Grippeimpfung in der Schwangerschaft

Warum eine Grippe in der Schwangerschaft gefährlich ist und was eine Impfung für Sie und das Baby bewirken kann.

Schwangere nach Impfung am Oberarm
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Mit einer Grippeimpfung in der Schwangerschaft schützen Sie nicht nur sich selber vor einer Infektion. Auch Ihr Baby profitiert nach der Geburt mehrere Wochen vom Impfschutz.

Erhöhtes Gripperisiko in der Schwangerschaft


In der Schwangerschaft ist das Immunsystem geschwächt. Der Körper fährt die Aktivität der Abwehr nämlich automatisch herunter, um die Zellen des Babys – welche ja zur Hälfte vom Vater stammen und für die Schwangere deshalb fremd sind – nicht anzugreifen. Das macht werdende Mütter anfälliger für Infektionen.

Grippe in der Schwangerschaft – gefährlich für Mutter und Kind


In der Schwangerschaft leistet Ihr Körper Schwerstarbeit, schliesslich muss er neben dem eigenen auch denjenigen des Babys mit Blut und Sauerstoff versorgen. Diese Veränderungen werden dafür verantwortlich gemacht, dass eine Grippe vor allem während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels und in den ersten vier Wochen nach der Geburt Komplikationen wie zum Beispiel Mittelohr- oder Lungenentzündungen verursacht. Auch das Ungeborene ist gefährdet: Frühgeburten oder Wachstumsstörungen sind mögliche Folgen einer Grippeinfektion in der Schwangerschaft.

Vorteile der Grippeimpfung in der Schwangerschaft


Mit einer Impfung schützen Sie sich selber gegen die Infektion mit Influenzaviren. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu erkranken, nimmt durch die Impfung stark ab. 

Zusätzlich ist das Risiko, dass Ihr Baby nach der Geburt an einer Grippe erkrankt, deutlich reduziert. Die Grippeimpfung ermöglicht nämlich, dass Antikörper von der Mutter auf das Kind übertragen werden. So ist Ihr Baby während der ersten Lebensmonate geschützt, bis es schliesslich selber geimpft werden kann. Es ist nachgewiesen, dass es im ersten Lebensjahr weniger Infekte der oberen Luftwege erleidet.

Die Grippeimpfung wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen und hat weder einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft noch auf das Ungeborene und dessen Entwicklung. 

Beachten Sie!

Impfungen in der Schwangerschaft werden von der Krankenkasse unter Vorbehalt der Franchise und des Selbstbehaltes von 10 % übernommen.

Der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung


Grundsätzlich ist der beste Zeitpunkt für die Impfung gegen Grippe – auch bei Nichtschwangeren – vor dem Ausbruch der allgemeinen Grippewelle im Herbst. Die Grippeimpfung ist in jeder Schwangerschaftswoche möglich, denn mittlerweile besteht ausreichend Erfahrung und Gewissheit für die gute Verträglichkeit der Grippeimpfstoffe während der Schwangerschaft. 

Das Bundesamt für Gesundheit BAG empfiehlt darum die Grippeimpfung für Schwangere im Oktober oder November, unabhängig davon, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist. Ebenfalls wird die Impfung Müttern empfohlen, die in den letzten vier Wochen geboren haben.

Nebenwirkungen der Grippeimpfung in der Schwangerschaft


Es wurden keine vermehrten Nebenwirkungen der Impfung bei Schwangeren festgestellt. Bei 10 bis 40 Prozent der Grippegeimpften treten eine Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Einzelne Symptome wie Temperaturerhöhung, Muskelschmerzen oder ein leichtes Unwohlsein werden bei 5 bis 10 Prozent der Geimpften beobachtet. Diese Nebenwirkungen sind harmlos und klingen ohne Behandlung spätestens nach zwei Tagen ab. 

Lassen Sie sich nicht impfen, wenn Sie Fieber haben oder sich nicht gesund fühlen. Warten Sie mit der Impfung, bis die Symptome abgeklungen sind. Bei einer Allergie gegen Inhaltsstoffe oder Hühnereiweiss wird von einer Impfung abgeraten.

Grundsätzlich ist das Risiko ernsthafter Komplikationen bei einer Grippeerkrankung um ein Vielfaches höher als die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen nach der Impfung.

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 19.01.2024, KM