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                              Schnuller kann plötzlichen Kindstod verhindern

                              Aus der Forschung

                              Schlafender Säugling mit Nuggi
                              ©
                              GettyImages

                              Noch immer ist der plötzliche Kindstod (SIDS) die häufigste Todesursache für Säuglinge nach den ersten vier Lebenswochen. Unter SIDS werden dabei alle Todesfälle gezählt, für die sich keine Ursache finden liessen und ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden konnte.

                              In den letzten Jahren haben zahlreiche epidemiologische Studien die wichtigsten Risikofaktoren aufgedeckt. Dazu gehören vor allem die Bauchlage des Säuglings, das Schlafen auf einer zu weichen Unterlage, das Rauchen während der Schwangerschaft, eine zu hohe Raumtemperatur im Schlafzimmer, eine verspätete oder fehlende Schwangerschaftsbetreuung, ein junges Alter der Mutter, Frühgeburten/niedriges Geburtsgewicht und männliches Geschlecht des Kindes.

                              Deshalb lautet die Empfehlung an alle Eltern:

                              • Die Säuglinge sollen möglichst in der Rückenlage schlafen. Die Seitenlage wird abgelehnt, da sich viele Säuglinge dann von selbst auf den Bauch drehen und möglicherweise in den viel zu weichen Kissen oder Unterlagen ersticken könnten. Auch andere weiche Objekte wie Schaffelldecken oder Stofftiere sollten aus dem Bett verschwinden.

                              • Keinesfalls sollten die Kinder im Bett der Eltern schlafen. Akzeptabel sei aber, wenn das Kinderbett im elterlichen Schlafzimmer steht. 

                              • Der Säugling sollte leicht bekleidet schlafen, aber nicht in einem überhitzten Raum, wie dies in vielen US-Haushalten offenbar üblich ist. 

                              • Abgelehnt werden auch die zahlreichen technischen Geräte, die etwa in der Windel platziert werden und die Eltern warnen sollen, wenn ihr Baby nicht mehr atmet. Die Wirkung dieser Geräte sei nicht erwiesen, heisst es in den Leitlinien.

                              • Kinder, die mit einem Nuggi einschlafen, haben nur ein halb so grosses Risiko für SIDS als Schnuller-Verweigerer.

                              Der Ratschlag, Kinder mit einem Beruhigungssauger einschlafen zu lassen, dürfte jedoch zu Diskussionen führen. Er wird zumindest von Zahnärzten abgelehnt, die eine Störung der Zahnentwicklung befürchten. Doch diese Bedenken sind nach Ansicht der amerikanischen Fachleute nicht überzeugend. Die Kinder sollten ruhig mit dem Schnuller einschlafen. Er sollte aber erst nach dem ersten Lebensmonat eingesetzt werden, damit das Stillen nicht beeinträchtigt wird. Ausserdem sollte der Nuggi schlafenden Säuglingen nicht in den Mund gesteckt werden, und Schnuller-Verweigerer sollten auch nicht zum Nuggi-Gebrauch gezwungen werden.

                              Eine Abflachung des Hinterkopfes wurde bisher als ungünstige Folge der Rückenlage vermutet. Inzwischen haben bevölkerungsbasierte Studien aber keine Zunahme dieser Störung bei Säuglingen erkennen können. Dennoch sei es empfehlenswert, die Kinder im Wachzustand des Öfteren auf den Bauch zu drehen. Um Haltungsschäden zu vermeiden, sollten die Kinder auch nicht zu viel Zeit in Auto-Kindersitzen verbringen.

                              Aus der Forschung: Pediatrics 2005; 116: 1245-1255

                              Letzte Aktualisierung: 17.10.2005, swissmom-Redaktion