Keime im Haushalt

Wo sich im Haushalt die meisten Keime befinden und wie Sie verhindern können, dass sich die krankmachenden Erreger veemehren.

Kleinkind wischt den Fussboden
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Die allermeisten Bakterien, Viren und Pilze, mit denen wir täglich in Berührung kommen, sind ungefährlich. Allerdings gibt es einige wenige Keime, die krank machen können.

❗️Das Wichtigste in Kürze

  • Häufig die Hände waschen
  • In der Küche Abwaschlappen, Hand- und Geschirrtücher jeden Tag wechseln
  • Putzlappen nach jeder Benutzung wechseln
  • Spielsachen und Kuscheltiere regelmässig reinigen oder waschen

Mit Keimen leben


Mit zahlreichen Bakterien leben wir jeden Tag in unserem Umfeld. Sie befinden sich auf der Haut, in der Luft und auf Gegenständen, ohne uns krank zu machen. Einige von ihnen sind unserem Körper sogar nützlich und tragen zu einem gesunden Immunsystem bei. Wenn sich alle Mikroorganismen, die sich im Haushalt ansiedeln, in einer ausgeglichenen Balance befinden, kontrollieren sie sich gegenseitig. 

Übertriebenes Putzen mit starken Desinfektionsmitteln zerstört die vielfältige Zusammensetzung der vorhandenen Keime. Wenn das Immunsystem nur mit wenigen Keimen konfrontiert wird, gewöhnt es sich daran. Weil es weniger mit Erregern in Kontakt kommt, verfügt es über weniger Antikörper und dies wiederum macht anfälliger für Infektionen. Normales regelmässiges Putzen mit herkömmlichen Mitteln reicht in der Regel also völlig aus.

Wo sich im Haushalt die meisten Keime verstecken


Beim Putzen ist es meist der sichtbare Schmutz, der im Vordergrund steht. Da Bakterien und Viren nicht sichtbar sind, gehen die Orte, an denen sie sich besonders wohl fühlen und vermehren, oft vergessen.

  • In der Küche zählen Abwaschlappen und Schwamm zu den grössten Keimschleudern. Häufig werden sie zu selten ausgewechselt und oft sowohl zum Abwaschen, für Oberflächen und um kurz etwas auf dem Boden aufzuwischen benutzt. Viele Keime befinden sich ausserdem auf Holzschneidebrettern, in der Dunstabzugshaube, im Abfalleimer und im Kühlschrank. 

  • Im Badezimmer ist es oft feuchtwarm und dieses Klima lieben Keime sehr. Toiletten und Waschbecken sind grosse Bakterienfallen, werden im Gegensatz zu Duschvorhängen aber regelmässiger gereinigt. Denken Sie auch an die Haar- und Zahnbürsten, auf denen sich Keime gern niederlassen.

  • Im Schlafzimmer haften Bakterien an Kleidung, Matratzen, Bettwäsche und an Teppichen. Hinzu kommt in diesem Raum eine hohe Milbenbelastung. Deren Ausscheidungen können Allergien verursachen.

  • Senkrechte Flächen wie zum Beispiel der Bildschirm des Fernsehers werden grundsätzlich weniger gereinigt als horizontale. Im Wohnzimmer weisen auch Fernbedienungen, Tablets, Smartphones oder der Telefonhörer oft eine hohe Keimbelastung auf.

  • In der Waschmaschine herrscht ein feuchtes Klima, was Keimen die grosse Chance bietet, sich zu vermehren. Wenn Schmutzwäsche darin gelagert wird, umso mehr.

  • In vielen Haushalten liegt im Kinderzimmer Teppich, leider ein idealer Lebensraum für Keime. Auch dass Spielsachen meist nicht regelmässig gereinigt, von Kindern aber in den Mund genommen werden, ist bekannt. Und das Lieblingskuscheltier wird überallhin mitgenommen, fällt häufig zu Boden und liegt dann nachts neben dem Kind im Bett. Oft befinden sich in den ersten Lebensjahren auch die Wickelkommode und der Windeleimer im Kinderzimmer; dort tummeln sich viele Keime.

Beachten Sie!

Türklinken, Lichtschalter, Schrank- und Fenstergriffe sowie das Treppengeländer werden auch beim regelmässigen Putzen gerne ausser acht gelassen. 

So halten Sie Ihr Zuhause sauber und hygienisch


Die meisten Keime werden von Mensch zu Mensch übertragen und die Hände spielen dabei eine grosse Rolle. Waschen Sie sich aus diesem Grund immer gründlich die Hände. Besonders, bevor Sie Mahlzeiten zubereiten oder essen, nach dem Kontakt mit Tieren, kranken Menschen und nach jedem Toilettengang. 

Ihr Haushalt kann und muss nicht keimfrei sein. Mit ganz normalen, natürlichen Allzweckreinigern entfernen Sie 90 Prozent aller Oberflächenkeime. Verwenden Sie jedoch für die verschiedenen Räume unterschiedliche Putzlappen sowie getrennte Lappen für Oberflächen und Böden. Wechseln Sie Putzlappen regelmässig aus – idealerweise nach jeder Benutzung – und waschen Sie diese getrennt von der anderen Wäsche bei mindestens 60 Grad. Reinigen Sie die Waschmaschine regelmässig.

Gerade in der Küche, wo mit Lebensmitteln hantiert wird, ist die Hygiene besonders wichtig. Gegen die Bakterien im Kühlschrank sollten Sie mindestens einmal im Monat vorgehen und den Kühlschrank reinigen. Waschen Sie Schneidebretter mit heissem Wasser ab und lassen diese an der Luft trocknen. Abwaschlappen, Hand- und Geschirrtuch sollten Sie jeden Tag wechseln.

Sorgen Sie für eine gute Luftqualität und lüften Sie zweimal täglich. Damit verringern Sie Anzahl der Tröpfchen in der Luft, welche Erreger enthalten.

Achten Sie darauf, auch Smartphones, Tablets, Laptops, die Computermaus und -tastatur alle paar Tage zu reinigen. Feuchte Brillenputztücher eignen sich dafür sehr gut.

Hygienetipps rund um Kinder


Böden sind voller Keime. Achten Sie darauf, diese regelmässig zu putzen, wenn Sie Kinder im Krabbelalter haben. Autokindersitz und Kinderwagen sind häufig so offensichtlich schmutzig, dass Sie diese wahrscheinlich öfter reinigen. Denke Sie aber auch an Spielsachen, Bilderbücher und Kuscheltiere. Waschen Sie letztere regelmässig oder geben diese im Beutel ins Gefrierfach, um die Keime abzutöten.

Letzte Aktualisierung: 22.03.2024, CSL/KM