Die ambulante Geburt im Spital

Die Geburt im Spital, das Wochenbett von Anfang an zu Hause

Kennenlernen nach der Geburt
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In Zusammenarbeit mit:
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Schweizerischer Hebammenverband

In einem medizinisch sicheren Umfeld entbinden und nach einigen Stunden mit dem Neugeborenen in die häusliche Ruhe zurückkehren – das ist möglich bei einer ambulanten Geburt. 

Was ist eine ambulante Geburt?


Bei einer ambulanten Geburt wird das Baby im Spital geboren. Nach einer ersten Kennenlernphase und einer gründlichen Erstuntersuchung des Babys kehrt die Mutter mit dem Kind etwa vier bis sechs Stunden nach der Entbindung nach Hause zurück, um bereits die ersten Tage des Wochenbetts in den eigenen vier Wänden zu verbringen.

Meist entscheiden sich Eltern oder Frauen, die schon ein oder mehrere Kinder geboren haben, für eine ambulante Geburt. Sie haben alles bereits einmal erlebt und wissen, was sie erwartet und was sie sich und ihrem Körper zumuten können. 

Die Geburt selber und auch die Vorbereitung darauf verlaufen genau gleich, wie wenn Sie nach der Geburt die ersten Tage im Spital verbringen. Ausserdem können Sie Ihre Pläne jederzeit ändern, zum Beispiel wenn die Sie die Geburt mehr Kraft gekostet hat, als Sie erwartet hätten. Möglicherweise können sie sich dann auf der Wochenbettstation besser erholen als im Trubel zu Hause.

Voraussetzungen für eine ambulante Geburt


Damit Mutter und Baby wenige Stunden nach der Geburt nach Hause gehen können, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Die Schwangerschaft muss komplikationslos verlaufen sein.

  • Bei der natürlichen Geburt dürfen keine Probleme aufgetreten sein.

  • Mutter und Kind sind nach der Geburt gesund.

Nach der ambulanten Geburt


Um sicherzustellen, dass Mutter und Baby zu Hause gut zurechtkommen und allfällige Probleme rechtzeitig erkannt werden, nutzen Ärzte und Hebammen die Zeit nach der Geburt für wichtige Untersuchungen. Bei der  Mutter werden regelmässig Körpertemperatur, Blutdruck und Herzschlag kontrolliert, ausserdem die Rückbildung der Gebärmutter und die Stärke der Nachblutung. Bevor sie nach Hause geht, sollte sie einmal Wasser gelassen haben. Ausserdem darf sie beim Aufstehen keinen Schwindel verspüren.

Auch das Neugeborene wird sorgfältig untersucht und beurteilt, ob es einen aufgeweckten oder eher müden und schlappen Eindruck macht. Ausserdem wird beobachtet, ob das erste Anlegen an die Brust klappt und das Baby trinkt. Wenn alles problemlos aussieht, dürfen Mutter und Neugeborenes das Spital verlassen. Denken Sie daran, dass Sie in diesem Fall bereits zur Geburt Babykleidung für den Nachhauseweg sowie eine Tragschale für den Transport im Auto mitnehmen.

Vorbereitungen für eine ambulante Geburt


Wenn Sie eine ambulante Geburt planen, sollten Sie schon in der Schwangerschaft gut informiert und auf die ersten Tage zu Hause vorbereitet sein. Dies sind Sie, wenn Sie organisiert haben, dass eine selbstständig arbeitende Hebamme oder eine Pflegefachfrau für die Wochenbettpflege schon am ersten Tag vorbeikommt. Diese Fachperson kontrolliert während den nächsten Tagen Ihren Gesundheitszustand. Hierzu gehört etwa die Gebärmutterrückbildung, das Beantworten Ihrer Fragen und die Unterstützung bei allfälligen Stillproblemen. Ausserdem versorgt sie die Nabelwunde des Babys und kontrolliert das Gewicht und den Allgemeinzustand.

Für das frühe Wochenbett zu Hause ist aber nicht nur eine Fachperson für Wochenbettpflege empfehlenswert, sondern auch jemand, der Sie bei Alltäglichem unterstützt. Das Wochenbett dient der Erholung der Mutter: Für die Wäsche, das Essen und den Haushalt darf die frische Wöchnerin nicht zuständig sein.

In den ersten Tagen zu Hause sollten Sie ausserdem einen Termin beim Kinderarzt – optimal wäre ein Hausbesuch – für die Kontrolluntersuchung in der 1. Lebenswoche, das Neugeborenen- und das Hörscreening vereinbaren.

Letzte Aktualisierung: 16.06.2022, BH/KM