Weniger Putzmittel

Aus der Forschung

Putzmittel und natürliche Reinigungsmittel
©
GettyImages

Manche Putzmittel enthalten potenziell gesundheitsschädigende Substanzen und sind so eine Belastung für Gesundheit und Umwelt und ein Risikofaktor in Haushalten mit kleinen Kindern.

Je spezieller das Reinigungsmittel, umso mehr Schadstoffe enthält es meist. Vor dem Frühjahrsputz sollten Sie also Ihr Arsenal gegen den Dreck nicht aufstocken, sondern eher einmal ausmisten.

Vier Grundreinigungsmittel genügen


Der Einsatz von Desinfektionsmitteln und Spezialreinigern, beispielsweise für Backofen, Fenster und Toilette sind im normalen Haushalt grundsätzlich überflüssig. Was Sie lediglich brauchen, ist:

  • Ein neutraler, schwach alkalisch und lösungsmittelfreier Allzweckreiniger für Fussböden, Fliesen und Oberflächen.

  • Scheuermilch für hartnäckigen Schmutz im Bad.

  • Spülmittel für leichte Verschmutzungen und zur Reinigung der Fenster.

  • Haushaltsessig oder Zitronensäure zum Entkalken.

Chemie ist nicht nötig


Ob fest gebrannter Bratensaft im Backofen, Fettflecke auf dem Wollpullover oder Strassenmatsch im Teppichboden – für jeden dieser Schmutz-Fälle gibt es spezielle Mittel, die schnell und gründlich säubern sollen. Aber nicht immer sind chemische Spezialreiniger nötig und empfohlen. Die verschiedenen Reiniger enthalten unter anderem Tenside, Enthärter, Bleichmittel, optische Aufheller, Salze, Alkohol, Konservierungsstoffe, Lösemittel, Farb- und Duftstoffe, manche auch Desinfektionsmittel. 

So kann der Körper auf bestimmte Substanzen reagieren


Immer mehr Menschen reagieren empfindlich auf einige der Bestandteile. Nickel und Chrom in Waschmitteln, Natriumhypochlorid in Fleckenwasser oder Konservierungsmittel in Reinigern können Allergien verursachen. Alkohol, beispielsweise in Fensterreinigern, entfettet die Haut, trocknet sie aus und macht sie angreifbarer für Bakterien. 

Was Sie bei der Verwendung von Spezialreinigern ausserdem wissen sollten:

  • Die Verwendung von Tensiden und Laugen in Allzweckreinigern oder Scheuermitteln hat bei vorschriftsmässigem Gebrauch in der Regel keine gesundheitlichen Folgen.

  • Bei der Anwendung von Abfluss- oder Rohrreinigern, die beispielsweise Natronlauge enthalten, können ätzende Substanzen entstehen. Mögliche Folgen sind Verätzungen der Augen und der Haut.

  • Bei einem Backofenspray, dessen Inhaltsstoffe unter anderem Natronlauge, Tenside und Lösungsmittel sind, kann es ebenfalls zu Reizungen an Händen und Augen kommen.

  • Entkalker enthalten unter anderem Ameisensäure, die Erbrechen, Husten und Verätzungen hervorrufen können, bei Verschlucken sind Kreislaufkollaps sowie Schäden von Knochenmark und Nieren möglich.

  • Durch chlorierte Lösungsmittel in Fleckenentfernern oder Fußbodenreinigern sind bei längerem Einatmen über die Lunge Leber-, Nieren- und Nervenschäden möglich.

  • Lösungsmittel in Ledersprays können zu Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schädigung der Lungenbläschen und sogar Kollaps führen. Daher am besten nur im Freien verwenden.

  • WC-Reiniger enthalten Chlor, was Lungenschäden nach sich ziehen kann. Bei gleichzeitigem Gebrauch von Reinigern auf Säurebasis bildet sich in einer chemischen Reaktion Chlorgas. Das kann lebensgefährlich sein.

  • Tenside, Bleichmittel, Phosphate und Füllstoffe in Waschmitteln können zu Hautreizungen führen. Vorsicht: Wird Waschmittel, besonders Flüssigwaschmittel, geschluckt, kann es zu lebensgefährlichen Vergiftungen kommen!

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Newsletter 4/12, www.dgk.de

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
4/2/2022
Kinder sitzen im offenen Kofferraum

Was ist schmutziger als ein WC?

Die Gefahr, sich mit Bakterien und anderen Keimen zu infizieren, ist im Alltag nicht bei Türklinken und Toiletten am …
Letzte Aktualisierung: 26.02.2021, AS