Wieviel Muttermilch ist genug?

Woran Sie erkennen können, dass Ihr Baby beim Stillen satt wird

Baby schaut die Mutter an
©
GettyImages

Ist Ihr Baby gesund, gedeiht es gut und trinkt es gern an der Brust, sieht es rosig, zufrieden und wach aus, reicht die Gewichtskontrolle anfangs einmal pro Woche z.B. bei der Mütterberatung oder beim Kinderarzt, später noch seltener.

Die Gewichtszunahme in den ersten Lebensmonaten


Im ersten halben Jahr sollte Ihr Baby pro Woche etwa 150 bis 200 Gramm zunehmen. Die Gewichtszunahme ist aber sehr individuell! Es kann Wochen geben, in denen Ihr Kind weniger oder auch mehr zunimmt.

©
BLE

Schreien bedeutet nicht immer Hunger


Meist ist die Sorge um die Milchmenge völlig unbegründet und wird von "wohlmeinenden" Personen ausgelöst, die vergessen, dass es neben Hunger auch noch viele, viele andere Gründe gibt, warum ein Baby schreit.

Der Windelbeweis


Die Windeln sollten jedes Mal nass sein. Gestillte Babys können sowohl mehrmals täglich als auch nur alle paar Tage Stuhlwindeln produzieren, denn Muttermilch wird nahezu restlos verdaut. Muttermilch-Stuhl ist weich und gelblich, kann relativ flüssig sein und sollte nicht unangenehm riechen.

Körpersprache: Hungrig oder satt?


Ob Ihr Baby richtig angelegt ist und gut trinkt, erkennen Sie an seinen rhythmischen Sauggeräuschen. Ein hungriges Baby hat meist die Fäustchen geballt und lässt sie locker, wenn der erste grosse Hunger gestillt ist. Satte Babys lassen oft die Ärmchen hängen und lösen sich von selbst von der Brust.

Auch wenn Ihr Kleines öfter als alle drei oder vier Stunden Hunger hat, heisst das noch nicht, dass es an der Brust nicht satt wird. Vielleicht hat es nur gerade einen Wachstumsschub. Oder es gehört zu den Babys, die einen besonderen Stillrhythmus haben und öfter kleinere Mengen brauchen, um sich rundum wohl zu fühlen. Beim Stillen gibt es keine Regeln für den Abstand zwischen den Mahlzeiten. Stillen nach Bedarf deckt die Bedürfnisse des Babys am besten ab, denn manchmal ist es auch einfach nur durstig oder sucht aus einem anderen Grund die absolute Nähe zu seiner Mutter.

Bekommt Ihr Baby allerdings wirklich zu wenig Milch, wird es insgesamt unruhig, schreit und sucht auch nach dem Stillen noch nach der Brust. Mangelnde Gewichtszunahme, weniger nasse Windeln als 5 - 7 in 24 Stunden und schliesslich nachlassende Vitalität sind objektive Zeichen dafür. Besprechen Sie mit Ihrer Mütterberaterin, Stillberaterin, Hebamme oder mit Ihrem Kinderarzt, Ihrer Kinderärztin das weitere Vorgehen und ob Zuschöppeln sinnvoll ist.

Häufige Fragen zum Thema

Das lässt sich pauschal nicht so einfach sagen, denn die Brust ist kein Reservoir für Milch, sondern eine Produktionsstätte. Schon kurze Zeit nach dem letzten Anlegen (z. B. schon nach 15 Minuten) könnten Sie erneut anlegen und es würde auch wieder recht viel produziert. Deshalb können …
Starre Regeln für den Stillrhythmus, also wie oft Sie Ihr Baby pro Tag stillen, gibt es eigentlich nicht. Es wird immer Phasen geben, in denen ein Stillkind auch einmal jede Stunde angelegt werden muss, weil es schon wieder Hunger, Durst oder vielleicht auch Schmerzen hat. Vielleicht befindet es …
Es kann sein, dass Ihr Kind nicht richtig angelegt ist und die Brustwarze nicht gut zu fassen bekommt. Wegen der dann nur spärlich fliessenden Milch legt es ein Nickerchen ein. Überprüfen Sie immer wieder, ob Ihr Baby korrekt angelegt ist: Es muss möglichst viel Brustgewebe erfassen und so liegen, …
In besonderen Situationen kann es notwendig sein, Kinder zum Stillen zu wecken. Das ist der Fall, wenn Kinder nicht genügend an Gewicht zunehmen. Auch bei Neugeborenen mit Gelbsucht (erhöhte Bilirubinwerte) muss auf regelmässiges Stillen geachtet werden, denn ein Mangel an Flüssigkeit und Nahrung …
Letzte Aktualisierung: 16.11.2021, MR / BH / CMA