Tipps gegen niedrigen Blutdruck (Hypotonie)
Wenn Sie unter einem zu tiefen Blutdruck leiden, vielleicht schon vor der Schwangerschaft, helfen Ihnen möglicherweise unsere Tipps:
Lassen Sie sich beim morgendlichen Aufstehen bewusst Zeit. Richten Sie sich langsam auf und setzen Sie sich erst einmal für eine Minute an den Bettrand, bevor Sie richtig aufstehen. Wenn der Kreislauf beim Aufstehen ganz behutsam an die neuen Anforderungen gewöhnt wird, sind Schwindelattacken seltener.
Frühstücken Sie eiweiss- und saftreich.
Tagsüber öfter kleine Mahlzeiten! Grosse Mahlzeiten binden das Blut im Verdauungstrakt, deshalb ist Schwindel in der ersten Stunde nach dem Essen besonders deutlich. Manchen hilft ein Espresso, Kaffee oder eine kleine Süssigkeit, um nach dem Essen nicht in ein "Tief" zu fallen.
Schwindel kann auch ein Anzeichen für Bluthochdruck sein. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin informieren, falls Sie in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft Schwindelanfälle haben.
Wechselwarme Duschen. Heisse Bäder sind dagegen Gift für den Kreislauf: Sie lassen den Blutdruck absinken und fördern Schwindel und Stürze beim Aufstehen.
Kneippsche Anwendungen wie Wassertreten und kurze, kalte Güsse nach der warmen Dusche steigern den Blutdruck, indem sie das sympathische Nervensystem anregen. Hilft auch gegen Morgenmüdigkeit.
Trockenbürsten bringt den Kreislauf in Schwung. Eine Massagebürste beim Duschen verbessert die Durchblutung zusätzlich und beugt ausserdem Schwangerschaftsstreifen vor.
Unterstützen sie den Blutfluss zum Herzen durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Duschgels oder Badezusätze mit Zusatz von Rosmarin oder Lavendel sind angenehm belebend.
Geben Sie 10 bis 15 Tropfen Kampferöl auf ein Stück Würfelzucker und lassen sie es dann im Mund zergehen. Achtung: Nicht im letzten Schwangerschaftsdrittel!
Spaziergänge an der frischen Luft. Bei Bewegung wird die Waden-Muskel-Pumpe aktiviert und das Blut aus den Venen heraustransportiert. Ein grundsätzliches Motto sollte lauten: Gehen statt Stehen!
Im Stehen immer wippen! Durch Betätigung der Muskelpumpe in den Waden wird Blut von den Beinen zum Herzen gepumpt. Bleiben Sie nicht lange am selben Fleck stehen, sondern wippen Sie auf den Ballen auf und ab oder gehen Sie umher.
Einen ähnlich positiven Effekt hat es, wenn Sie im Sitzen etwas Fussgymnastik machen und aktiv die Füsse kreisen lassen. Wer die Beine übereinander schlägt, riskiert Blutstau in den Beinen.
Schwangere sollten generell viel trinken. Je mehr Flüssigkeit in den Gefässen zirkuliert, desto höher ist auch der Blutdruck. Trinken Sie deshalb mindestens zwei bis drei Liter (ungesüsste) Flüssigkeit pro Tag. Ideale Getränke sind z.B. Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder Früchte- und Kräutertees. Verzichten Sie auf zu grosse Mengen an schwarzem Tee oder Kaffee.
Bei Schwindel: Hinlegen und Beine hoch! Diese so genannte Autotransfusion transportiert das Blut aus den Beinen in die oberen Bereiche des Körpers und damit auch zum Gehirn, das nun wieder mit genügend Sauerstoff versorgt wird.
Ohnmachtsanfällen gehen oft Vorzeichen wie Schwindel, Herzrasen oder Schweissausbrüche voraus. Achten Sie auf solche Signale Ihres Körpers und setzen, knien oder hocken Sie sich, bevor der Druck ganz abfällt und Ihnen schwarz vor Augen wird.
Handelsübliche Medikamente zur Kreislaufanregung sollten in der Schwangerschaft tabu sein. Diese steigern zwar den Blutdruck durch die Verengung der Gefässe, verringern aber dadurch die Blut- und Nährstoffversorgung des Kindes. Die Einnahme gefässwirksamer Substanzen wie Dihydroergotamin und Etilefrin kann Entwicklungsstörungen des Kindes hervorrufen. Pflanzliche Mittel wirken dagegen nur milde auf das Kreislaufzentrum. In der Erfahrungsmedizin werden unter anderem Kampfer und/oder Weissdorn angewandt. Aber Vorsicht mit Kampfer in der Spätschwangerschaft: Er kann Wehen anregen. Auch der Bachblüten-Therapie wird eine empirische Wirkung bei niedrigem Blutdruck nachgesagt. Jedoch fehlen hierzu begründete Ergebnisse.