Sechs Ge­mü­se­ar­ten für das Kin­der­beet 

Mädchen bei der Gartenarbeit

Wer mit sei­nen Kin­dern gärt­nern möch­te, fängt am bes­ten nicht mit Spar­gel oder Blu­men­kohl an. Da­mit man auch ern­ten kann, was man ge­sät hat, emp­feh­len sich die fol­gen­den Pflan­zen:

Erb­sen


Die Erb­se ist leicht aus­zu­sä­en, wächst schnell und schmeckt den meis­ten Kin­dern gut. Da­her ist sie per­fekt ge­eig­net für das Gärt­nern mit Kin­dern. Ab März kann di­rekt ins Beet aus­ge­sät wer­den, denn die Pflan­ze kommt ganz gut mit Frost klar. Die Sa­men kom­men im Ab­stand von 5 Zen­ti­me­tern in den Bo­den und wer­den nur leicht mit Erde be­deckt, zwi­schen den Rei­hen soll­ten 40 Zen­ti­me­ter Platz sein. Da Erb­sen ger­ne klet­tern, brau­chen sie eine Rank­hil­fe, zum Bei­spiel Bam­bus­stö­cke, zwi­schen de­nen Schnü­re ge­spannt wer­den. Erb­sen brau­chen kei­nen Dün­ger, mö­gen aber hin und wie­der ein we­nig Kom­post. Wenn die Pflan­ze 10 Zen­ti­me­ter hoch ist, soll­te die Erde an­ge­häu­felt wer­den, um den Halt zu ver­bes­sern. Im Mai er­schei­nen die ers­ten Blü­ten, im Juni kann ge­ern­tet wer­den. Nach der Ern­te wird die Pflan­ze bo­den­eben ab­ge­schnit­ten, das Wur­zel­werk bleibt in der Erde, um sie mit Stick­stoff zu ver­sor­gen. 

Kür­bis


Es dau­ert zwar eine Wei­le, bis aus dem klei­nen Kern ein gros­ser Kür­bis wird, das Re­sul­tat ist da­für umso be­ein­dru­cken­der. Da Kür­bis­se sehr frost­emp­find­lich sind, dür­fen sie erst nach den Eis­hei­li­gen, also Mit­te Mai, nach draus­sen. Wenn im April der Kür­bis­kern in die Erde kommt, bleibt er also erst mal im Haus, wo er re­gel­mäs­sig ge­gos­sen wird. Vor dem Aus­pflan­zen an ei­nem son­ni­gen, wind­ge­schütz­ten Stand­ort wird der Bo­den gut ge­düngt, denn Kür­bis­se sind so­ge­nann­te Stark­zeh­rer, die viel Nähr­stoff be­nö­ti­gen. Schne­cken sind ganz ver­rückt nach jun­gen Kür­bips­flan­zen, dar­um soll­ten die Setz­lin­ge mit ei­nem Kunst­stoff­kra­gen ge­schützt wer­den. Nun ist ei­gent­lich nur noch re­gel­mäs­si­ges Gies­sen und Dün­gen ge­fragt, da­mit der Kür­bis wu­chern, blü­hen und Früch­te bil­den kann. Für klei­ne Gär­ten oder für den Bal­kon gibt es auch Kür­bis­sor­ten, die im Topf wach­sen und we­nig Platz brau­chen.  

Ra­dies­chen


Die klei­nen, ro­ten Knol­len kön­nen von März bis Sep­tem­ber an­ge­sät wer­den, am bes­ten an ei­nem hel­len, aber nicht all­zu son­ni­gen Stand­ort. Die Sa­men wer­den in ca. 1 Zen­ti­me­ter tie­fen Ril­len im Ab­stand von 3 bis 5 Zen­ti­me­ter ge­sät. Schon nach ca. ei­ner Wo­che zei­gen sich die Keim­lin­ge. Falls die­se zu nahe bei­ein­an­der lie­gen, müs­sen sie ver­ein­zelt wer­den, da­mit die Knol­le Platz hat zum Wach­sen. Ra­dies­chen mö­gen we­der Näs­se noch an­dau­ern­de Tro­cken­heit. Dün­ger be­nö­ti­gen sie nicht, ab und zu ein we­nig rei­fer Kom­post reicht voll­auf. Nach vier bis sechs Wo­chen kann ge­ern­tet wer­den. Wer lau­fend neu an­sät, hat den gan­zen Som­mer hin­durch eine wür­zi­ge Sa­lat­bei­la­ge. 

Ran­den


Mit ih­rer kräf­ti­gen Far­be und ih­rem süs­sen Ge­schmack sind Ran­den (Rote Bee­te) bei vie­len Kin­dern be­liebt. Zwei alte Sor­ten, die rot-weiss ge­rin­gel­te "Chiog­gia" und die oran­ge­far­be­ne "Gol­den", sor­gen für noch mehr Far­ben­viel­falt auf dem Tel­ler. Ran­den sind sehr an­spruchs­los und wach­sen am bes­ten an ei­nem son­ni­gen Stand­ort mit ge­nü­gend Hu­mus. Aus­ge­sät wird An­fang Mai im Ab­stand von ca. 8 Zen­ti­me­tern. Re­gel­mäs­si­ges Gies­sen, ge­le­gent­li­ches Auf­lo­ckern des Bo­dens und ab und zu ein we­nig Kom­post - mehr braucht die Ran­de nicht, um zu ge­dei­hen. Schon im Juli kann ge­ern­tet wer­den. Wer im Herbst ern­ten möch­te, sät erst Mit­te Juni an, am bes­ten dort, wo vor­her die Erb­sen wa­ren, denn dort füh­len sich die Ran­den be­son­ders wohl. 

Pflück­sa­la­te


Sa­lat mit sei­nen ver­schie­de­nen Sor­ten und Vor­lie­ben ist ein Ka­pi­tel für sich, dar­um wird hier nur eine be­son­ders ein­fa­che Me­tho­de vor­ge­stellt: Das An­sä­en von Pflück­sa­lat. Da­mit sie ge­nü­gend Platz zum Wach­sen ha­ben, soll­ten die Pflan­zen etwa 10 Zen­ti­me­ter Ab­stand von­ein­an­der ha­ben. Wie der Name schon sagt, wach­sen hier nicht Sa­lat­köp­fe her­an, es wer­den die ein­zel­nen Blät­ter ge­ern­tet. Ge­schnit­ten wer­den die Blät­ter von aus­sen her, wenn sie hö­her als 5 Zen­ti­me­ter ge­wach­sen sind. Die in­ne­ren Blät­ter und die Spross­ach­se blei­ben ste­hen, da­mit der Sa­lat wei­ter wach­sen kann. Ei­ni­ge Sor­ten kön­nen be­reits ab April im Beet oder in Kist­chen aus­ge­sät wer­den, an­de­re eig­nen sich für den Som­mer oder den Herbst. Be­lieb­te Sor­ten sind Eich­blatt, Lol­lo, Lat­tich und Ve­ne­zia­ner. Wenn alle drei Wo­chen neu an­ge­sät wird, hat man über meh­re­re Mo­na­te fri­schen Sa­lat. Pflück­sa­lat braucht re­gel­mäs­sig Was­ser, je­doch kei­nen Dün­ger und wenn man ihn auf dem Bal­kon zieht, braucht man sich auch nicht um Schne­cken zu küm­mern.

Cher­ry­to­ma­ten


Die süs­sen, saf­ti­gen Cher­ry­to­ma­ten ge­hö­ren un­be­dingt ins Kin­der­beet. Da sie kei­nen Frost ver­tra­gen, wer­den sie Mit­te April im Haus an­ge­sät und zwar in Saatscha­len mit Aus­saat­er­de. Die Saatscha­le kommt an ei­nen war­men, hel­len Ort, ge­gos­sen wird mit ei­ner klei­nen Giess­kan­ne mit Brau­se, denn die Keim­lin­ge sind noch zu schwach für ei­nen star­ken Was­ser­strahl. Etwa nach drei Wo­chen, wenn sich über den Keim­blät­tern das ers­te rich­ti­ge Blatt­paar zeigt, wer­den die Pflänz­chen ver­ein­zelt. Dazu löst man sie mit ei­nem stump­fen Stift, ei­nem Kaf­fee­löf­fel oder ei­nem Pi­kierstab aus der Erde, kürzt die längs­te Wur­zel und setzt das Pflänz­chen in ein Töpf­chen, ei­nen aus Zei­tungs­pa­pier ge­fal­te­ten Pa­per­pot oder in eine mit Erde ge­füll­te Klo­pa­pier­rol­le. Hier kön­nen die Keim­lin­ge zu Setz­lin­gen her­an­wach­sen. Na­tür­lich kann man die Setz­lin­ge auch fer­tig kau­fen. 
Erst Mit­te Mai kom­men die Pflänz­chen ins Freie, am bes­ten an ei­nen son­ni­gen, vor Re­gen ge­schütz­ten Platz. Eine Klet­ter­hil­fe lässt sie schön in die Höhe wach­sen. To­ma­ten müs­sen im­mer von un­ten ge­gos­sen wer­den, denn wenn die Blät­ter nass wer­den, be­güns­tig das die Ent­ste­hung von Braun­fäu­le. Bei Re­gen­wet­ter müs­sen die To­ma­ten des­halb mit ei­nem Vlies ab­ge­deckt wer­den. Da­mit die Pflan­ze gut ge­deiht, braucht sie ge­le­gent­lich et­was Dün­ger, aus­ser­dem soll­ten die Sei­ten­trie­be (klei­ne Trie­be zwi­schen dem Haupt­ast und ei­nem Sei­ten­ast) her­aus­ge­bro­chen wer­den. Cher­ry­to­ma­ten, die es üb­ri­gens nicht nur in Rot gibt, wach­sen auch im Topf auf dem Bal­kon sehr gut.

Wenn Ih­nen der Ge­mü­se­an­bau trotz­dem zu auf­wän­dig ist, ist das Zie­hen von Spros­sen und ess­ba­ren Blü­ten eine gute Al­ter­na­ti­ve, um den Kin­dern die Freu­de am Gärt­nern und am ge­sun­den Es­sen zu ver­mit­teln.

Letzte Aktualisierung: 17.03.2020, TV