Ze­cken - vor­beu­gen, be­han­deln und imp­fen

Was tun bei ei­nem Ze­cken­stich? Was sind die Sym­pto­me ei­ner Bor­re­lio­se oder FSME? Und wie schützt eine Imp­fung?

Vorsicht Zecken
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Die Ze­cke (auch Holz­bock ge­nannt) ist klei­ner als ein Steck­na­del­kopf und war­tet im Un­ter­holz von Wald­we­gen oder in feuch­ten Ge­gen­den auf ge­eig­ne­te Op­fer. Dann sticht sie un­be­merkt zu (es han­delt sich tat­säch­lich um ei­nen Stich und nicht ei­nen Ze­cken­biss) und saugt sich mit Blut voll. Meist be­merkt man das erst, wenn die Ze­cke schon auf ein Mehr­fa­ches ih­rer ur­sprüng­li­chen Grös­se an­ge­schwol­len ist.

So ent­wi­ckeln sich Ze­cken


Ze­cken ent­wick­len sich durch 3 Blut­mahl­zei­ten aus ei­ner Lar­ve, die meist kei­ne Er­re­ger ent­hält, zu ei­ner Nym­phe (ca. 1mm, schwarz mit trans­pa­ren­tem Hin­ter­leib, kann Krank­heits­er­re­ger wie FSME und Bor­re­lio­se tra­gen) und wei­ter zu ei­nem adul­ten Zeck (1.5 - 4.5 mm ganz schwarz bis bräun­lich, kön­nen Krank­heits­er­re­ger wie FSME und Bor­re­lio­se tra­gen).

Am ge­fähr­lichs­ten sind die Nym­phen: Sie tra­gen 90% der Er­re­ger! Die nor­ma­len Holz­bö­cke von 2.5 bis 4.5mm Kör­per­län­ge sind des­halb im Ver­hält­nis dazu un­ge­fähr­lich. Nym­phen wer­den oft mit Som­mers­pos­sen ver­wech­selt und sind schlecht sicht­bar.

Bor­re­li­en lie­gen im Mit­tel­darm der Ze­cke. Nach Be­ginn des Blut­saugens be­gin­nen die­se ih­ren Stoff­wech­sel zu ak­ti­vie­ren. Erst nach etwa 24 Stun­den wan­dern sie ak­tiv in die Spei­chel­drü­sen der Ze­cke ein. Ab dann wird sie nor­ma­ler­wei­se in die Stich­wun­de über­tra­gen. Bei Jung­ze­cken (Nym­phen) hin­ge­gen ist die Er­re­ger­über­tra­gung schnell: Die Bak­te­ri­en Bor­re­lia Burg­dor­fe­ri nis­ten sich schon eine hal­be bis eine Stun­de nach dem Stich in die mensch­li­che Haut ein. Ge­gen FSME kön­nen Sie Ihr Kind ab ei­nem Al­ter von ei­nem Jahr imp­fen las­sen. Ge­gen Bor­re­lio­se gibt es kei­nen Impf­schutz.

Die Ze­cken­sai­son - und die Ri­si­ko­ge­bie­te


Ak­tiv sind die Ze­cken von April bis Juli - vor al­lem, wenn ein feuch­ter Som­mer auf ei­nen mil­den Win­ter folgt. Eine Hö­hen­gren­ze ist nicht ge­nau de­fi­nier­bar. Es kann auch über 2000 m.ü.M. noch Ze­cken in der Schweiz ge­ben. In tie­fe­ren Hö­hen­la­gen gibt es weit mehr Ze­cken. Die An­zahl pro Qua­drat­me­ter schwankt von Jahr zu Jahr. Es kön­nen gut und ger­ne 50 Ze­cken pro Qua­drat­me­ter sein.

Bor­re­lio­se- und FSME-Ri­si­ko­ge­bie­te fin­den sich auf der Web­sei­te des BAG.

Wich­tig: Vor­beu­gen!


Ze­cken­sti­chen bei Kin­dern kann man durch ein­fa­che Mass­nah­men vor­beu­gen:

  • Die Haut be­de­cken

  • Anti-Ze­cken-Spray auf Klei­dung, Schu­hen und Haut an­wen­den

  • Nach dem Spa­zier­gang gründ­li­ches Ab­su­chen

Ge­gen ei­nen Ze­cken­stich bzw. Ze­cken­biss schüt­zen Sie Ihr Kind mit ei­ner Kopf­be­de­ckung, lan­gen Ho­sen und lan­gär­me­li­gen T-Shirts. Nach je­dem Spa­zier­gang im Wald su­chen Sie Ihr Kind sorg­fäl­tig ab, auch im Kopf­be­reich. Auch die In­sek­ten­schutz­mit­tel Anti Brumm Kids, Phy­to­phar­ma Anti In­sect Kids (for­te ab 2 Jah­ren) und Anti Ze­cken Stopp) wir­ken zur Ab­wehr ge­gen Ze­cken.

Fin­den Sie eine Ze­cke, soll­ten Sie sie gleich ent­fer­nen, zur Not mit den Fin­ger­nä­geln ge­ra­de nach oben. Mit ei­ner Pin­zet­te oder Ze­cken­zan­ge geht es bes­ser: Grei­fen Sie die Ze­cke mög­lichst dicht an der Haut, dann zie­hen Sie sie ohne zu dre­hen oder zu quet­schen her­aus. Öl oder Kleb­stoff soll­te nicht ver­wen­det wer­den, weil dann die Ze­cke in ih­rem To­des­kampf ge­ra­de Bak­te­ri­en frei­lässt. Noch scho­nen­der geht die Ent­fer­nung mit ei­ner so­ge­nann­ten Ze­cken­kar­te.

Schnell und scho­nend ent­fer­nen


Wenn Sie eine Ze­cke ent­de­cken, soll­ten Sie die­se so­fort mit ei­ner Pin­zet­te oder Ze­cken­zan­ge oder Ze­cken­kar­te ent­fer­nen, ohne die Ze­cke vor­gän­gig mit Che­mi­ka­li­en "be­han­delt" oder gar ge­reizt zu ha­ben.

Ein Ze­cken­biss kann näm­lich Fol­gen ha­ben: Ze­cken kön­nen so­wohl die Früh-Som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis (FSME, in Ri­si­ko-Ge­bie­ten sind 2-3% der Ze­cken be­fal­len) als auch die Lyme-Bor­re­lio­se (25-50% der Ze­cken sind be­fal­len, in man­chen Ge­bie­ten ist die Durch­seu­chungs­ra­te weit hö­her) und wei­te­re Krank­hei­ten über­tra­gen. Bor­re­li­en lie­gen im Mit­tel­darm der Ze­cke. Nach Be­ginn des Blut­saugens be­gin­nen die­se, ih­ren Stoff­wech­sel zu ak­ti­vie­ren. Erst nach etwa 24 Stun­den wan­dern sie ak­tiv in die Spei­chel­drü­sen der Ze­cke ein. Ab dann wird sie nor­ma­ler­wei­se in die Stich­wun­de über­tra­gen.

Wel­che Sym­pto­me zei­gen eine In­fek­ti­on an?


Wenn Sie bei Ih­rem Kind die fol­gen­den Sym­pto­me be­mer­ken, soll­ten Sie es ärzt­lich un­ter­su­chen las­sen: 

Die Imp­fung ge­gen FSME


Eine Imp­fung schützt vor der FSME, je­doch nicht vor der Bor­re­lio­se. Sie muss drei­mal wie­der­holt wer­den und hält zehn Jah­re. Emp­foh­len wird die­se Imp­fung v.a. für Kin­der ab 6 Jah­ren und Er­wach­se­ne. Klei­ne­re Kin­der, die in Wald­nä­he oder in ei­nem Hoch­ri­si­ko­ge­biet woh­nen, kön­nen schon ab dem 1. Le­bens­jahr ge­impft wer­den. Ab 2019 ge­hört die­se Imp­fung neu zu der Grundi­mu­ni­sie­rung in der gan­zen Schweiz (aus­ser den Kan­to­nen Genf und Tes­sin).

Ge­ne­rell er­kran­ken äl­te­re Kin­der und Er­wach­se­ne häu­fi­ger an ei­ner Früh-Som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis (FSME) als Klein­kin­der.

Ze­cken­in­for­ma­tio­nen im In­ter­net

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Letzte Aktualisierung: 05.04.2021, BH/AS

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