Gewichtsentwicklung in der Schwangerschaft
Ihr Baby wächst - und Sie nehmen zu. Wieviel Gewichtszunahme ist für Schwangere normal - und wieviel zu viel oder zu wenig?
Bei normalem Schwangerschaftsverlauf wächst das Ungeborene von etwa der Grösse eines Stecknadelkopfes auf eine Grösse von ca. 50 cm heran, aus dem Milligramm-Bereich zu einem siebenpfündigen Wonneproppen. Kein Wunder, dass Sie in der Schwangerschaft zunehmen! Aber wie viel darf das sein, wie viel ist "noch normal"?
Früher war man strenger
Vor einigen Jahren galt die Devise "Auf keinen Fall weniger als 8 kg und mehr als 12 kg". Heute sieht man das alles lange nicht mehr so eng. Andere Kriterien, die bei den regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen berücksichtigt werden, können viel besser beurteilen, ob es Mutter und Kind gut geht. Vor allem die Ultraschallkontrollen zeigen genau, ob das Kind sich gut entwickelt und ob die Fruchtwassermenge adäquat ist.
Allerdings sollten Sie immer daran denken, dass Ihre Ernährung vernünftig, das heisst gesund, vitaminreich und vollwertig ist. Die Schwangerschaft ist keine Ausrede, neun Monate lang so richtig zu schlemmen - schliesslich wollen Sie nach der Geburt irgendwann auch wieder zurück zur Normalfigur, und das kann mitunter schwer werden! Der Energie- und Nährstoffbedarf (Kalorienbedarf) erhöht sich während der Schwangerschaft nur um ca. 200-300 kcal pro Tag, das entspricht gerade mal einem kleinen Sandwich. Wer mehr verzehrt, legt sich unnötige Fettpolster an.
Die durchschnittliche Gewichtszunahme
Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist individuell sehr verschieden und hängt natürlich zunächst einmal vom Körpergewicht vor der Schwangerschaft ab. Im Allgemeinen liegt die durchschnittliche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft bei 12,5 kg mit einer Schwankungsbreite von 10 bis 20 kg, davon häufig der grösste Anteil während der letzten 20 Wochen. Aber es gibt auch Frauen, die während der ersten Schwangerschaftshälfte das meiste Gewicht zunehmen und dann gar nicht mehr soviel.
Bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels nehmen Schwangere durchschnittlich 1 – 2 kg zu, bei starker Morgenübelkeit eher weniger. Manche Frauen nehmen sogar etwas ab. Starke Geruchsempfindlichkeit, ein ungewohnter Geschmack im Mund oder Heisshunger auf bestimmte Speisen können auch den Appetit und damit die Gewichtszunahme beeinflussen.
Im zweiten Trimenon kehrt der Appetit meist wieder zurück, so dass Sie in dieser Zeit voraussichtlich mehr an Gewicht zunehmen, durchschnittlich 4 – 6 kg. Auch im letzten Schwangerschaftsdrittel nehmen Sie natürlich zu, durchschnittlich etwa 5 kg. Pro Woche wären das bis zur 20. SSW jeweils ca. 250-350 g, in der zweiten Schwangerschaftshälfte jeweils ca. 450-500 g. Fachleute meinen, dass die wöchentliche Gewichtszunahme möglichst nicht über 500 g und die monatliche nicht über 2 kg liegen sollte.
Alarm auf der Waage?
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn die Waage manchmal "Sprünge macht" oder "stehen bleibt". Das ist zunächst noch kein Anlass zur Sorge. Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin oder Hebamme können beurteilen, ob sich dahinter eine Komplikation verbirgt. Beispiele: Eine zu plötzliche Gewichtszunahme kann hohen Blutdruck, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Beinen, Müdigkeit, und Krampfadern auslösen. Ausserdem kann sie gemeinsam mit Ödemen (z.B. geschwollene Beine) ein Anzeichen für eine Präeklampsie sein. Eine zu geringe Gewichtszunahme kann dagegen zu einer Frühgeburt oder Untergewicht des Neugeborenen führen.
Langsam und gleichmässig zunehmen schont den Körper
Wenn Sie gleichmässig Gewicht zunehmen, kann sich Ihr Organismus leichter auf den wachsenden Bauchumfang einstellen. Das bedeutet auch, dass es weniger leicht zu Schwangerschaftsstreifen an Bauch und Oberschenkeln kommt.
Bei einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und regelmässigem Sport während der Schwangerschaft werden Sie ausserdem nach der Geburt feststellen, dass Sie das zugenommene Gewicht mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb weniger Monate wieder verlieren. Diese Gewichtsabnahme wird durch Stillen in den meisten Fällen sehr sinnvoll unterstützt.
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