieser Hinsicht die Öle von Eukalyptus, Fenchel, Rosmarin, Wermut, Pfefferminze und Teebaumöl.

Die meis­ten aro­ma­ti­schen Öle eig­nen sich aber auch gut für die Kör­per­mas­sa­ge. Da­bei ge­lan­gen sie über die Haut in das Bin­de­ge­we­be, die Lym­phe, die Blut­bahn und die Mus­ku­la­tur. Sie müs­sen je­doch zu­nächst mit ei­nem neu­tra­len Mas­sa­ge­öl, meist Jo­joba­öl, ver­mischt wer­den. Jo­joba­öl wird nicht ran­zig und ist so­mit sehr lan­ge halt­bar ohne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe. Für den so­for­ti­gen Ge­brauch kann man auch Man­del­öl, Wei­zen­keim­öl und so­gar Oli­ven­öl als Grund­la­ge neh­men.

  • Zur Mas­sa­ge der Bauch­haut ge­gen Schwan­ger­schafts­strei­fen oder am Bu­sen ge­gen das Span­nungs­ge­fühl eig­net sich La­ven­del- und Ne­ro­li­öl. 

  • Rü­cken­mas­sa­gen bei Kreuz­schmer­zen un­ter­stützt eine Öl­mi­schung aus Jas­min und Man­da­ri­ne.

  • Bei Schmer­zen im Be­cken­be­reich durch Deh­nung der Mut­ter­bän­der hilft eine Mas­sa­ge mit Ka­mil­le, La­ven­del, Man­da­ri­ne, Ne­ro­li und Ro­sen­holz. 

  • Krampf­adern wer­den durch mor­gend­li­ches Aus­strei­chen (von un­ten nach oben) mit Le­mon­grass, Myr­rhe, Schaf­gar­be und Zy­pres­se in ei­ner Mi­schung aus Ca­len­du­la- und Man­del­öl ge­lin­dert. Nicht bei ho­hem Blut­druck an­wen­den!.

Aro­ma­öle kann man nicht ein­fach tröpf­chen­wei­se ins Ba­de­was­ser ge­ben. Mi­schen Sie ein paar Trop­fen Aro­ma-Öl in ei­nen Be­cher Rahm oder ein Glas Milch und ge­ben Sie die Mi­schung dann ins war­me Was­ser. So ver­tei­len sich die In­halts­stof­fe gleich­mäs­si­ger und Ihre Haut wird erst noch ge­pflegt.

  • Bei Hä­mor­rhoi­den hat sich Myr­rhe, Schaf­gar­be und Zy­pres­se in Ha­me­tum- oder Rin­gel­blu­men­sal­be be­währt, al­ter­na­tiv auch ein Sitz­bad mit die­sen äthe­ri­schen Ölen. 

  • Bei Harn­wegs­ent­zün­dun­gen un­ter­stützt ein Sitz­bad mit Meer­salz (z.B. aus dem To­ten Meer) und Ber­ga­mot­te, La­ven­del, Rose, und Schaf­gar­be.

All­er­gi­ke­rin­nen soll­ten mit äthe­ri­schen Ölen vor­sich­tig sein. Be­son­ders Zi­trus­öle, Lor­beer und Zimt lö­sen leicht All­er­gi­en aus.

Auf­ge­passt: Athe­ri­sche Öle in der Schwan­ger­schaft - Bei die­sen Ölen vor­sich­tig sein:


Bei Pfef­fer­minz­öl ist ge­ne­rell Vor­sicht an­ge­sagt. Es darf in der Schwan­ger­schaft nur dann ver­wen­det wer­den, wenn kei­ne ver­stärk­te Ge­bär­mut­ter­ak­ti­vi­tät be­ob­ach­tet wird. Klä­ren Sie den Ein­satz mit Ih­rer Heb­am­me, Apo­ther­ke­rin oder Ih­rer Ärz­tin ab.

We­ni­ger ge­eig­net in der Schwan­ger­schaft sind Lor­beer, Mus­kat, Nel­ken, Thy­mi­an, Wa­chol­der, Ze­dern­holz, Zimt. Sie kön­nen ent­we­der We­hen aus­lö­sen oder sind gif­tig.

Äthe­ri­sche Öle wäh­rend der Ge­burt


Wenn Sie schon wäh­rend der Schwan­ger­schaft gute Er­fah­run­gen mit der Aro­ma­the­ra­pie ge­macht ha­ben, wird Sie Ih­nen wahr­schein­lich auch zur Schmerz­lin­de­rung un­ter der Ge­burt gute Diens­te leis­ten.

Letzte Aktualisierung: 15.09.2021, AG, AS

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