Aro­ma­the­ra­pie zur Schmerz­lin­de­rung bei der Ge­burt

Aromatherapie
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Auch in der Ge­burts­hil­fe hat die Aro­ma­the­ra­pie, die "Heil­be­hand­lung mit Duft oder Wohl­ge­ruch", Ein­tritt ge­fun­den. We­hen- und Ge­burts­schmer­zen kön­nen durch den rich­ti­gen Ein­satz von Aro­ma­the­ra­pie er­träg­li­cher wer­den. Da­bei wird durch das Ein­at­men aro­ma­ti­scher Öle die Stim­mung po­si­tiv be­ein­flusst und die Frei­set­zung von En­dor­phi­nen an­ge­regt, die zur kör­per­ei­ge­nen “Schmerz­ab­wehr” zäh­len. Die Öle kön­nen auch über die Haut auf­ge­nom­men wer­den. Äthe­ri­sche Öle sind je­doch hoch­kon­zen­triert. Un­ver­dünnt ist ihr Aro­ma zu stark, um noch an­ge­nehm zu wir­ken. Bei zu ho­her Kon­zen­tra­ti­on kann so­gar das Ge­gen­teil der er­wünsch­ten Wir­kung her­vor­ge­ru­fen wer­den.

Durch Aro­ma­the­ra­pie sol­len Brech­reiz und Übel­keit, Krämp­fe und Ver­span­nun­gen er­folg­reich be­han­delt wer­den kön­nen. Wäh­rend der Ge­burt sol­len Kon­trak­tio­nen häu­fi­ger und in­ten­si­ver auf­tre­ten und ins­ge­samt das kör­per­li­che und emo­tio­na­le Wohl­be­fin­den po­si­tiv be­ein­flusst wer­den. Ein­deu­ti­ge Be­wei­se gibt es hier­für je­doch bis­her nicht. Aber wenn Sie schon vor oder in der Schwan­ger­schaft po­si­ti­ve Er­fah­run­gen mit Aro­ma­ölen ge­macht ha­ben, lohnt sich ein Ver­such bei der Ge­burt.

Bit­ten Sie Ih­ren Part­ner, Ih­ren Rü­cken mit ei­nem Mas­sa­ge­öl un­ter Zu­satz von zwei bis drei Trop­fen Aro­ma-Ölen zu mas­sie­ren, so­bald die We­hen ein­ge­setzt ha­ben. Es gibt da­bei ver­schie­de­ne Mas­sa­ge­tech­ni­ken, die Sie wohl schon in den Ge­burts­vor­be­rei­tungs­kur­sen aus­pro­biert ha­ben. Der Part­ner kann dazu die Hän­de, aber auch Mas­sa­ge­ge­rä­te be­nut­zen.

Auch eine Ver­duns­tung über eine Aro­ma­lam­pe (Raum­be­duf­tung, d.h. die Öle wer­den über eine Duft­lam­pe in die Raum­luft ab­ge­ge­ben) oder die Ver­wen­dung als Ba­de­zu­satz ist mög­lich. Das Voll­bad wirkt ent­span­nend und schmerz­stil­lend. Das Salz des­in­fi­ziert zu­dem und sta­bi­li­siert den Kreis­lauf. Be­spre­chen Sie das mit Ih­rer Heb­am­me oder dem Ge­bär­saal­team.

Für die Krampf­lö­sung und Ent­span­nung ge­eig­net sind Mus­ka­tel­ler­sal­bei, Ge­ra­nie, San­del­holz, Zimt, Ylang-Ylang, Ne­ro­li, Me­lis­se, Ma­jo­ran, Ro­sen­holz, Rose, rö­mi­sche Ka­mil­le. Auch Zi­trus­duft, z.B. eine Mi­schung aus Zi­tro­nen­gras und Oran­gen, wirkt be­ru­hi­gend und stim­mungs­auf­hel­lend. Ros­ma­rin hilft bei nied­ri­gem Blut­druck.

Zur Er­hö­hung der Kon­zen­tra­ti­on und bes­se­ren Mit­ar­beit der wer­den­den Mut­ter wird oft Ei­sen­kraut in ei­nem Riech­fläsch­chen ver­wen­det. Auch ein Trop­fen Ei­sen­kraut in Jo­joba­öl kann auf die Stirn auf­ge­tra­gen wer­den.

Jas­min, La­ven­del (v.a. Ber­gla­ven­del) und Ber­ga­mot­te sol­len ge­gen We­hen­schmerz hel­fen.

Als Ba­sis­öl für die Mas­sa­ge bie­ten sich Jo­joba­öl, Man­del­öl, Oli­ven­öl oder Son­nen­blu­men­öl an, de­nen ei­ni­ge we­ni­ge Trop­fen des äthe­ri­schen Öls hin­zu­ge­fügt wer­den. Am bes­ten, Sie las­sen sich schon beim Kauf der Aro­ma-Öle in Ih­rer Dro­ge­rie oder Apo­the­ke fach­män­nisch be­ra­ten. Es gibt in ei­ni­gen Apo­the­ken und Dro­ge­ri­en auch fer­ti­ge Duft­mi­schun­gen, wie z.B. den Ent­bin­dungs­duft von In­ge­borg Sta­del­mann.

Den­ken Sie beim Ein­kauf dar­an, dass ei­ni­ge die­ser Öle vor der Ge­burt, also wäh­rend der Schwan­ger­schaft, nicht an­ge­wandt wer­den soll­ten, weil sie we­hen­an­re­gend wir­ken, z.B. Ing­wer, Ei­sen­kraut und Ros­ma­rin.

Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, swissmom-Team