Flie­gen in der Schwan­ger­schaft

Schwangere sitzt im Flugzeug
©
Shutterstock

End­lich wie­der ver­rei­sen - der Som­mer 2021 könn­te uns vie­le Frei­hei­ten er­mög­li­chen. Gilt das auch für wer­den­de Müt­ter? Die Flug­ge­sell­schaf­ten ha­ben hohe Hy­gie­ne­stan­dards, die Be­lüf­tung in den Ka­bi­nen soll op­ti­mal sein und es gilt na­tür­lich Mas­ken­pflicht. Aber auch ohne Pan­de­mie-Re­geln: Grund­sätz­lich sind Flug­rei­sen in der Schwan­ger­schaft kein Pro­blem, vor al­lem, wenn Ihre Schwan­ger­schaft kom­pli­ka­ti­ons­los ver­läuft. Wor­auf Sie aber un­be­dingt ach­ten soll­ten, sind die Be­stim­mun­gen der ein­zel­nen Flug­ge­sell­schaf­ten.

In den ers­ten 20 Schwan­ger­schafts­wo­chen


  • Die Si­cher­heits­de­tek­to­ren am Flug­ha­fen schei­nen nach ak­tu­el­ler Ein­schät­zung un­be­denk­lich für das Kind zu sein. Das gilt so­wohl für die Hand­ge­päck­kon­trol­le als auch für Per­so­nen­scan­ner. Den­noch kann die Kon­trol­le von Schwan­ge­ren um­gan­gen und durch eine Tast­un­ter­su­chung er­setzt wer­den.

  • Der Ka­bi­nen­druck ent­spricht ei­ner Hö­hen­ex­po­si­ti­on von 1.500–2.500 m und hat kei­ne Aus­wir­kung auf die Sauer­stoff­ver­sor­gung des un­ge­bo­re­nen Kin­des, zu­min­dest wenn die wer­den­de Mut­ter kei­ne Blut­ar­mut (An­ämie) oder Herz-Kreis­lauf­erkran­kung hat. Der Or­ga­nis­mus der ge­sun­den Schwan­ge­ren gleicht die Ab­nah­me des Sauer­stoff­par­ti­al­dru­ckes in die­ser Höhe mit ei­ner Stei­ge­rung von Herz­fre­quenz, Atem­mi­nu­ten­vo­lu­men und Blut­druck aus.

  • Eben­so we­nig stellt die Hö­hen­strah­lung (kos­mi­sche Strah­lung) ein Schwan­ger­schafts­ri­si­ko dar. Die Strah­len­be­las­tung auf Lang­stre­cken­flü­gen ist – wie Stu­di­en zei­gen konn­ten – viel nied­ri­ger als bis­her an­ge­nom­men: Ein ein­zi­ger 10-stün­di­ger Lang­stre­cken­flug er­höht die Back­ground-Strah­len­be­las­tung (mitt­le­re Jah­res­do­sis) um nur ca. 1%. Nur Viel­flie­ger mit mehr als 120.000 Flug­ki­lo­me­tern im Jahr wä­ren hier ge­fähr­det.

In den letz­ten 20 Schwan­ger­schafts­wo­chen


In der zwei­ten Hälf­te der Schwan­ger­schaft dür­fen Sie durch­aus auch in ein Flug­zeug stei­gen. Al­ler­dings ra­ten wir da­von ab, wenn ein Früh­ge­burts­ri­si­ko vor­liegt. Die We­hen kön­nen durch den Lärm, die Vi­bra­tio­nen und die Be­schleu­ni­gung beim Start, so­wie Stress durch Flug­angst ein­set­zen. In den meis­ten Fäl­len dau­ert es zwar ziem­lich lan­ge, bis das Kind ge­bo­ren wird, aber die Zeit bis da­hin kann sehr un­ge­müt­lich wer­den. In­for­mie­ren Sie sich, wo es spe­zia­li­sier­te Zen­tren (Pe­ri­na­to­lo­gi­sche Ab­tei­lun­gen) am Ziel­ort gibt und hal­ten Sie die Adres­se griff­be­reit. Klä­ren Sie un­be­dingt auch ab, ob Ihre Kran­ken­ver­si­che­rung die Leis­tun­gen bei ei­ner Früh­ge­burt wäh­rend ei­ner Aus­land­reis über­nimmt.

Er­kun­di­gen Sie sich in der spä­ten Schwan­ger­schaft bei der Flug­ge­sell­schaft, mit der Sie flie­gen wol­len, über de­ren je­wei­li­ge Vor­schrif­ten be­züg­lich Schwan­ger­schaft. Die meis­ten Flug­ge­sell­schaf­ten be­för­dern grund­sätz­lich kei­ne Schwan­ge­ren nach der 34. oder 36. Schwan­ger­schafts­wo­che, ei­ni­ge set­zen die Gren­ze be­reits bei der 32. Schwan­ger­schafts­wo­che, weil die Ge­fahr ei­ner Throm­bo­se oder ei­ner Früh­ge­burt be­steht. An­de­re Flug­ge­sell­schaf­ten ver­lan­gen ein ärzt­li­ches At­test, wel­ches nicht äl­ter als zwei Wo­chen ist und be­stä­tigt, dass kei­ne An­zei­chen für vor­aus­sicht­li­chen We­hen­be­ginn in­ner­halb der Flug­zeit vor­lie­gen.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Ne­ben der Be­las­tung durch künst­li­che Strah­len­quel­len, z.B. durch die Rönt­gen­dia­gnos­tik, ist der Mensch auch na­tür­li­cher Strah­lung wie kos­mi­scher Strah­lung, na­tür­li­cher Ra­dio­ak­ti­vi­tät usw. aus­ge­setzt – und dies so­gar in sehr viel hö­he­rem Gra­de: Die Ge­samt­be­las­tung der Be­völ­ke­rung durch io­ni­sie­ren­de …
Die auf Flug­hä­fen ein­ge­setz­ten Si­cher­heits­an­la­gen ar­bei­ten mit schwa­chen elek­tro­ma­gne­ti­schen Schwin­gun­gen. Solch ein Me­tall­de­tek­tor or­tet alle Ge­gen­stän­de, die elek­trisch leit­fä­hig sind (z.B. Me­tal­le). Er kann des­halb auch mit der Elek­tro­nik ei­nes un­ter der Haut ein­ge­pflanz­ten Herz­schritt­ma­chers …

Aus der For­schung


Letzte Aktualisierung: 24.05.2021, BH / AG

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
5/23/2023
Kinder mit Hund und Katze im Garten

Haus­tie­re schüt­zen vor Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en

In ei­ni­gen Län­dern ha­ben mehr als zehn Pro­zent der Kin­der Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en, Ten­denz stei­gend. Kin­der, die früh …

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner