• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Das Syndrom der Polyzystischen Ovarien (PCOS, POS)

                              Polyzystische Ovarien
                              ©
                              GettyImages

                              Ungefähr 5 bis 10% aller Frauen im gebärfähigen Alter sind vom PCO-Syndrom betroffen. Damit ist diese Hormonstörung eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit. Aber in den meisten Fällen wird die Krankheit erst dann diagnostiziert, wenn ein unerfüllter Kinderwunsch besteht.

                              Viele Namen für dieselbe Krankheit


                              Für das PCO-Syndrom werden auch folgende Synonyme verwendet:

                              • Stein-Leventhal-Syndrom

                              • Polyzystisches ovarielles Syndrom

                              • Hyperandrogenismus

                              Welche Symptome sind typisch für das PCOS?


                              Beim klassischen Syndrom der polyzystischen Ovarien findet man Zyklusstörungen und eine Neigung zu Fehlgeburten, Übergewicht, einen männlichen Behaarungstyp (Hirsutismus), Haarausfall, leicht fettendes Haar, Akne und/oder vermehrte männliche Geschlechtshormone im Blut (Hyperandrogenämie). Das Risiko, einen Gebärmutter- oder Brustkrebs zu entwickeln, ist erhöht. Bei vielen Patientinnen verliert zudem das Hormon Insulin seine Wirkung. Ähnlich wie beim Altersdiabetes muss der Körper immer mehr Insulin produzieren, um den Blutzucker in Grenzen zu halten. Der hohe Insulinspiegel führt wiederum dazu, dass der Körper noch mehr männliche Hormone bildet.

                              Selbsthilfegruppe PCOS

                              Im Selbsthilfecenter Zürich ist die Selbsthilfegruppe PCOS registriert, in welche Interessierte vermittelt werden können:
                              www.selbsthilfecenter.ch

                              Bei etwa 70% der betroffenen Frauen werden auch Eierstockzysten (deshalb die Bezeichnung polyzystische Ovarien) durch Ultraschalluntersuchungen festgestellt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um echte Zysten, sondern um viele kleine Eibläschen  (Follikel), die dann ohne Ausreifen einer befruchtungsfähigen Eizelle zugrunde gehen. Das Anti-Müller-Hormon ist stark erhöht. Es findet somit kein Eisprung statt (anovulatorischer Zyklus), und es gibt auch keinen Gelbkörper in der zweiten Zyklushälfte. Der Zyklus selbst ist häufig auf über 35 Tage verlängert, manchmal bleibt die Regelblutung ganz aus.

                              Wie sieht die Behandlung aus?


                              Alle diese Symptome müssen hormonell behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursachen oder ein unerfüllter Kinderwunsch besteht. Im Prinzip wird einerseits die Produktion der männlichen Geschlechtshormone im Eierstock und der Nebenniere durch sogenannte Antiandrogene reduziert und andererseits die Wirkung dieser Hormone am Eierstock blockiert, wozu Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate eingesetzt werden. Dadurch kann oft schon ein regelmässiger Zyklus erreicht werden.

                              Bei Kinderwunsch kann die Follikelreifung durch Clomifen oder - heute seltener - Corticosteroide (Glucocorticoide, z.B. Dexamethason) unterstützt werden. In den meisten Fällen führt diese Therapie zu einem Eisprung, also ovulatorischen Zyklen. Allerdings muss diese Stimulationstherapie sorgfältig durch Ultraschall und evtl. Hormonanalysen überwacht werden, weil so behandelte Frauen mit PCOS zu einem Überstimulationssyndrom und Mehrlingsschwangerschaften neigen.

                              Zusätzlich muss auch der hohe Insulinspiegel behandelt werden, was oft schon durch Gewichtsabnahme und Bewegung, sonst durch spezifische Diabetes-Medikamente, z.B. Metformin, geschieht.

                              Zum Teil erblich bedingt


                              Eine familiäre Häufung mit Vererbung des PCO-Syndroms von der Mutter auf die Tochter ist festgestellt worden. Auch Männer können das PCO-Syndrom weitervererben: Männer, die zu einer frühzeitigen Glatzenbildung (vor dem 30. Lebensjahr) neigen, haben eher Töchter mit PCO-Syndrom.

                              Erfahren Sie in einer Infografik (pdf) mehr zur Krankheitsentstehung sowie Diagnostik und Therapie (Quelle: Springer Nature)

                              Aus der Forschung


                              Letzte Aktualisierung: 20.01.2022, BH