Si­cher un­ter­wegs im Stras­sen­ver­kehr

Familie mit dem Fahrrad

Kin­der sind in ih­rer Wahr­neh­mung noch stark ein­ge­schränkt, was im Stras­sen­ver­kehr be­son­ders zum Tra­gen kommt. So kön­nen Drei- bis Vier­jäh­ri­ge noch nicht un­ter­schei­den, ob ein Auto steht oder fährt, das Ge­sichts­feld ist noch stark ein­ge­schränkt, Ge­räu­sche, die von der Sei­te oder von hin­ten kom­men, kön­nen sie noch nicht lo­ka­li­sie­ren und erst etwa ab ei­nem Al­ter von acht Jah­ren sind sie fä­hig, Ge­fah­ren vor­aus­schau­end ein­zu­schät­zen. Da­her gilt es, die Kin­der schritt­wei­se an den Stras­sen­ver­kehr her­an­zu­füh­ren, un­ab­hän­gig da­von, ob sie mit dem Lauf­rad, dem Trot­ti­nett, dem Velo oder den In­li­ne-Skates un­ter­wegs sind.

1. Ein si­che­rer Ort, um si­cher fah­ren zu ler­nen


Da­mit das Kind in Ruhe ler­nen kann, braucht es ei­nen si­che­ren, vom Ver­kehr ge­schütz­ten Ort. Dort soll es so lan­ge üben kön­nen, bis es nicht nur si­cher fah­ren, son­dern auch auf- und ab­stei­gen, brem­sen und not­falls ab­sprin­gen kann. Die­se Vor­aus­set­zun­gen sind auf dem Trot­toir nicht ge­ge­ben, des­halb eig­net sich die­ses nicht als Übungs­ort.

2. Un­ter­wegs auf dem Trot­toir


Es ist grund­sätz­lich er­laubt, mit fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten (FäG) wie Lauf­rad, Trot­ti­nett, In­li­ne-Skates und Kin­der­ve­lo auf dem Trot­toir zu fah­ren. Al­ler­dings ist zu be­ach­ten, dass Fuss­gän­ger stets Vor­tritt ha­ben. Weil klei­ne Kin­der noch nicht in der Lage sind, von sich aus zu er­ken­nen, wann sie ihr Ver­hal­ten an­pas­sen müs­sen, ist es wich­tig, dass die El­tern ihre Auf­sichts­pflicht wahr­neh­men und An­wei­sun­gen ge­ben. Wo es we­der ei­nen Rad­weg noch ei­nen Ve­lo­strei­fen hat, dür­fen Kin­der bis 12 Jah­re mit dem Velo auf dem Trot­toir fah­ren.

3. Mit dem FäG über die Stras­se


Auch wer mit ei­nem FäG un­ter­wegs ist, hat am Fuss­gän­ger­strei­fen Vor­tritt. Beim Über­que­ren der Fahr­bahn ist Schritt­tem­po Vor­schrift. So­weit die Theo­rie. In der Pra­xis kann es schwie­rig wer­den, mit ei­nem klei­nen Kind zü­gig und si­cher die Stras­se zu über­que­ren, ins­be­son­de­re, wenn eine Fuss­gän­ger­am­pel mit kur­zer Grün­pha­se die Zeit be­schränkt. Dar­um ist es oft die si­che­re­re Lö­sung, das Lauf­rad oder das Kin­der­ve­lo zu tra­gen und das Kind an der Hand über den Fuss­gän­ger­strei­fen zu füh­ren. Ve­lo­fah­rer ha­ben am Fuss­gän­ger­strei­fen nur dann Vor­tritt, wenn sie ab­stei­gen und das Fahr­rad schie­ben.

4. Ab wann auf die Stras­se?


Bis zum voll­ende­ten sechs­ten Al­ters­jahr dür­fen Kin­der aus­schliess­lich in Be­glei­tung von Er­wach­se­nen auf Haupt­stras­sen fah­ren. Ex­per­ten sind sich al­ler­dings ei­nig, dass Kin­der bis zum 10. Le­bens­jahr noch über­for­dert sind im Stras­sen­ver­kehr, wes­halb sie mit dem Fahr­rad auf Ne­ben­stras­sen, Rad­we­gen und in ver­kehrs­be­ru­hig­ten Zo­nen un­ter­wegs sein soll­ten. Für an­spruchs­vol­le­re Aus­fahr­ten in Be­glei­tung der El­tern ist ein Trai­ler-Bike, wel­ches am Fahr­rad ei­ner er­wach­se­nen Per­son fest­ge­macht wird, eine idea­le Zwi­schen­lö­sung. Steht ein Sol­ches nicht zur Ver­fü­gung, fah­ren die Er­wach­se­nen vor und hin­ter dem Kind, ist nur eine er­wach­se­nen Per­son da­bei, fährt das Kind hin­ten.

5. Die Fahr­rad­prü­fung


In der Mit­tel­stu­fe wer­den die Kin­der von Ver­kehrs­in­struk­to­ren und Lehr­per­so­nen auf die theo­re­ti­sche und die prak­ti­sche Fahr­rad­prü­fung vor­be­rei­tet. Die Ve­los wer­den auf Fahr­taug­lich­keit und Aus­rüs­tung über­prüft, die Kin­der ler­nen die Be­deu­tung der Ver­kehrs­schil­der ken­nen und üben das rich­ti­ge Ein­spu­ren, Zei­chen ge­ben so­wie wei­te­re wich­ti­ge Grund­la­gen. Die Ve­lo­prü­fung ist ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Selb­stän­dig­keit, ent­bin­det die El­tern aber nicht von ih­rer Ver­ant­wor­tung. Es bleibt wich­tig, die Kin­der in ih­ren Fä­hig­kei­ten zu för­dern und sie zu si­che­rem Fah­ren an­zu­hal­ten.

6. Im­mer die­ser Helm...


Grös­se­re Kin­der, die schon si­cher auf dem Velo un­ter­wegs sind, ha­ben oft das Ge­fühl, es gin­ge jetzt auch ohne Helm. Wenn sie erst das Al­ter er­reicht ha­ben, in dem cool sein mehr zählt als Si­cher­heit, kann es rich­tig schwie­rig wer­den, sie noch da­von zu über­zeu­gen. Wei­sen sie Ihr Kind dar­auf hin, dass Si­cher­heit nicht al­lei­ne vom ei­ge­nen Kön­nen ab­hängt, son­dern dass das Ri­si­ko auch von an­de­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern aus­geht. Tra­gen Sie sel­ber wei­ter­hin kon­se­quent ei­nen Helm, um Ih­rem Kind zu zei­gen, dass man nie zu gross ist da­für. Und zei­gen Sie sich nach­gie­big in Sa­chen Stil: In­zwi­schen gibt es rich­tig coo­le, si­che­re Fahr­rad­hel­me, mit de­nen sich Ihr Kind ganz be­stimmt nicht zu schä­men braucht.

Letzte Aktualisierung: 08.03.2021, TV

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