Bor­re­lio­se durch Ze­cken­in­fek­ti­on in der Schwan­ger­schaft

Was be­deu­tet eine Bor­re­li­en-In­fekt für die Schwan­ge­re und ihr un­ge­bo­re­nes Kind?

Zeckenentfernung
©
iStock

Wie wird die Bor­re­lio­se über­tra­gen?


Die Bor­re­li­en-In­fek­ti­on (Lyme-Bor­re­lio­se) ist eine bak­te­ri­el­le Er­kran­kung, die durch Ze­cken über­tra­gen wird. Bor­re­li­en lie­gen im Mit­tel­darm der Ze­cke. Zwi­schen 3 und 30 % der Ze­cken tra­gen den Er­re­ger in sich. Wo­bei das Nym­phen-Sta­di­um ei­ner Ze­cke (ca. 1 mm gross, schwar bis hell­braun mit trans­pa­ren­tem Hin­ter­leib) am ge­fähr­lichs­ten ist. Die­se Nym­phen sind nicht gut sicht­bar und glei­chen ei­ner Som­mer­spros­se. Die­se klei­nen Bies­ter sind weit­aus ge­fähr­li­cher als eine voll­ge­saug­te er­wach­se­ne Ze­cke (Holz­bock). Nach Be­ginn des Blut­saugens be­gin­nen die­se ih­ren Stoff­wech­sel zu ak­ti­vie­ren. Schon nach etwa 30 Mi­nu­ten wan­dern sie ak­tiv in die Spei­chel­drü­sen der Ze­cke ein und drin­gen in die Haut. Wird die Ze­cke (etwa durch eine Pin­zet­te) ge­quetscht, kann der Er­re­ger auch schnel­ler in die Wun­de ge­lan­gen. Ent­schei­dend ist also: Ze­cke nie­mals quet­schen. Öl oder Kleb­stoff sind ver­bo­ten, da die Ze­cke dann ver­mehrt Se­kre­te in die Wun­de ab­gibt.

Die Bak­te­ri­en wan­dern sehr schnell in das Ner­ven­sys­tem, wo sie ein gros­ses Spek­trum un­ter­schied­li­cher Sym­pto­me ver­ur­sa­chen kön­nen. Von den Zäh­nen über die Haut, Mus­keln, Herz, Ner­ven und Ge­len­ke kön­nen fast alle Or­ga­ne be­trof­fen sein.

Be­steht eine Ge­fahr für das un­ge­bo­re­ne Kind?


Es gibt ei­ni­ge we­ni­ge Fall­be­rich­te dar­über, dass Un­ge­bo­re­ne im Mut­ter­leib ver­star­ben oder Kin­der mit an­ge­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen zur Welt ka­men, nach­dem ihre Müt­ter in der Schwan­ger­schaft eine Bor­re­li­en-In­fek­ti­on durch­ge­macht hat­ten. Die­se Zah­len sind je­doch noch zu klein, um ei­nen si­che­ren Zu­sam­men­hang her­zu­stel­len. Grund­sätz­lich liegt der Ver­dacht nahe, dass die In­fek­ti­on in der Schwan­ger­schaft nicht un­ge­fähr­lich ist. Wenn Sie in ei­ner Ze­cken-Re­gi­on le­ben, soll­ten Sie be­stimm­te Vor­sichts­mass­nah­men be­ach­ten.

Bei Ver­dacht auf eine In­fek­ti­on wird so­fort an­ti­bio­tisch be­han­delt und Pe­ni­zil­lin oder bei Pe­ni­cil­li­nall­er­gie ein Ce­pha­lo­spo­rin ver­ab­reicht. Bei­de Me­di­ka­men­te sind für das un­ge­bo­re­ne Kind un­ge­fähr­lich. Eine aus­führ­li­che Ul­tra­schall­un­ter­su­chung ist zu emp­feh­len. Nach der Ge­burt kann das Na­bel­schnur­blut un­ter­sucht wer­den, um zu se­hen, ob das Un­ge­bo­re­ne an­ge­steckt wor­den ist.

Eine vor­sorg­li­che Imp­fung ist nicht mög­lich.

Ze­cken­in­for­ma­tio­nen im In­ter­net

Letzte Aktualisierung: 15.08.2022, AS

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
5/5/2023
internationaler Hebammentag

Tag der Heb­am­men

Im Jah­re 1990 – am Heb­am­men­kon­gress der In­ter­na­tio­nal Con­fe­de­ra­ti­on of Mid­wi­ves (In­ter­na­tio­na­le Heb­am­men­ver­ei­ni­gung) …

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner