Wussten Sie das? - 30 Mythen über Zecken

Zeckenverbot
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Kaum ein anderes Tier sorgt für so viele Irrtümer und Mythen: Über Zecken wird vieles behauptet, doch was stimmt überhaupt? Überlebt die Zecke im Wasser? Fallen Zecken von den Bäumen? Werden nur bestimmte Menschen von Zecken gestochen? Sind Zecken nur im Sommer aktiv? Wir klären Sie auf!

Zecke auf Gras
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Der Befall von Zecken


Irrtum: Zecken beissen.
Richtig:
Zecken, ähnlich wie Insekten, stechen. Mit ihrem scherenartigen Mundwerkzeug verletzen die Blutsauger die Haut ihrer Wirte und saugen mit einem Stechrüssel das Blut. Da beim Stich zusammen mit dem Speichel ein Betäubungsmittel abgegeben wird, bleibt der Stich vorerst unbemerkt. So können Zecken in Ruhe ihren Durst stillen. Damit sie nicht vom Wirt abfallen, ist ihr Stechapparat mit Widerhaken ausgestattet, die sich fest in der Haut verankern.

Irrtum: Zecken sind nur im Sommer aktiv.
Richtig:
Zecken sind nicht nur im Frühling und im Sommer aktiv. Obwohl der Name Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine von ihnen übertragene Krankheit, dies zu vermitteln scheint. Denn die Spinnentiere verfallen erst bei richtig kaltem Wetter in eine Kältestarre. Sobald es aber an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7 Grad Celsius warm oder wärmer wird, sind die Zecken bereits aktiv. Die Zeckensaison dauert deshalb in der Regel von Februar bis Oktober. Der Beginn und das Ende der Saison können sich gerne auch verschieben. Solange die Parasiten aktiv sind, ist eine Ansteckung mit den verschiedenen Krankheitserregern, zu denen auch das FSME-Virus gehört, durch einen Stich immer möglich.

Irrtum: Zecken fallen von den Bäumen.
Richtig:
Viele Menschen stellen sich vor, dass sich Zecken von den Bäumen auf ihre Opfer fallen lassen. In der Realität kommt das nicht vor. Die Tiere klettern maximal 1,5 Meter hoch. Das bedeutet, dass das Grün der meisten Bäume für sie in unerreichbaren Höhen liegt. Die Lebensumgebung der Blutsauger sind eher das Unterholz, hohe Gräser und Büsche. Dort warten sie darauf, dass Tiere oder Menschen sich nähern, um sich von diesen abstreifen zu lassen. Zecken erkennen potenzielle Wirte am Geruch, an der Körperwärme sowie am ausgeatmeten Kohlendioxid.

Irrtum: Zecken können ihre Opfer nicht riechen.
Richtig: Zecken können ihre Opfer wittern, obwohl sie keine richtigen Nasen haben. Aber sie haben ein Organ am Vorderbein, mit dem sie bestimmte Stoffe wahrnehmen können. Biologen nennen die "Zeckennase" das „Hallersche Organ“. Es nimmt zum Beispiel im Schweiss enthaltene Stoffe wie Buttersäure oder Ammoniak wahr, aber auch Kohlendioxid, das beim Ausatmen entsteht. So werden die Opfer von den Zecken erkannt.

Irrtum: Zecken können niemals über Meere und Kontinente wandern.
Richtig: Zecken sind absolut keine Marathonläufer. Kurze Distanzen schaffen sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit, aber schon nach wenigen Metern sind sie müde. Trotzdem verbreiten sich Zecken über Länder, ja sogar über Kontinente. Mit Holztransporten reisen sie als blinde Passagiere mit. Längere Strecken überwinden sie mit ihren Wirten, also zum Beispiel mit Vögeln oder Wildtieren.

Irrtum: Zecken saugen kaum Blut.
Richtig: Erwachsene Weibchen können bei einer einzigen Blutmahlzeit ihr Gewicht um das 100- bis 200-fache erhöhen. Ein Mensch müsste dazu im Vergleich so lange Spaghetti essen, bis er so schwer wird wie ein Lastwagen.

Irrtum: Zeckenstiche nimmt man sofort wahr.
Richtig: Zecken sind klug, sie haben eine Art Betäubungsmittel und einen Klebstoff als Ausrüstung von der Natur mitgegeben. So bemerkt der Wirt den Stich nicht. Wenn die Zecke zusticht, gibt sie erst mit dem Speichel ein Betäubungsmittel ab. Deswegen bemerkt das Opfer einen Zeckenstich nicht sofort. Dies, obwohl der Stachel einer Zecke viel dicker und gröber ist, als der feine Stachel einer Stechmücke.
Um zu verhindern, dass der Wirt die Zecke einfach wegkratzt, hat die Zecke noch einen anderen Trick auf Lager: Nach dem Stich bildet sie eine Art Klebstoff, durch den sie sich mit dem Wirt fest verklebt.

Irrtum: Zeckenmännchen und -weibchen sind beide eine Gefahr für ihre Wirte.
Richtig: Zeckenmännchen sind viel kleiner als die Weibchen und saugen nur wenig Blut. Die Aufgabe des Männchens ist es, das Weibchen zu begatten. Zur Paarung klettert es unter den Bauch des Weibchens, während dieses bereits auf einem Wirt sitzt und Blut saugt. Nach der Paarung stirbt das Männchen. Das Weibchen saugt in aller Ruhe weiter, um Kraft und Energie für die bevorstehende Eiablage zu sammeln. 

Zeckengebiet
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Risikogebiete und Risikojahreszeiten


Irrtum: Zecken gibt es nur in ländlichen Gebieten oder in freier Wildbahn.
Richtig:
Längst haben Zecken schon die Städte erobert, sie kommen mit Mäusen, Igeln, Vögeln und Füchsen in die Stadt. Auch in unseren Gärten sind Zecken längst anzutreffen. Zur Bekämpfung von Zecken im Garten gibt es sogenannte Zeckenrollen zu kaufen. Diese enthalten jedoch Peremethrin, welches mit Vorsicht angewendet werden soll.

Tipps gegen Zecken im Garten: Zecken lieben feuchte Wiesen, nasses Laub oder Schatten. Wo immer es möglich ist, lassen Sie Flächen durch die Sonne bescheinen, halten den Rasen so kurz wie möglich und vermeiden Laubhaufen. Versuchen Sie den Garten so warm und trocken wie möglich zu gestalten. Eine sinnvolle ökologische, igelfreundliche (Laubhaufen) und eine zeckenfreie Gartengestaltung stehen leider im Widerspruch zueinander.

Irrtum: Zecken liest man vor allem im Wald auf.
Richtig: In Wirklichkeit liegt die Gefahr vor allem im eigenen Garten, bei der Gartenarbeit, aber auch beim Joggen, Fischen, Wandern, im Schwimmbad und auf dem Spielplatz. Die gängige Vorstellung, dass nur bei Wanderungen oder Waldspaziergängen das Risiko eines Zeckenstichs besteht, entspricht absolut nicht der Realität. Beim Spielen im eigenen Garten, beim Besuch eines Waldkindergartens, beim Wohnen in Stadtnähe oder auf dem Land, beim Campen, Pilz- und Beerensammeln, beim Fussballspielen oder auf dem Rasen - überall lauern Zecken. So sind bereits Babys und Kinder von der Lyme-Borreliose betroffen. Besonders Kleinkinder bewegen sich auf idealer Zeckenhöhe: Sie krabbeln über den Rasen oder tollen auf dem Spielplatz. Zecken warten unter nassem Laub, lauern auf Grashalmspitzen, in Büschen und im Unterholz. Sie lassen sich binnen einer Zehntelsekunde abstreifen. Ein ebenfalls verkanntes Risiko sind Haustiere wie Katze, Hund oder Pferd. Beim Streicheln oder Liebkosen wechseln die Zecken unbemerkt auf die Haut des Zweibeiners, um sich dann dort eine dünnhäutige Stelle wie beispielsweise die Achselhöhle oder Kniekehle zu suchen. Hat das Spinnentier einmal zugestochen, sitzt es durch Widerhaken richtig fest in der Haut und übersteht sowohl Kratzen als auch Duschen.

Irrtum: Zecken gibt es nur in Trockengebieten.
Richtig: Zecken bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie lieben Temperaturen ab 14 Grad bis 23 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit bis 90 Prozent. Ab 8 Grad Celsius sind sie aktiv.

Muecken- /  Zeckenspray einsprayen
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Schutz vor Zeckenbefall


Irrtum: Es genügt, wenn man sich mit einem Zeckenschutzmittel (Repellent) für Haut und Kleider vor Zeckenstichen schützt.
Richtig: Ein Zeckenschutzmittel (Repellent) allein reicht nicht aus, um sich vollständig zu schützen. Man kann sich vor Zeckenstichen schützen, indem Orte mit potenziellem Zeckenkontakt gemieden werden (Wald- und Wegränder, Gestrüpp, Unterholz, Gräser und Farne bis 1,5 m Wuchshöhe und Höhenlagen bis ca 2’500 m über Meer), achtsam ist und ein Zeckenschutzmittel (Repellent) für Haut und Kleider benutzt sowie geschlossene, bedeckende und helle Kleider trägt.

Irrtum: Mit der richtigen Kleidung kann man sich schützen.
Richtig: Im Prinzip halten Gummistiefel und lange Hosen Zecken ab oder zumindest auf. Sicheren Schutz kann Kleidung allein jedoch nicht gewähren. Zecken können auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle eine ganze Weile herumkrabbeln. Helle Kleidung hilft. Denn Zecken sind auf hellen Kleidern besser erkennbar und können so noch vor einem möglichen Stich entfernt werden.

Irrtum: Zecken stechen nur bestimmte Menschen.
Richtig: Sicherlich kennt jeder jemanden, der eher selten bis nie von Mücken gestochen wird. Mücken nehmen ihre Opfer durch den Geruch wahr. Schwangere und korpulente Menschen mit höherer Körpertemperatur werden häufiger geplagt. Je grösser und je mehr Kohlenstoffdioxid jemand ausatmet, desto wahrscheinlicher wird er zum Anziehungspunkt für Mücken. Ausserdem gebe es wissenschaftliche Hinweise, dass Frauen in bestimmten Phasen ihres Menstruationszyklus und Malariakranke öfters gestochen werden. Bei Zecken ist das etwas anders. Zwar können Zecken ihre Opfer durch das Hallersche Organ an ihren Vorderbeinen wahrnehmen. Und auch sie reagieren auf Kohlendioxid, Körperwärme und Buttersäure. Während Mücken sich ihre Opfer aber suchen, kann man von einer Zecke nur gestochen werden, wenn man sie abstreift, zum Beispiel, wenn man durch hohes Gras geht.

Zeckenzange
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Zecken entfernen


Irrtum: Eine Zecke muss beim Entfernen herausgedreht werden.
Richtig:
Entdeckt man eine saugende Zecke an sich, soll diese möglichst schnell entfernt werden. Zecken haben sich nicht in die Haut gedreht und besitzen kein Gewinde. Somit ist eine Drehbewegung ganz überflüssig. Stattdessen soll das Tier mit einem Hilfswerkzeug wie einer Zange, Pinzette oder Zeckenkarte vorsichtig hautnah gepackt werden und dannach langsam und kontrolliert herausgezogen werden. Wegen der Widerhaken am Stechrüssel kann es hilfreich sein, das Tier durch Hin-und-her-Wackeln herauszulösen.

Irrtum: Zecken entferne ich mit Klebstoff und Öl.
Richtig: Klebstoff oder Öl sollten Sie nicht verwenden. Die Zecke erstickt dadurch und kann im Todeskampf Viren (FSME) und Bakterien (Borreliose) in das Blut abgeben. Die sicherste Methode: Packen Sie die Zecke möglichst dicht an der Haut mit einer spitzen Pinzette und ziehen Sie sie vorsichtig heraus. Vermeiden Sie es vor allem, den Hinterleib der Zecke zu quetschen!

Zecke auf Eis
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Zecken überleben ganz einfach


Irrtum: Zecken überleben ohne Blut kaum eine Woche.
Richtig: Mit einer einzigen Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr sehr lange überleben. Unter Labor-Testbedingungen konnte aufgezeigt werden, dass Zecken, die vorher Blut gesaugt hatten, ohne weiteres bis zu zehn Jahre lang ohne weitere Nahrung auskommen und überleben. In freier Natur lebt die Zecke oder der hiesige gemeine Holzbock durchschnittlich drei bis fünf Jahre.

Irrtum: Zecken überleben nicht unter Wasser.
Richtig:
Zecken können gut 3 Wochen unter Wasser überleben! Spülen Sie eine Zecke daher nicht die Toilette hinunter. Die Zecke wird dies sehr wahrscheinlich überleben. Vielleicht kriecht sie durchs Abflussrohr nach oben und sucht sich erneut ein Opfer.

Irrtum: Zecken überleben den Winter nicht.
Richtig: Im Winter muss es schon ungefähr minus 20 Grad Celsius kalt werden, damit diese Plaggeister sterben. Denn im bodennahen Laub, wo sich Zecken bei Schnee und Eis bevorzugt aufhalten, bleiben die Temperaturen auch bei Dauerfrost noch relativ moderat. Im Gefrierfach bei -12 °C kann eine Zecke 24 Stunden lang überleben. So zäh sind diese kleinen Blutsauger. Schauen Sie das nächste Mal gut hin, wenn Sie etwas aus dem Gefrierfach nehmen. Vielleicht sitzt eine kleine Zecke auf Ihren gefrorenen Hamburgern. 

Irrtum: Zecken haben keine Feinde.
Richtig:
Nein, auch Zecken geht es an den Kragen. Zu den natürlichen Feinden von Zecken zählen zahlreiche Vogelarten, Ameisen, Igel und Spitzmäuse. Zudem stehen Zecken auf der Speiseliste von Spinnentieren, Fadenwürmern und Wespen.

Frau hält sich die Hand an die Stirn

Übertragung von Krankheiten und Symptome


Irrtum: Bei uns besteht keine Infektionsgefahr durch Zeckenstiche. 
Richtig: Das ist falsch. Überall in der Schweiz gibt es Zecken, die eine durch Bakterien im Darm der Zecke verursachte Lyme-Borreliose übertragen können. Zecken, die das FSME-Virus übertragen, sind in ganzen Schweiz (ausser teilweise im Kanton Tessin) aktiv. Dazu beobachtet man in den letzten Jahren eine Ausweitung der FSME-Risikogebiete in Richtung Norden. Neu wurde im Dezember 2022 das Alongshan-Virus isoliert. Es gehört wie das FSME-Virus zu den Flaviviren wie auch das Dengue und das Zika-Virus. Es verursacht Kopf-, Glieder-, Muskelschmerzen, Fieber und Müdigkeit. Hirnhaut- und Hirnentzündungen sind jedoch nicht charakterisctisch für das Alongshan-Virus, welches die ALSV-Infektion verursacht.

Irrtum: Zu Beginn einer Lyme-Borreliose tritt immer ein roter Fleck an der Stichstelle auf.
Richtig: Nein, eine Rötung kann, muss aber nicht bei einer Infektion mit Borreliose auftreten.
In der medizinischen Praxis wird eine sich ringförmig vergrössernde Rötung, welche nach einer Infektion durch einen Zeckenstich auftreten kann (aber nicht muss), als ein wichtiges Anzeichen für eine Infektion mit Borrelien gewertet. Sie tritt allerdings nur etwa bei einem Viertel der Patienten auf. Fieber und Gliederschmerzen ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich ohne andere Symptome können ein Zeichen für eine Borreliose sein und müssen mittels einer Blutuntersuchung belegt werden. Ist eine Infektion vorhanden, wird mit Antibiotika therapiert, weil sonst eine mühsame Langzeiterkrankung mit neurologischen Störungen auftreten kann. Man kann leider immer wieder an Borreliose erkranken.

Irrtum: Rechtzeitiges Entfernen der Zecke reicht aus, um nicht an einer Infektion zu erkranken.
Richtig:
Das stimmt nur bedingt. Ist die Zecke mit dem FSME-Virus verseucht, wird das Virus sofort nach dem Stich übertragen. Bei Lyme-Borreliose nimmt man an, dass die Übertragung der Bakterien erst nach längerem Saugen der Zecke erfolgt.

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann – im Gegensatz zur Borreliose – nicht mit Antibiotika behandelt werden, allein die vorbeugende Impfung bietet einen wirksamen und sicheren Schutz. Daher empfiehlt die eidgenössische Impfkommission (EKIF) allen, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen, die vorbeugende und sehr gut verträgliche Impfung gegen FSME. Dies seit 2024 neu in der ganzen Schweiz, ausser teilweise im Kanton Tessin.

Irrtum: Die Symptome einer Borreliose- und einer FSME-Erkranung unterscheiden sich merklich.
Richtig: Das Krankheitsbild der Erkrankungen können sehr vielfältig sein. Das macht eine Diagnose und Abgrenzung zu anderen Erkrankungen schwierig.
Häufige Symptome einer Borreliose sind: grippeähnliche Beschwerden, die sogenannte wandernde Röte, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwellungen der Lymphknoten, chronische Schmerzen wie Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Erschöpfung, Sehstörungen, Gehörprobleme, Herzbeschwerden, Hautprobleme, Lähmungserscheinungen und psychische Probleme. Je nach Ausbreitung der Infektion und Schwere der Symptome wird die Erkrankung in verschiedene Stadien unterteilt.
Symptome und Verlauf einer FSME-Erkrankung: Meist verläuft die Infektion unerkannt und beschwerdefrei. Kommt es allerdings zur Erkrankung, verläuft sie typischerweise in zwei Phasen: zuerst mit grippeähnlichen Symptomen (Gliederschmerzen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Erkältung) und danach in einer zweiten Phase mit neurologischen Beschwerden. Die neurologischen Symptome widerspiegeln die namensgebende Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningitis und Enzephalitis – zusammen gar: Meningoenzephalitis). Typisch bei einer FSME-Erkrankung sind: Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gehstörungen, Nackensteifigkeit, Lichtscheue, Schwindel, Erbrechen. Diese Beschwerden können Wochen bis Monate andauern. Eine von 100 erkrankten Personen mit schweren neurologischen Beschwerden stirbt an der Krankheit.
Beide Erkrankungen werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen, d. h., eine Isolierung der Patienten ist nicht notwendig.

Irrtum: Zecken übertragen nur Borreliose und FSME.
Richtig: Leider übertragen Zecken nicht nur Borreliose und/oder FSME. Seltener sind Krankheiten wie die Anaplasmose, Rickettsiose, Babesiose, Neoehrlichiose oder die Tularämie. Es ist je nach Region höchst unterschiedlich, welche Krankheiten Zecken übertragen und Untersuchungen zeigen inzwischen, dass Zecken aufgerüstet haben. Zu den von ihnen übertragenen Erregern gehören verschiedene Bakterien wie Anaplasma phagocytophilum, Rickettsia helvetica, R. monacensis, Candidatus Neoehrlichia mikurensis, Francisella tularensis oder Parasiten  wie Babesia divergens, Babesia microti, Babesia venatorum. Die Symptome einer Infektion durch diese Erreger sind jedoch oft sehr unspezifisch, so dass eine Infektion häufig unbemerkt bleibt. Neu wurde in der Schweiz auch das Alongshan-Virus isoliert, welches ähnliche Symptome wie die Borreliose macht.

Irrtum: Es besteht eine lebenslange Immunität nach einer durchgemachten Borreliose.
Richtig: Es gibt keine Immunität nach einer durchgemachten Borreliose. Man kann sich jederzeit neu infizieren und daran erkranken.

Spritze mit Impfung und Zecke
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Impfung gegen Zecken


Irrtum: Gegen Borreliose gibt es eine Impfung.
Richtig: Nein, es gibt bis anhin keine Impfung gegen Borreliose.

Irrtum: Durch eine einmalige Impfung ist man gegen FSME geschützt.
Richtig:
Nein, eine vollständige Grundimmunisierung erfordert drei Injektionen, ein zeitlich begrenzter Schutz benötigt zwei Injektionen. Mit der dritten Impfung erreicht man einen Langzeitschutz von 95 Prozent oder höher. Sie erfolgt je nach Impfstoff 5 bzw. 9 bis 12 Monate nach der zweiten Dosis. Wird ein rascherer Schutz benötigt, kann der Arzt oder die Apothekerin ein Schnellimpfschema wählen. Das BAG empfiehlt alle 10 Jahre eine Auffrischimpfung.

Irrtum: Eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann nur im Frühsommer auftreten.
Richtig: Nein, Zecken benötigen Wärme und Feuchtigkeit, um aktiv zu werden und ihr Auftreten ist daher abhängig vom Klima. Die FSME tritt, wie der Name sagt, gehäuft im Frühsommer auf. FSME kann aber während des ganzen Sommers auftreten und vereinzelt auch in den kalten Monaten.

Irrtum: Kinder müssen nicht geimpft werden.
Richtig: Ganz im Gegenteil, denn gerade die Kleinsten sind beim Herumkrabbeln im Gras verstärkt gefährdet, einen Zeckenstich einzufangen. Genauso wie bei Erwachsenen kann eine FSME-Infektion auch bei Kindern zu schwerwiegenden Erkrankungen wie einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, einer Rückenmarks-, Nerven- oder Nervenwurzelentzündung und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Es empfiehlt sich daher, Kinder ab dem dritten Lebensjahr impfen zu lassen. Die Impfung ist schon ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Je nach Expositionsrisiko wird der Beginn der Grundimmunisierung individuell mit der Kinderärztin bestimmt.

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Letzte Aktualisierung: 27.05.2025, AS