Früh­som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis (FSME) in der Schwan­ger­schaft

Müs­sen Schwan­ge­re sich be­son­ders vor Ze­cken schüt­zen? Be­steht eine Ge­fahr für das un­ge­bo­re­ne Baby?

Eltern und Kinder bei einem Picknik im Wald
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Die Früh­som­mer-Me­nin­go-En­ze­pha­li­tis (FSME) ist eine Vi­rus-In­fek­ti­on, die haupt­säch­lich durch den Spei­chel von in­fi­zier­ten Ze­cken über­tra­gen wird. Die Ze­cke selbst in­fi­ziert sich bei Wild­tie­ren wie Re­hen oder Eich­hörn­chen, die oft das Vi­rus in sich tra­gen, selbst aber nicht er­krankt sind.

In der Re­gel wird der mensch­li­che Or­ga­nis­mus mit der In­fek­ti­on sehr gut fer­tig. Nur sehr sel­ten kommt es zu ei­ner Hirn- oder Hirn­haut­ent­zün­dung, die zu Läh­mun­gen oder so­gar zum Tod füh­ren kann. Ei­ni­ge der Be­trof­fe­nen lei­den noch Mo­na­te oder Jah­re nach der Er­kran­kung an Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, Läh­mun­gen, epi­lep­ti­schen An­fäl­len oder Kopf­schmer­zen. Eine Schä­di­gung des un­ge­bo­re­nen Kin­des bei ei­ner In­fek­ti­on der Mut­ter in der Schwan­ger­schaft ist bis­her aber nicht be­kannt.

Ze­cken­imp­fung in der Schwan­ger­schaft?


Als wirk­sa­me Vor­beu­gung gibt es eine Imp­fung, die auch wäh­rend der Schwan­ger­schaft durch­ge­führt wer­den kann. Sie ist auf je­den Fall emp­feh­lens­wert, wenn Sie sich häu­fig im Wald auf­hal­ten und/oder in ei­nem Ri­si­ko­ge­biet le­ben. Dies um­fasst die gan­ze Schweiz aus­ser die Kan­to­ne Genf und Tes­sin. Für Kin­der emp­feh­len Ärz­te die FSME-Imp­fung erst frü­hes­tens nach dem ers­ten Le­bens­jahr.

Über­tra­gung nicht nur durch Ze­cken


Wich­tig: Es gibt noch ei­nen an­de­ren, deut­lich ris­kan­te­ren An­ste­ckungs­weg als über den Ze­cken­stich. In Hoch­ri­si­ko­ge­bie­ten lau­ern die Er­re­ger auch in Roh­milch (un­pas­teu­ri­sier­te Milch). In­fi­zie­ren sich Zie­gen, Scha­fe oder Kühe durch den Stich ei­ner Ze­cke mit dem FSME-Vi­rus, wer­den sie selbst in der Re­gel nicht krank und schnell im­mun ge­gen den Er­re­ger. Doch wäh­rend der mehr­tä­gi­gen, aku­ten Pha­se schei­den sie Vi­ren mit der Milch aus. War­um ist dies ris­kan­ter als ein Ze­cken­stich? Von 100 Per­so­nen, die von in­fi­zier­ten Ze­cken ge­sto­chen wer­den, bricht die Krank­heit bei 30 Per­so­nen aus, mit in­fi­zier­ter Roh­milch bei 100 von 100 Per­so­nen.

Ze­cken­in­for­ma­tio­nen im In­ter­net

Letzte Aktualisierung: 01.07.2020, BH/AS

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