27. SSW – Es schwimmt, radelt und läuft sich noch immer


Noch immer, wenn auch zunehmend mit mehr Anstrengung verbunden, sind die drei Triathlondisziplinen – Schwimmen, Rad und Laufen – Bestandteil meiner Sportwoche. Wobei die Erstgenannte mit Abstand die angenehmste und die Letztgenannte mit Abstand die unbequemste ist.

Beim Schwimmen trägt das Wasser das Gewicht und es fühlt sich auch mit ein paar Kilos mehr nahezu an wie zu Zeiten vor der Schwangerschaft. Der Babybauch, wenn auch in der Zwischenzeit eine richtige Kugel, stoppt kaum, da er anatomisch in der Längslage im Wasser eher einer Ellipse gleicht. Bis auf Delfin sind noch alle Lagen, also Rücken, Brust und Kraul, ohne Einschränkungen möglich. Beim Delfinschwimmen komme ich bei der Atmung in eine sehr starke Hohlkreuzposition, weshalb ich Delfin nur noch mit einer seitlichen Atmung schwimme. Aufgrund des guten Gefühls im Wasser sind die Schwimmtrainings noch ähnlich wie vor der Schwangerschaft und tun sehr gut. Die grösste Gefahr lauert hier wohl eher in Form von Tritten bei Brustschwimmenden auf derselben Bahn.

Rennrad fahren passiert bei mir schon seit geraumer Zeit drinnen, da ich mich mit dem Rennrad und dem Babybauch nicht in den Londoner Stadtverkehr wage. Bei den Indoor Cycling Lektionen im Gym kann ich noch gut mitradeln: Alle Positionen (sitzend, stehend) sind noch möglich, wobei ich aber auf ganz schnelle Wechsel verzichte. Damit ich den Rücken etwas entlasten kann und der Bauch nicht eingeklemmt wird, stelle ich den Lenker jeweils etwas höher. Ständige Begleiterin beim Indoor Cycling ist meine Pulsuhr, welche meinen Einsatz diktiert und so einer Übermotivation entgegenwirkt. Teilweise ist es schon eine Herausforderung, die Herzfrequenz nicht langfristig über 135 Schläge pro Minute zu heben. Auf dem Rad ist die Herzfrequenz in der Regel zehn Schläge tiefer als beispielsweise beim Joggen.

Aufgrund der Herzfrequenz, die ich inzwischen meistens kontrolliere, hat sich mein Lauftempo drastisch verlangsamt und es ist eine neue Erfahrung für mich, dass man auch sehr langsam gut joggen kann. Das Gewicht ist hier im Vergleich zu den anderen beiden Sportarten deutlich spürbar, was sich zwischendurch auch Mal mit schmerzenden Füssen bemerkbar macht. Die Länge des Dauerlaufs hat sich in den letzten beiden Wochen auf 40/45 Minuten verkürzt und es ist auch schon Mal vorgekommen, dass ich gestoppt habe und spaziert bin, da der Bauch hart wurde und es gezogen hat. Der erste Gedanke war jeweils: „Nun ist es also vorbei mit Joggen!“ Aber: Nicht jeder Tag ist gleich und an manchen Tagen läuft es sich eben noch besser als an anderen. Wichtig ist immer, was der Körper mir mitteilt. Generell läuft es bei mir morgens besser als abends: Die Blase ist leerer und mein Körper noch nicht strapaziert vom Alltag.

Nächste Woche werde ich ferienhalber sicher auf Lauf- und Radtrainings verzichten. Gespannt blicke ich auf die Zeit danach: Wie viel Bewegung und welche Sportarten sind wohl im letzten Trimester noch möglich?

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Und auf einen Blick:

Bitte beachten Sie unsere Linksammlung "Schwangerschaftsgymnastik, Yoga etc."

Letzte Aktualisierung: 16.10.2019, BH