Rauchen verändert die Baby-DNA  

Aus der Forschung

Schwangere mit einer Zigarette in der Hand
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Dass Mütter ihrem ungeborenen Kind keinen Gefallen tun, wenn sie auch während der Schwangerschaft rauchen, ist bereits hinlänglich bekannt. Babys von rauchenden Müttern sind durchschnittlich kleiner, haben eine eingeschränkte Lungenfunktion und leiden öfter unter angeborenen Krankheiten.

Eine Studie von Forschern um Christina Markunas vom National Institute of Environmental Health Sciences in North Carolina zeigt zudem, dass schwangere Raucherinnen durch toxische Inhaltsstoffe nicht nur der Gesundheit ihres Babys schaden, sondern auch deren DNA. Das könnte erklären, warum die Kinder von Raucherinnen auch im späteren Leben unter grösseren Komplikationen leiden.

Die Forscher analysierten die Blutproben von 889 Säuglingen direkt nach der Entbindung. Rund ein Drittel der Babys war dabei von Müttern geboren worden, die während des ersten Trimesters der Schwangerschaft geraucht hatten. Mit einem Blick auf die Methylgruppen, die das Ablesen einzelner Gene unterbinden, entdeckten Markunas und ihr Team bei diesen Kindern Veränderungen in mehr als 100 Genregionen, wie das Magazin "Science" berichtet. Einige dieser Bereiche spielen bei Kindesentwicklung, Nikotinabhängigkeit und der Fähigkeit, mit dem Rauchen wieder aufzuhören, eine wichtige Rolle.

Ob diese sogenannten „epigenetischen“ Veränderungen von Dauer sind oder im Laufe der Zellentwicklung wieder verloren gehen, wissen die Forscher noch nicht. Da die DNA-Methylierung sich bei der Zellteilung nicht verändert, können diese „epigenetischen“ Veränderungen ebenso dauerhaft sein wie Genmu¬tationen. Das könnte möglicherweise erklären, warum viele Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft zum Glimmstängel griffen, auch später häufig noch mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben. Selbst als Erwachsene leiden sie häufiger unter Asthma, eigener Nikotinabhängigkeit und Drogenmissbrauch.

Weitere Untersuchungen sollen zeigen, auf welche Weise das Erbgut verändert wird und ob auch andere Umweltfaktoren und Chemikalien, denen Mütter in der Schwangerschaft ausgesetzt sind, epigenetische Einflüsse auf ihre noch ungeborenen Kinder haben können.

Für Frauen mit Kinderwunsch könnten die Ergebnisse eine weitere Motivation sein, das Rauchen möglichst schon vor der Schwangerschaft aufzugeben, da die ersten Wochen für die Entwicklung der Kinder die entscheidenden sind.

Aus der Forschung der Forschung: Christina A. Markunas et al. : Environmental Health Perspectives (2014; doi: 10.1289/ehp.1307892)

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