Ri­si­ko­fak­to­ren für eine Früh­ge­burt

Wäh­rend ei­ner Ri­si­ko­schwan­ger­schaft soll­ten Sie noch mehr auf sich selbst ach­ten, um eine dro­hen­de Früh­ge­burt zu ver­mei­den.

Schwangere in Jeans, Tshirt und Strickjacke, sitzend
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iStock

Bei je­der Schwan­ge­ren kann es grund­sätz­lich zu ei­ner Früh­ge­burt kom­men, aus hei­te­rem Him­mel und ohne dass Kom­pli­ka­tio­nen er­sicht­lich wa­ren. Denn bei etwa der Hälf­te al­ler Früh­ge­bur­ten ist die Ur­sa­che un­be­kannt bzw. war nicht vor­her­seh­bar.

Al­ler­dings gibt es doch ei­ni­ge Ri­si­ko­fak­to­ren, die eine Früh­ge­burt wahr­schein­li­cher ma­chen. Wenn ei­ner oder meh­re­re bei Ih­nen vor­lie­gen, wird Ihr Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin oder Heb­am­me Sie noch gründ­li­cher über­wa­chen und mög­li­cher­wei­se häu­fi­ger als in den nor­ma­len In­ter­val­len zu ei­ner Vor­sor­ge­un­ter­su­chung ein­be­stel­len. Grün­de da­für kön­nen sein:

Vor die­ser Schwan­ger­schaft:


  • Vor­zei­ti­ge We­hen oder eine Früh­ge­burt in ei­ner vor­her­ge­hen­den Schwan­ger­schaft

  • Meh­re­re Schwan­ger­schafts­ab­brü­che

  • Mehr als vier Ge­bur­ten

  • Ra­sche Schwan­ger­schafts­fol­ge (we­ni­ger als ein Jahr Ab­stand)

  • Ge­bär­mut­ter­fehl­bil­dun­gen oder gros­se Myo­me

  • Frü­he­re Ope­ra­tio­nen am Mut­ter­mund (Cu­ret­ta­ge oder Ko­ni­sa­ti­on)

  • Dia­be­tes mel­li­tus

In der jet­zi­gen Schwan­ger­schaft:


All­ge­mein:


Auf je­den Fall soll­ten Sie wäh­rend solch ei­ner Ri­si­ko­schwan­ger­schaft noch mehr auf sich selbst ach­ten, denn auch Sie selbst kön­nen hel­fen, eine dro­hen­de Früh­ge­burt zu ver­mei­den. Bit­te rau­chen Sie nicht, er­näh­ren Sie sich ge­sund und hal­ten Sie mehr Ruhe ein. Schaf­fen Sie sich re­gel­mäs­sig Frei­räu­me für Ent­span­nungs­übun­gen. Las­sen Sie sich im Haus­halt und bei der Ver­sor­gung äl­te­rer Kin­der hel­fen, wenn nö­tig mit ei­ner pro­fes­sio­nel­len Haus­halts­hil­fe. An­stren­gen­de Rei­sen soll­ten Sie auch lie­ber ver­mei­den. Ge­schlechts­ver­kehr ist nor­ma­ler­wei­se durch­aus er­laubt; durch Ver­wen­dung ei­nes Kon­doms kön­nen Sie da­bei das Ri­si­ko für eine auf­stei­gen­de In­fek­ti­on sen­ken.

Wenn Sie noch kei­ne vor­zei­ti­gen We­hen ha­ben, kön­nen Sie als „Ri­si­ko­schwan­ge­re“ wei­ter be­rufs­tä­tig sein, al­ler­dings sind kör­per­li­che An­stren­gun­gen wie z.B. schwe­res He­ben und lan­ges Ste­hen streng ver­bo­ten. Auch Ge­burts­vor­be­rei­tungs­kur­se mit ent­spre­chen­der Gym­nas­tik sind mög­lich, so­lan­ge Sie noch kei­ne vor­zei­ti­gen We­hen ha­ben. Sie soll­ten aber die Kurs­lei­te­rin über Ihre Si­tua­ti­on in­for­mie­ren und ei­ni­ge Übun­gen bes­ser aus­las­sen oder in ab­ge­schwäch­ter Form mit­ma­chen.

Bis zu ei­nem ge­wis­sen Gra­de kann man sich also durch­aus vor ei­ner Früh­ge­burt schüt­zen. Und der wich­tigs­te Schritt dazu ist ein­fach: Frau­en, die wäh­rend ih­rer Schwan­ger­schaf­ten re­gel­mäs­sig zu den Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen ge­hen, ha­ben we­sent­lich sel­te­ner Früh­ge­bur­ten als Frau­en, die sich nicht um sich, ihr Baby und die Un­ter­su­chun­gen küm­mern!

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Nein, nor­ma­ler­wei­se nicht. Grund­sätz­lich müs­sen Sie Ihre se­xu­el­len Ak­ti­vi­tä­ten in der Schwan­ger­schaft nicht ein­schrän­ken. Wenn al­les nor­mal ver­läuft, ist Sex bis zur Ent­bin­dung er­laubt. Nur in we­ni­gen Fäl­len wer­den Heb­am­me, Frau­en­arzt oder Frau­en­ärz­tin Ih­nen ra­ten, mit dem Sex wäh­rend der …
Wäh­rend je­der Vor­sor­ge­un­ter­su­chung in der Schwan­ger­schaft wird eine Urin­pro­be auf Ei­weiss und Ni­trit so­wie weis­se Blut­kör­per­chen (Leu­ko­zy­ten) un­ter­sucht. Aus­ser­dem wird eine Urin­un­ter­su­chung mit ei­nem Test­strei­fen durch­ge­führt. Nicht sel­ten, vor al­lem in der zwei­ten Hälf­te der Schwan­ger­schaft, …
Wäh­rend der Schwan­ger­schaft be­steht für das Kind kein di­rek­tes Ri­si­ko durch eine Schei­den­pilz­in­fek­ti­on (Soor). Aber beim Durch­tritt durch den Ge­burts­ka­nal kann sich das Kind an­ste­cken. Das Neu­ge­bo­re­ne be­kommt dann ei­nen ju­cken­den Haut­aus­schlag am Mund und/oder ein Win­d­el­ek­zem. Bei­des ist für das …
Das Baby muss dann nicht mehr in den Brut­kas­ten, wenn es "reif" ge­nug ist, d.h. wenn es sei­ne Kör­per­tem­pe­ra­tur selbst auf­recht­erhal­ten kann. Ist sei­ne Lun­gen­funk­ti­on schon aus­rei­chend, braucht auch nicht mehr be­atmet zu wer­den. Und vie­le Früh­ge­bo­re­ne kön­nen auch schon aus­rei­chend an der Brust …

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Letzte Aktualisierung: 16.12.2020, BH

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