Sie­ben ein­fa­che Mini-Gar­ten­pro­jek­te

Kinder pflanzen Setzlinge
©
iStock

Sie möch­ten, dass Ihre Kin­der in der Erde bud­deln, Schmet­ter­lin­ge be­ob­ach­ten und mit­er­le­ben, wie aus ei­nem klei­nen Sa­men eine gros­se Pflan­ze her­an­wächst, ha­ben aber we­der Zeit noch Platz für ei­nen gros­sen Gar­ten? Dann kön­nen Sie auch im klei­ne­ren Rah­men mit dem Gärt­nern an­fan­gen. Be­stimmt ste­hen bei Ih­nen im Kel­ler oder in der Ga­ra­ge auch ein paar Din­ge rum, die für klei­ne Gar­ten­pro­jek­te brauch­bar sind. Also nichts wie raus in den Gar­ten oder auf den Bal­kon!

Am ein­fachs­ten ist es na­tür­lich, wenn Sie mit Ih­ren Kin­dern ei­ge­ne Pflan­zen zie­hen. Falls Sie kei­ne Töp­fe im Haus ha­ben, kön­nen Sie lee­re Klo­pa­pier­rol­len, Ei­er­kar­tons oder Ei­er­scha­len mit Erde be­fül­len. Für die Klei­nen ist es sehr span­nend, zu be­ob­ach­ten, wie aus ei­nem win­zi­gen Sa­men in­nert kur­zer Zeit ein Setz­ling her­an­wächst. Schul­kin­der las­sen sich viel­leicht auch da­für be­geis­tern, in ei­nem Pflan­zen­ta­ge­buch mit Tex­ten und Zeich­nun­gen fest­zu­hal­ten, was im Blu­men­topf ge­schieht.

Na­tür­lich brau­chen Sie ei­nen Ort, wo die an­ge­sä­ten Pflan­zen wach­sen kön­nen, wenn sie et­was grös­ser ge­wor­den sind. Hier zwei Mög­lich­kei­ten, wie Sie auch auf klei­nem Raum ei­nen Gar­ten an­le­gen kön­nen:

Kin­der-Hoch­beet


Eine Ha­ras­se aus Holz lässt sich im Hand­um­dre­hen in ein Hoch­beet für Kin­der um­funk­tio­nie­ren:

  • Zu­erst wird die Ha­ras­se mit wet­ter­fes­ter Far­be (z. B. Acryl­far­be, Sprüh­far­be) bunt an­ge­malt.

  • Schnei­den Sie ein Stück Stoff (z. B. ein al­tes Fix­lein­tuch) oder Gar­ten­vlies so zu, dass Bo­den und Wän­de der Ha­ras­se da­mit aus­ge­klei­det wer­den kön­nen. Falls Sie we­der Stoff noch Vlies zur Hand ha­ben, kön­nen Sie auch ei­nen Ab­fall­sack ver­wen­den. Da­mit sich im Beet kei­ne Stau­näs­se bil­det, soll­ten Sie je­doch mit ei­nem Na­gel Lö­cher in den Plas­tik ste­chen.

  • Ist die Far­be voll­stän­dig ge­trock­net, klei­den Sie die Ha­ras­se von in­nen mit dem Stoff, dem Vlies oder dem Plas­tik aus. Ta­ckern Sie das Ma­te­ri­al rund­um fest.

Nun muss das Mini-Hoch­beet nur noch mit Erde be­füllt wer­den und die Gar­ten­sai­son kann be­gin­nen. Für ein et­was grös­se­res Hoch­beet kön­nen Sie das alte Lauf­git­ter aus dem Kel­ler ho­len. Flech­ten Sie rund­her­um Wei­den­zwei­ge zwi­schen die Spros­sen, klei­den Sie das Git­ter wie oben be­schrie­ben mit Stoff, Vlies oder Plas­tik aus - und fer­tig ist das Lauf­git­ter­beet.

Ein Bal­kon­gar­ten in der Ta­sche


Noch ein­fa­cher geht es, wenn Sie mehr­fach ver­wend­ba­re Ein­kaufs­ta­schen zum Gärt­nern ver­wen­den. Ste­chen Sie mit ei­nem Na­gel ei­ni­ge Lö­cher in den Bo­den der Ta­sche, um die Bil­dung von Stau­näs­se zu ver­hin­dern, be­fül­len Sie die Ta­sche mit Erde und be­gin­nen Sie mit dem An­pflan­zen. Auf die­se Wei­se kön­nen Sie auch frost­emp­find­li­che Setz­lin­ge schon früh an­pflan­zen. Falls es nachts doch noch mal kalt wird, neh­men Sie die Ta­sche ein­fach ins Haus, bis es wie­der wär­mer wird.

Ein ganz be­son­de­res Tipi


Ha­ben Sie ei­nen gros­sen Gar­ten? Und ste­hen ir­gend­wo noch alte Boh­nen- oder Bam­bus­stan­gen her­um? Dann bau­en Sie dar­aus ein be­grün­tes Tipi für Ihre Kin­der. Das geht so:

  • Gra­ben Sie auf dem Ra­sen etwa ei­nen Spa­ten tief ei­nen Kreis in der für das Tipi vor­ge­se­he­nen Grös­se.

  • Fül­len Sie den Kreis lo­cker mit et­was Ge­mü­se­er­de auf.

  • Ste­cken Sie die Stan­gen in den Bo­den und bin­den Sie sie am obe­ren Ende mit Schnur oder Draht zu­sam­men, so dass ein Tipi ent­steht. Ach­ten Sie dar­auf, dass auf ei­ner Sei­te ein Ein­gang bleibt. Für mehr Sta­bi­li­tät kön­nen Sie zwi­schen den Stan­gen rund­her­um Schnü­re span­nen.

  • Set­zen Sie ab Mit­te Mai um jede Stan­ge fünf bis sechs Stan­gen­boh­nen-Ker­ne, die Sie über Nacht in we­nig Was­ser ein­ge­weicht ha­ben. Auch Feu­er­boh­nen sind gut ge­eig­net. Die­se ha­ben aus­ge­spro­chen de­ko­ra­ti­ve Blü­ten. Im Lau­fe des Som­mers klet­tern die Boh­nen­pflan­zen an den Stan­gen hoch und ver­wan­deln das Ge­rüst in ein schat­ti­ges Tipi für Ihre Kin­der.

Wich­tig: Falls Ihre Kin­der noch sehr klein sind, säen Sie klet­tern­de Zu­cker­erb­sen (Ke­fen) an­stel­le von Boh­nen an. Rohe Boh­nen sind gif­tig und Ihre Kin­der soll­ten des­halb schon gross ge­nug sein, um zu ver­ste­hen, dass sie die Hül­sen­früch­te auf kei­nen Fall un­ge­kocht es­sen dür­fen. Zu­cker­erb­sen wer­den be­reits im März oder April an­ge­sät und kön­nen be­den­ken­los roh ge­ges­sen wer­den. Gut ge­eig­net ist z. B. die Sor­te "Schwei­zer Rie­sen", die bis zu 2 Me­ter hoch wächst.

Viel­leicht ha­ben Sie be­reits al­les an­ge­sät, was die­sen Som­mer wach­sen soll. Dann kön­nen Ihre Kin­der mit Pin­sel und Far­be tä­tig wer­den, um den Gar­ten zu ver­schö­nern. Hier zwei Ide­en:

Bun­te Pfan­zen­schil­der


  • Sam­meln Sie ca. 20 bis 30 mög­lichst fla­che Fluss­stei­ne.

  • Wa­schen Sie die Stei­ne und las­sen Sie sie gut trock­nen.

  • Nun kön­nen die Kin­der mit Blei­stift zu den Pflan­zen pas­sen­de Mo­ti­ve auf die Stei­ne zeich­nen. Klei­ne­re Kin­der brau­chen ver­mut­lich Ihre Hil­fe, um die Mo­ti­ve vor­zu­zeich­nen. Viel­leicht ver­zich­ten Sie aber auch gänz­lich auf das Vor­zeich­nen und er­mu­ti­gen Ihre Kin­der, ih­rer Krea­ti­vi­tät beim An­ma­len frei­en Lauf zu las­sen.

  • Die Mo­ti­ve oder die gan­zen Stei­ne wer­den nun mit Acryl­far­be be­malt.

  • Wenn die Far­be tro­cken ist, kön­nen mit ei­nem was­ser­fes­ten Mar­ker Kon­tu­ren nach­ge­zeich­net wer­den. Auch der Name der Pflan­ze wird mit dem Mar­ker an­ge­schrie­ben.

Wenn Sie möch­ten, be­strei­chen Sie die Stei­ne zum Schluss noch mit ei­nem wet­ter­fes­ten Trans­par­ent­lack, da­mit sie län­ger schön blei­ben. Aber auch ohne Lack brin­gen die­se Pflanz­stei­ne Far­be ins Ge­mü­se­beet.

Wind­lich­ter aus Kon­fi­glä­sern


Wind­lich­ter sor­gen in der Abend­däm­me­rung für eine ro­man­ti­sche Stim­mung. Mit lee­ren Kon­fi­tü­ren­glä­sern, Trans­pa­rent­pa­pier und Bas­tel­kleis­ter sind sie im Hand­um­dre­hen hers­ge­stellt.

  • Aus dem Trans­pa­rent­pa­pier wer­den Vier­ecke oder For­men ge­schnit­ten, klei­ne­re Kin­der kön­nen die Pa­pier­stü­cke auch reis­sen.

  • Rüh­ren Sie den Kleis­ter nach An­lei­tung an und be­strei­chen Sie da­mit sau­be­re Kon­fi­tü­ren­glä­ser.

  • Das Glas wird rund­um mit dem Trans­pa­rent­pa­pier be­klebt.

  • Falls Sie die Lich­ter in ei­nen Baum hän­gen möch­ten, brin­gen Sie am Glas­rad eine Schnur an.

Nun brau­chen Sie nur noch eine Re­chaud­ker­ze ins Glas zu stel­len und das Wind­licht ist fer­tig. Schul­kin­der kön­nen das Glas auch mit ge­press­ten Wie­sen­blu­men be­kle­ben. Da­mit die gan­ze Pracht beim nächs­ten Re­gen nicht zer­stört wird, be­strei­chen Sie die Wind­lich­ter vor­sich­tig mit ei­nem wet­ter­fes­ten Trans­par­ent­lack.

In vie­len Gär­ten fin­den Tie­re kei­nen Un­ter­schlupf und nur we­nig Nah­rung. Hier zwei Ide­en, wie Sie da­für sor­gen, dass sich klei­ne Nütz­lin­ge und Schmet­ter­lin­ge in Ih­rem Gar­ten wohl füh­len:

Ein Zu­hau­se für Nütz­lin­ge


Ohr­wür­mer sind zwar nicht be­son­ders be­liebt, die klei­nen Tier­chen sind aber äus­serst fleis­sig in der Be­kämp­fung von Blatt­läu­sen und an­de­ren Schäd­lin­gen. Ein klei­ner Blu­men­topf aus Ton lässt sich leicht in ein Ohr­wurm-Zu­hau­se um­wan­deln:

  • Zu­erst wird der Blu­men­topf mit Acryl­far­be bunt be­malt.

  • Zie­hen Sie eine ca. 50 cm lan­ge Schnur durch das Loch des Blu­men­topfs. Neh­men Sie ein Holz­stück, das quer in die Öff­nung des Topfs passt und kno­ten Sie es an das Ende der Schnur, das sich im In­ne­ren des Topfs be­fin­det.

  • Nun wird der Topf mit Holz­wol­le ge­stopft. Zum Schluss wird die Schnur so an­ge­zo­gen, dass das Holz­stück die Holz­wol­le im In­ne­ren des Topfs fest­hält.

  • Hän­gen Sie das Orhwurm-Zu­hau­se dort auf, wo sich vie­le Blatt­läu­se tum­meln.

Eine Fut­ter­stel­le für Schmet­ter­lin­ge


Schmet­ter­lin­ge lie­ben Süs­ses und Bun­tes. Die­ser Schmet­ter­lings-Fut­ter­stel­le ist nicht nur leicht her­zu­stel­len, sie ist auch de­ko­ra­tiv:

  • Fä­deln Sie bun­te Bas­tel­per­len auf vier gleich lan­ge Schnü­re (Gar­ten­schnur, dün­nes Garn oder Ny­lon­fä­den). Die Schnü­re soll­ten ca. 40 bis 60 cm lang sein. Ver­kno­ten Sie das Ende je­der Per­len­schnur so, dass noch ca. 5 cm Fa­den frei blei­ben.

  • Ste­chen Sie mit ei­ner Ahle vier Lö­cher in den Rand ei­nes Ein­weg­tel­lers (Plas­tik, Bam­bus oder Kar­ton). Die Lö­cher soll­ten gleich­mäs­sig ver­teilt sein, da­mit der Tel­ler da­nach mög­lichst ge­ra­de auf­ge­hängt wer­den kann.

  • Füh­ren Sie die ei­nen En­den der Per­len­schnü­re durch die Lö­cher und kno­ten Sie sie gut fest. Kno­ten Sie die an­de­ren En­den der Per­len­schnü­re zu­sam­men. 

Nun kann die Fut­ter­stel­le an ei­nem son­ni­gen Ort im Gar­ten auf­ge­hängt wer­den. Le­gen Sie ei­ni­ge Ba­na­nen­schei­ben und hal­bier­te Erd­bee­ren auf den Tel­ler und be­ob­ach­ten Sie, ob schon bald Schmet­ter­lin­ge an­ge­flo­gen kom­men, um sich an Ih­rem Buf­fet zu ver­pfle­gen.

Wie aus Res­ten Neu­es her­an­wächst

Ingwerwurzel mit grünen Trieben

Sie brauchen nicht jede Pflanze von Grund auf neu zu ziehen, wenn Sie regelmässig im (Balkon-)Garten ernten möchten. Einige Gemüsesorten lassen nach der Ernte Nachschub heranwachsen, andere können Sie aus Rüstabfällen ganz einfach ziehen:

  • Lassen Sie den Strunk in der Erde, wenn Sie Kopfsalat oder Chinakohl ernten. Wenig später wachsen daraus frische Blätter, die Sie als Schnittsalat ernten können.
  • Schneiden Sie ein Stück Ingwer ab, legen Sie dieses über Nacht in Wasser ein und pflanzen Sie es dann etwa 2 cm tief in die Erde ein. Halten Sie die Erde feucht und decken Sie den Topf mit einer Folie ab, um für die nötige Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Wenn nach einiger Zeit ein grüner Trieb heranwächst, kommt die Pflanze an einen sonnigen Ort. Giessen Sie täglich, jedoch nur sparsam. Geerntet wird einige Monate später, wenn sich die Blätter der Pflanze gelb verfärben.
  • Aus übrig gebliebenen Pfefferminz-, Melissen-, Basilikum- oder Rosmarinzweigen ziehen Sie spielend leicht eine neue Pflanze: Entfernen Sie alle Blätter bis auf die obersten, stellen Sie die Zweige in ein Glas Wasser, wechseln Sie das Wasser alle paar Tage und pflanzen Sie die Zweige ins Beet, wenn sich nach einiger Zeit kräftige Wurzeln gebildet haben.
  • Stellen Sie eine Süsskartoffel, die bereits Triebe gebildet hat, bis ca. zur Hälfte in ein Glas Wasser (Triebe nach oben). Wenn sich am unteren Ende Wurzeln gebildet haben und die Triebe erste Blättchen zeigen, wird die Kartoffel ins Beet gepflanzt. Pflanzzeit für Süsskartoffeln ist ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, geerntet wird ab Ende Oktober, wenn die Blätter zu welken beginnen.
  • Lauch und Frühlingszwiebeln können Sie laufend frisch ernten, wenn Sie das bewurzelte Ende abschneiden und in ein Glas mit Wasser stellen. Das frisch spriessende Grün schneiden Sie mit der Schere ab. Wechseln Sie das Wasser regelmässig, um Schimmelbildung zu verhindern.
Letzte Aktualisierung: 14.05.2020, TV