Mir wird jetzt so oft schwin­de­lig, wenn ich auf­ste­he. Ist das ge­fähr­lich für mein Baby?

Die ver­än­der­te Hor­mon­si­tua­ti­on in der Schwan­ger­schaft hat vie­le Aus­wir­kun­gen auf Ih­ren Kör­per. Auch Schwin­del­ge­füh­le ge­hö­ren dazu. In der Früh­schwan­ger­schaft sind Blut­zu­cker­spie­gel und Blut­druck oft zu nied­rig. Dann hilft es, eine Klei­nig­keit zu es­sen und den Blut­druck durch Tro­cken­bürs­ten, Wech­sel­du­schen und Be­we­gung auf Trab zu brin­gen.

In den letz­ten Wo­chen kann Schwin­del da­durch her­vor­ge­ru­fen wer­den, dass Blut in den Bei­nen ver­sackt und das Ge­hirn zu we­nig Blut ab­be­kommt. Be­son­ders bei län­ge­rem Ste­hen oder heis­sem Wet­ter so­wie in über­heiz­ten Räu­men (z.B. nach dem Ba­den) wird Schwan­ge­ren des­halb leicht schwin­de­lig. Ihr Kör­per gleicht die­sen kurz­fris­ti­gen Schwin­del im­mer zu­guns­ten der Ge­bär­mut­ter­ver­sor­gung aus, so dass Ihr Baby gar nichts da­von merkt.

Vie­le Hoch­schwan­ge­re füh­len sich auch schwin­de­lig, wenn sie auf dem Rü­cken lie­gen. Beim so­ge­nann­ten Vena-cava-Kom­pres­si­ons­syn­drom ist der Rück­stroms des Blu­tes zum Her­zen hin be­ein­träch­tigt, weil die schwe­re Ge­bär­mut­ter auf die gros­se Hohl­ve­ne (Vena cava) drückt. Star­ker Schwin­del, Übel­keit und hef­ti­ges Herz­klop­fen sind die Fol­ge. Auch das Un­ge­bo­re­ne lei­det, denn es be­kommt auf Dau­er nicht mehr ge­nug sauer­stoff­rei­ches Blut. Schwan­ge­re soll­ten des­halb in den letz­ten Wo­chen vor der Ge­burt bes­ser in der Sei­ten­la­ge schla­fen. Da­bei wird be­son­ders die lin­ke Sei­te emp­foh­len; die Haupt­schlag­ader und die un­te­re Hohl­ve­ne lie­gen bei­de hin­ter der Ge­bär­mut­ter. Wenn die wer­den­de Mut­ter auf der lin­ken Sei­te liegt, kann die Ge­bär­mut­ter sich et­was ver­schie­ben und das Blut kann leich­ter zir­ku­lie­ren. Das Baby wird op­ti­mal mit sauer­stoff­rei­chem Blut ver­sorgt und auch dem Ri­si­ko von Krampf­adern wird vor­ge­beugt.

Ach­tung: Schwin­del kann auch ein An­zei­chen für Blut­ar­mut (An­ämie) und Blut­hoch­druck sein! Des­halb soll­ten Sie auf je­den Fall Ih­ren Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin oder Ihre Heb­am­me in­for­mie­ren, wenn Sie in der zwei­ten Hälf­te der Schwan­ger­schaft häu­fi­ger Schwin­del­an­fäl­le ha­ben.

Was Sie tun kön­nen, wenn Ih­nen leicht schwin­de­lig wird:


  • Ver­mei­den Sie län­ge­res Ste­hen.

  • Wenn Sie sich aus ei­ner lie­gen­den oder sit­zen­den Po­si­ti­on er­he­ben, tun Sie dies lang­sam. Set­zen Sie sich erst auf die Bett­kan­te, be­vor Sie auf­ste­hen.

  • Soll­te Ih­nen im Ste­hen schwin­de­lig wer­den, set­zen Sie sich hin und sor­gen Sie für fri­sche Luft. Beu­gen Sie den Kopf zwi­schen Ih­ren Kni­en so weit wie mög­lich vor. Sie kön­nen sich auch auf die lin­ke Sei­te le­gen, bes­ser nicht auf den Rü­cken. Wenn Sie lie­gen, soll­ten die Füs­se et­was hö­her ge­la­gert sein als der Kopf. Auf die­se Wei­se wird das Ge­hirn bes­ser durch­blu­tet.

  • Lie­gen und schla­fen Sie aus­schliess­lich in Sei­ten­la­ge. Da­mit Sie be­quem lie­gen kön­nen, stüt­zen Sie sich mit vie­len Kis­sen ab.

  • Wenn Sie nach ei­nem heis­sen Bad aus der Wan­ne stei­gen, soll­te je­mand in der Nähe sein, um Ih­nen bei ei­ner Ohn­macht zu hel­fen.

  • Ach­ten Sie mit leich­ter Klei­dung dar­auf, dass Ih­nen auch bei heis­sem Wet­ter nicht zu warm wird. Ide­al ist es, wenn Sie mit vie­len Schich­ten Ihre Klei­dung dem je­wei­li­gen Wär­me­ge­fühl an­pas­sen kön­nen.

  • Es­sen Sie re­gel­mäs­sig klei­ne Mahl­zei­ten, da­mit Ihr Blut­zu­cker­spie­gel kon­stant bleibt.

Letzte Aktualisierung: 11.01.2023, BH / AG

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