Aromatherapie in der Schwangerschaft

Wie ätherische Öle eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern, Stress abzubauen und den Körper zu pflegen.

Arzneipflanzen
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Bestimmte aromatische Öle sollen insbesondere in der Schwangerschaft dabei helfen, Ruhe und neue Kraft zu finden. Denn der Geruchssinn ist in diesen neun Monaten ausgesprochen empfindlich.

In vielen Apotheken, Reformhäusern oder Drogerien können Sie sich beraten lassen, welches Aromaöl zur Entspannung oder zur Linderung bestimmter Beschwerden für Sie geeignet ist. Wichtig ist: Es sollte immer ein naturreines Öl sein. Ätherische Öle müssen zudem an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden, denn am Sonnenlicht verlieren sie schnell ihren Duft und ihre Wirksamkeit.

Ätherische Öle in der Schwangerschaft


Den verschiedenen ätherischen Ölen werden unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben. Die folgenden Düfte gelten in der Schwangerschaft als besonders hilfreich: 

  • Eine Aromalampe mit zartem Rosen-, Rosengeranien-, Vanille- oder Neroli-Öl zum Stressabbau und bei Angstzuständen.

  • Ein Riechfläschchen mit dem Duft von Bergamotte, Ingwer, Mandarine, Grapefruit, Neroli, Pfefferminz oder Zitrone kann bei Übelkeit helfen. Ermitteln Sie selbst durch Riechen den geeigneten Duft. Pfefferminze nur anwenden, wenn keine verstärkte Gebärmutteraktivität beobachtet wird.

  • Ätherisches Lavendelöl bei Schlafproblemen, Ängsten und Stimmungsschwankungen.

  • Mischungen mit Immortelle, Narde, Weihrauch und Palmarosa als Auflage oder Einreibung zum Einschlafen.

  • Mischungen mit Rosengeranie, Majoran, Melisse, Neroli, Archangelika, Bergamotte und Rose zum Durchschlafen.

  • Rosmarinöl (Chemotyp Verbenon) wird eine belebende Wirkung bei Kreislaufstörungen zugesagt. Zudem soll es das Durchhaltevermögen steigern. Dazu ein bis zwei Tropfen auf einen Waschlappen tropfen und zum Waschen oder Duschen verwenden.

  • Geranie, Mandarine und Rose gelten als stimmungsaufhellend.

  • Bei Kopfschmerzen hilft es vielleicht, eine Spur Lavendel oder Pfefferminze auf die Schläfen zu tupfen.

Wenn Sie schon während der Schwangerschaft gute Erfahrungen mit der Aromatherapie gemacht haben, wird Sie Ihnen wahrscheinlich auch zur Schmerzlinderung unter der Geburt gute Dienste leisten.

Achtung!

Vorsicht bei der Babypflege: Bestimmte Aromaöle können bei Säuglingen und Kleinkindern lebensgefährliche Vergiftungen auslösen. Dabei genügt manchmal schon ein Tropfen auf die Lippe oder Nase, um die Atemwege stark anschwellen zu lassen. Es führt zu einem Stimmritzenkrampf und Atemnot. Besonders gefährlich sind in dieser Hinsicht die Öle von Eukalyptus, Fenchel, Rosmarin, Wermut, Pfefferminze und Teebaumöl.

Massage mit Aromaölen


Die meisten aromatischen Öle eignen sich auch gut für die Körpermassage. Dabei gelangen sie über die Haut in das Bindegewebe, die Lymphe, die Blutbahn und die Muskulatur. Sie müssen jedoch zunächst mit einem neutralen Massageöl, meist Jojobaöl, vermischt werden. Jojobaöl wird nicht ranzig und ist somit sehr lange haltbar ohne Konservierungsstoffe. Für den sofortigen Gebrauch kann man auch Mandelöl, Weizenkeimöl und sogar Olivenöl als Grundlage nehmen.

  • Zur Massage der Bauchhaut gegen Schwangerschaftsstreifen oder am Busen gegen das Spannungsgefühl eignen sich Lavendel- und Neroliöl. 

  • Bei Kreuzschmerzen unterstützt eine Rückenmassage mit einer Ölmischung aus Jasmin und Mandarine.

  • Bei Schmerzen im Beckenbereich durch Dehnung der Mutterbänder hilft eine Massage mit Kamille, Lavendel, Mandarine, Neroli und Rosenholz. 

  • Krampfadern werden durch morgendliches Ausstreichen (von unten nach oben) mit Lemongrass, Myrrhe, Schafgarbe und Zypresse in einer Mischung aus Calendula- und Mandelöl gelindert. Nicht bei hohem Blutdruck anwenden.

Ätherische Öle als Badezusatz


Aromaöle kann man nicht einfach tröpfchenweise ins Badewasser geben. Mischen Sie ein paar Tropfen Aroma-Öl in einen Becher Rahm oder ein Glas Milch und geben Sie die Mischung dann ins warme Wasser. So verteilen sich die Inhaltsstoffe gleichmässiger und Ihre Haut wird erst noch gepflegt.

  • Bei Hämorrhoiden haben sich Myrrhe, Schafgarbe und Zypresse in Hametum- oder Ringelblumensalbe bewährt, alternativ auch ein Sitzbad mit diesen ätherischen Ölen. 

  • Bei Harnwegsentzündungen unterstützt ein Sitzbad mit Meersalz (z. B. aus dem Toten Meer) und Bergamotte, Lavendel, Rose und Schafgarbe.

Vorsicht mit diesen Ölen


Allergikerinnen sollten mit ätherischen Ölen vorsichtig sein. Besonders Zitrusöle, Lorbeer und Zimt lösen leicht Allergien aus.

Bei Pfefferminzöl ist generell Vorsicht angesagt. Es darf in der Schwangerschaft nur dann verwendet werden, wenn keine verstärkte Gebärmutteraktivität beobachtet wird. Klären Sie den Einsatz mit Ihrer Hebamme, Apothekerin oder Ihrer Ärztin ab.

Weniger geeignet in der Schwangerschaft sind Lorbeer, Muskat, Nelken, Thymian, Wacholder, Zedernholz, Zimt. Sie können entweder Wehen auslösen oder sind giftig.

Letzte Aktualisierung: 22.08.2025, AS