Tipps ge­gen nied­ri­gen Blut­druck (Hy­po­to­nie)

Wenn Sie un­ter ei­nem zu tie­fen Blut­druck lei­den, viel­leicht schon vor der Schwan­ger­schaft, hel­fen Ih­nen mög­li­cher­wei­se un­se­re Tipps:

Schwangere hält sich die Hand an den Kopf
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  • Las­sen Sie sich beim mor­gend­li­chen Auf­ste­hen be­wusst Zeit. Rich­ten Sie sich lang­sam auf und set­zen Sie sich erst ein­mal für eine Mi­nu­te an den Bett­rand, be­vor Sie rich­tig auf­ste­hen. Wenn der Kreis­lauf beim Auf­ste­hen ganz be­hut­sam an die neu­en An­for­de­run­gen ge­wöhnt wird, sind Schwin­del­at­ta­cken sel­te­ner.

  • Früh­stü­cken Sie ei­weiss- und saft­reich.

  • Tags­über öf­ter klei­ne Mahl­zei­ten! Gros­se Mahl­zei­ten bin­den das Blut im Ver­dau­ungs­trakt, des­halb ist Schwin­del in der ers­ten Stun­de nach dem Es­sen be­son­ders deut­lich. Man­chen hilft ein Es­pres­so, Kaf­fee oder eine klei­ne Süs­sig­keit, um nach dem Es­sen nicht in ein "Tief" zu fal­len.

Ach­tung!

Schwindel kann auch ein Anzeichen für Bluthochdruck sein. Deshalb sollten Sie auf jeden Fall Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin informieren, falls Sie in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft Schwindelanfälle haben.

  • Wech­sel­war­me Du­schen. Heis­se Bä­der sind da­ge­gen Gift für den Kreis­lauf: Sie las­sen den Blut­druck ab­sin­ken und för­dern Schwin­del und Stür­ze beim Auf­ste­hen.

  • Kneipp­sche An­wen­dun­gen wie Was­ser­tre­ten und kur­ze, kal­te Güs­se nach der war­men Du­sche stei­gern den Blut­druck, in­dem sie das sym­pa­thi­sche Ner­ven­sys­tem an­re­gen. Hilft auch ge­gen Mor­gen­mü­dig­keit. 

  • Tro­cken­bürs­ten bringt den Kreis­lauf in Schwung. Eine Mas­sa­ge­bürs­te beim Du­schen ver­bes­sert die Durch­blu­tung zu­sätz­lich und beugt aus­ser­dem Schwan­ger­schafts­strei­fen vor.

  • Un­ter­stüt­zen sie den Blut­fluss zum Her­zen durch das Tra­gen von Kom­pres­si­ons­strümp­fen.

  • Dusch­gels oder Ba­de­zu­sät­ze mit Zu­satz von Ros­ma­rin oder La­ven­del sind an­ge­nehm be­le­bend.

  • Ge­ben Sie 10 bis 15 Trop­fen Kamp­fer­öl auf ein Stück Wür­fel­zu­cker und las­sen sie es dann im Mund zer­ge­hen. Ach­tung: Nicht im letz­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel!

  • Spa­zier­gän­ge an der fri­schen Luft. Bei Be­we­gung wird die Wa­den-Mus­kel-Pum­pe ak­ti­viert und das Blut aus den Ve­nen her­aus­trans­por­tiert. Ein grund­sätz­li­ches Mot­to soll­te lau­ten: Ge­hen statt Ste­hen!

  • Im Ste­hen im­mer wip­pen! Durch Be­tä­ti­gung der Mus­kel­pum­pe in den Wa­den wird Blut von den Bei­nen zum Her­zen ge­pumpt. Blei­ben Sie nicht lan­ge am sel­ben Fleck ste­hen, son­dern wip­pen Sie auf den Bal­len auf und ab oder ge­hen Sie um­her.

  • Ei­nen ähn­lich po­si­ti­ven Ef­fekt hat es, wenn Sie im Sit­zen et­was Fuss­gym­nas­tik ma­chen und ak­tiv die Füs­se krei­sen las­sen. Wer die Bei­ne über­ein­an­der schlägt, ris­kiert Blut­stau in den Bei­nen.

  • Schwim­men bzw. Was­ser­gym­nas­tik

  • Schwan­ge­re soll­ten ge­ne­rell viel trin­ken. Je mehr Flüs­sig­keit in den Ge­fäs­sen zir­ku­liert, des­to hö­her ist auch der Blut­druck. Trin­ken Sie des­halb min­des­tens zwei bis drei Li­ter (un­ge­süss­te) Flüs­sig­keit pro Tag. Idea­le Ge­trän­ke sind z.B. Was­ser, ver­dünn­te Frucht­säf­te oder Früch­te- und Kräu­ter­tees. Ver­zich­ten Sie auf zu gros­se Men­gen an schwar­zem Tee oder Kaf­fee.

  • Bei Schwin­del: Hin­le­gen und Bei­ne hoch! Die­se so ge­nann­te Au­to­trans­fu­si­on trans­por­tiert das Blut aus den Bei­nen in die obe­ren Be­rei­che des Kör­pers und da­mit auch zum Ge­hirn, das nun wie­der mit ge­nü­gend Sauer­stoff ver­sorgt wird.

  • Ohn­machts­an­fäl­len ge­hen oft Vor­zei­chen wie Schwin­del, Herz­ra­sen oder Schweiss­aus­brü­che vor­aus. Ach­ten Sie auf sol­che Si­gna­le Ih­res Kör­pers und set­zen, kni­en oder ho­cken Sie sich, be­vor der Druck ganz ab­fällt und Ih­nen schwarz vor Au­gen wird.

Han­dels­üb­li­che Me­di­ka­men­te zur Kreis­lauf­an­re­gung soll­ten in der Schwan­ger­schaft tabu sein. Die­se stei­gern zwar den Blut­druck durch die Ver­en­gung der Ge­fäs­se, ver­rin­gern aber da­durch die Blut- und Nähr­stoff­ver­sor­gung des Kin­des. Die Ein­nah­me ge­fäss­wirk­sa­mer Sub­stan­zen wie Di­hy­dro­er­go­tamin und Eti­le­frin kann Ent­wick­lungs­stö­run­gen des Kin­des her­vor­ru­fen. Pflanz­li­che Mit­tel wir­ken da­ge­gen nur mil­de auf das Kreis­lauf­zen­trum. In der Er­fah­rungs­me­di­zin wer­den un­ter an­de­rem Kamp­fer und/oder Weiss­dorn an­ge­wandt. Aber Vor­sicht mit Kamp­fer in der Spät­schwan­ger­schaft: Er kann We­hen an­re­gen. Auch der Bach­blü­ten-The­ra­pie wird eine em­pi­ri­sche Wir­kung bei nied­ri­gem Blut­druck nach­ge­sagt. Je­doch feh­len hier­zu be­grün­de­te Er­geb­nis­se.

Aus der For­schung


Letzte Aktualisierung: 31.12.2020, BH

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