Rauchen plus Übergewicht ergibt Herzfehler

Aus der Forschung

Schwangere mit Zigarette
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Während Rauchen und Übergewicht in der Schwangerschaft allein keinen angeborenen Herzfehler auslösen, war die Kombination beider Risikofaktoren in einer Fall-Kontrollstudie in der renommierten Fachzeitschrift „Heart“ mit einem deutlichen Anstieg dieser Defekte verbunden. Werdende Mütter mit einem BMI von 25 oder mehr, die dazu noch rauchen, haben demnach ein 2,5 mal höheres Risiko für eine Herzschädigung des Ungeborenen als schwangere Frauen, die weder rauchen noch übergewichtig sind.

Marian Bakker von der Universität Groningen in den Niederlanden hat die Daten des Netzwerks Eurocat ausgewertet. Dort sammelt man seit mehr als einem Vierteljahrhundert epidemiologische Daten zu angeborenen Fehlbildungen. Darunter waren auch 797 Kinder aus dem Norden der Niederlande, die mit einem Herzfehler geboren wurden. Beim Vergleich mit 322 Kindern ohne diese Erkrankung fiel der Epidemiologin auf, dass die Mütter der Kinder mit Herzfehlern in der Schwangerschaft häufig übergewichtig waren und geraucht hatten.

Bei den Kindern, die vor der Geburt beiden Risikofaktoren ausgesetzt waren, fand sie ein deutlich erhöhtes Risiko: Die Odds Ratio für alle Herzfehler betrug 2,65 (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,20-5,87). Ebenso häufig waren Defekte der Herzscheidewand (Odds Ratio 2,60; 1,05-6,47), während die Anomalien des Ausflusstraktes sogar mehr als dreieinhalb mal häufiger waren, wenn die Schwangere übergewichtig war und geraucht hatte (Odds Ratio 3,58; 1,46-8,79). Bei den Anomalien des Ausflusstraktes sind die Verbindungen zur Aorta (Hauptschlagader) oder zur Lungenarterie verengt (Stenose) oder schlimmstenfalls vertauscht (Transposition).

Rauchen allein oder nur Übergewicht hatte dagegen keinen Einfluss.

Der Grund für die negativen Auswirkungen der beiden Risikofaktoren ist nicht bekannt. Adipositas und Rauchen können laut Bakker jedoch zu Störungen des Cholesterinstoffwechsels mit einem Anstieg des „schlechten“ LDL-Cholesterins und einem Abfall des „guten“ HDL-Cholesterins führen, was sich möglicherweise negativ auf die Entwicklung in der Gebärmutter auswirke. Bekanntlich führen Rauchen und Übergewicht auch oftmals zu Fehl-, Früh- und Totgeburten oder zum Wachstumsstillstand des Ungeborenen.

Aus der Forschung: Baardman, M.E. et al.: Heart (2012; doi:10.1136/heartjnl-2011-300822)

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