Wenn Stil­len weh tut

An­saug­schmerz, Dau­er­schmerz und schmer­zen­de Brust­war­zen: Schmer­zen beim Stil­len müs­sen nicht sein.

Mutter hat Schmerzen beim Stillen
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Schmer­zen beim Be­ginn des Stil­lens


Stil­len soll­te nicht weh tun. Den­noch kla­gen vie­le Müt­ter in den ers­ten Ta­gen nach der Ge­burt über schmer­zen­de Brust­war­zen und vor al­lem ei­nen An­saug­schmerz. Da­mit be­zeich­net man den Schmerz am Be­ginn der Mahl­zeit, wenn das Baby zu sau­gen be­ginnt und die Milch­ka­nä­le weit ge­stellt wer­den („Milch­gang­krämp­fe“). Der An­saug­schmerz soll­te nur in den ers­ten paar Wo­chen spür­bar sein. Nimmt die Milch­men­ge in den fol­gen­den Wo­chen zu, wer­den die Schmer­zen nor­ma­ler­wei­se auch beim An­sau­gen we­ni­ger.

Schmer­zen wäh­rend des Stil­lens


Ein Dau­er­schmerz wäh­rend der gan­zen Still­mahl­zeit weist hin­ge­gen dar­auf hin, dass das Baby nicht rich­tig an­ge­legt ist und die Still­po­si­ti­on über­prüft wer­den soll­ten.

Sind die Brust­war­zen schon wund? Be­ach­ten Sie un­se­re Tipps und ho­len Sie sich Hil­fe bei ei­ner Still­be­ra­te­rin! Nur zu leicht kann es sonst zu ei­ner Brust­ent­zün­dung kom­men.

Schmerz ist im­mer ein Warn­si­gnal


Schmerz soll un­se­ren Kör­per vor Ge­fahr schüt­zen. Müt­ter, die sol­che oder ähn­li­che Er­fah­run­gen mit dem Stil­len ma­chen, ver­su­chen aus Angst vor den Schmer­zen die Still­mahl­zei­ten hin­aus zu zö­gern, le­gen also sel­te­ner und meist auch kür­zer an, so dass die Brüs­te läu­fig nicht op­ti­mal ent­leert wer­den, die Milch­pro­duk­ti­on ent­spre­chend lang­sa­mer in Gang kommt und das Baby Ge­wicht ver­liert oder nur lang­sam zu­nimmt.

Schmerz, Stress und Angst beim An­le­gen füh­ren zu­dem zu ei­ner Aus­schüt­tung von Stress­hor­mo­nen, die die Aus­schüt­tung der Still­hor­mo­ne ver­zö­gern und re­du­zie­ren, so dass es zu­dem noch län­ger dau­ert, bis ein Milch­spen­de­re­flex aus­ge­löst wird, wel­cher durch den Milch­fluss den Schmerz in den Brust­war­zen ein we­nig lin­dert.

Schmer­zen beim Stil­len wir­ken sich ne­ga­tiv auf die Mut­ter-Kind-Be­zie­hung aus


Oxy­to­cin, Pro­lak­tin und En­dor­phi­ne spie­len zu­dem eine we­sent­li­che Rol­le für das müt­ter­li­che Ver­hal­ten und den Auf­bau der Bin­dung von Mut­ter und Kind. Eine re­du­zier­te Aus­schüt­tung die­ser "Müt­ter­lich­keits­hor­mo­ne" führt dazu, dass eine Mut­ter tat­säch­lich we­ni­ger Glücks- und Lie­bes­ge­füh­le im Kon­takt mit dem Kind er­lebt. Dar­über hin­aus spürt das emp­find­li­che Neu­ge­bo­re­ne si­cher­lich auch die Angst und An­span­nung der Mut­ter beim Stil­len auf ei­ner en­er­ge­ti­schen Ebe­ne und wird dies als sub­ti­les Un­si­cher­heits­ge­fühl eben­falls über­neh­men und viel­leicht als ver­mehr­te Un­ru­he beim Stil­len oder un­still­ba­res Schrei­en nach dem Stil­len aus­drü­cken. 

Letzte Aktualisierung: 26.11.2019, BH

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