Betreuung in der Kita

Kleinkinder beim Malen
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Das Angebot an Krippenplätzen wurde in den vergangenen Jahren mithilfe der Anstossfinanzierung des Bundes stark ausgebaut. Dennoch besteht an manchen Orten noch immer ein Mangel an Betreuungsplätzen, insbesondere für Babys. Nicht nur die Anzahl verfügbarer Plätze ist von Region zu Region verschieden, in den Kantonen gelten auch nicht überall die gleichen Bestimmungen zur Führung einer Kindertagesstätte. Darum ist es schwierig, allgemeingültige Aussagen zu dieser Betreuungsform zu machen. Der folgende Überblick bietet eine grobe Orientierung.  

Wo liegt der Unterschied zwischen Kita und Hort?


Kindertagesstätten zählen zu den familienergänzenden Betreuungsangeboten. Betreut werden Vorschulkinder ab dem Alter von drei Monaten bis zum Kindergarteneintritt. Mittagstische und Kinderhorte bieten während der schulfreien Zeit Betreuung für Kindergarten- und Schulkinder und gelten somit als schulergänzende Betreuung.

Was bietet eine Kita?


Die Kindertagesstätte ist nicht einfach ein Hütedienst, der die Kinder während der Abwesenheit der Eltern beaufsichtigt. Pädagogisch ausgebildetes Personal kümmert sich um die Bedürfnisse der Kinder und begleitet die Kleinen beim Entdecken ihrer Welt. In der Gruppe wird zudem die soziale Entwicklung gefördert. Die meisten Betriebe richten sich in ihrer Arbeit nach einem pädagogischen Konzept, das in den verschiedenen Bereichen des Krippenalltags als Grundlage dient.

Wer ist die Trägerschaft?


Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es gibt öffentliche Einrichtungen, die von der politischen Gemeinde getragen werden, Kitas, die einem Unternehmen angeschlossen sind sowie private Kindertagesstätten, die in manchen Gemeinden durch die öffentliche Hand unterstützt werden, in anderen ohne Subventionen auskommen müssen.

Was kostet ein Krippenplatz?


Auch dies ist von Fall zu Fall verschieden. Kitas, die von der Gemeinde oder von einem Unternehmen mitfinanziert werden, bieten in der Regel einkommensabhängige Tarife an. Bekommt der Betrieb keine Subventionen, tragen die Eltern die vollen Kosten. Für Babys unter 18 Monaten sind die Tarife höher, da der Betreuungsaufwand für sie grösser ist als für ältere Kinder. Die meisten Einrichtungen verlangen eine Einschreibegebühr, treten die Eltern vor Antritt des Betreuungsverhältnisses vom Vertrag zurück, ist dies in der Regel mit weiteren Kosten verbunden.

Wie sind die Öffnungszeiten?


Die meisten Kitas sind ganztags geöffnet, oft vom frühen Morgen bis 18:30 Uhr. An gesetzlichen Feiertagen sind Kitas in der Regel geschlossen, zudem haben viele im Sommer eine oder zwei Wochen Betriebsferien. In grösseren Städten gibt es vereinzelt Krippen, die abends länger offen sind oder gar Nacht- und Wochenendbetreuung anbieten.

Von wem werden die Kinder betreut?


Kita- und Gruppenleitung sowie Miterzieherinnen haben eine pädagogische Ausbildung. Je nach Grösse des Betriebs wird das ausgebildete Personal unterstützt durch Assistenzpersonal ohne pädagogische Ausbildung, Lernende, Praktikanten oder Zivildienstleistende. Diese dürfen aber eine Gruppe nicht alleine betreuen, sondern müssen mit einer ausgebildeten Person zusammenarbeiten. Der Betreuungsschlüssel legt fest, wie viele Kinder eine Betreuungsperson alleine beaufsichtigen darf. 

Wer kümmert sich um die Mahlzeiten?


Manche Kitas lassen das Essen durch einen Catering-Betrieb liefern, andere stellen einen Koch oder eine Köchin ein. Es gibt aber auch Einrichtungen, in denen das Betreuungspersonal die Mahlzeiten zubereitet. Grössere Kinder dürfen dann zuweilen beim Rüsten und Kochen mithelfen. 

Wie sieht der Tagesablauf aus?


In vielen Kitas beginnt der Tag damit, dass die Kinder, die schon früh gebracht werden, gemeinsam frühstücken. Da nicht alle Kinder gleichzeitig ankommen, folgt darauf meist eine Zeit des freien Spiels. Bis zum Mittagessen stehen Kreisspiele, geführte Aktivitäten in den Gruppen und ein gemeinsames Znüni auf dem Programm. Nach dem Mittagessen halten kleinere Kinder einen Mittagsschlaf, Grössere eine Mittagsruhe. Danach geht es mit geführten Aktivitäten, Zvieri und freiem Spiel weiter. Damit der Tagesablauf nicht zu oft unterbrochen wird, gelten vielenorts für Kinder, die halbtags betreut werden, feste Bring- und Abholzeiten vor oder nach dem Mittagessen. Für Babys steht in der Regel ein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung, damit sie jederzeit schlafen können, wenn sie es nötig haben.

Wie läuft das Aufnahmeverfahren?


Vereinbaren Sie einen Termin für ein erstes Kennenlernen. Bei diesem Gespräch werden Sie über die Arbeitsweise, das pädagogische Konzept und die Aufnahmebedingungen informiert. Ausserdem können Sie die Einrichtung besichtigen und Fragen stellen. Manche Kitas führen ein- bis zweimal jährlich einen Tag der offenen Tür für interessierte Eltern durch. Hat die Krippe freie Plätze, wird ein Betreuungsvertrag aufgesetzt, gibt es keine freien Plätze, wird Ihr Kind auf die Warteliste gesetzt. In der Eingewöhnungszeit lernt das Kind seine Bezugspersonen, die anderen Kinder und die neue Umgebung kennen – zuerst in Begleitung der Eltern, danach für mehrere Stunden ohne Mama oder Papa.

Wie finden wir einen Kitaplatz?


Bei kibesuisse, dem Verband Kinderbetreuung Schweiz, finden Sie alle dem Verband angeschlossenen Krippen sowie weitere Betreuungsangebote. Kitaclub.ch ist eine Online-Plattform mit einem Kita-Verzeichnis für die ganze Schweiz. Kinderkrippen-online.ch ist eine weitere hilfreiche Adresse für die Krippensuche. Falls Sie trotzdem nicht fündig werden, erkundigen Sie sich bei Ihrer Wohngemeinde nach Betreuungsangeboten. Und denken Sie daran: Betreuungsplätze für Babys sind rar, beginnen Sie also frühzeitig mit der Suche

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