Na­sen­blu­ten in der Schwan­ger­schaft

Plötz­lich tropft Blut aus der Nase - nicht sel­ten bei Schwan­ge­ren. Was das be­deu­tet und was jetzt zu tun ist...

Schwangere hält sich ein Taschentuch an die Nase
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Vie­le Schwan­ge­re er­le­ben in der Schwan­ger­schaft zum ers­ten Mal in ih­rem Le­ben, dass es aus der oft chro­nisch ver­stopf­ten Nase blu­tet.

War­um ist Na­sen­blu­ten in der Schwan­ger­schaft so häu­fig?


Durch die Hor­mon­um­stel­lung, das grös­se­re Blut­vo­lu­men und die ver­mehr­te Durch­blu­tung der Schleim­häu­te wer­den die Blut­ge­fäs­se in der Nase stark be­las­tet. Klei­ne Ge­fäs­se kön­nen so leicht plat­zen und blu­ten.

Kei­ne Pa­nik! Ih­rem Baby scha­det der klei­ne Blut­ver­lust si­cher nicht, und nor­ma­ler­wei­se hört die Blu­tung recht schnell auf. Al­ler­dings soll­ten Sie das ru­hig bei der nächs­ten Vor­sor­ge­un­ter­su­chung er­wäh­nen. Häu­fi­ges Na­sen­blu­ten kann näm­lich auch auf ei­nen er­höh­ten Blut­druck hin­deu­ten.

Ach­tung

Wenn das Nasenbluten nicht innert 20 Minuten zu stillen ist, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen. Mit einem Druckverband (Tamponade) oder Verödung der blutenden Gefässe kann Ihnen dann geholfen werden.

Ge­le­gent­lich wird auf­grund des häu­fi­gen und nur schwer still­ba­ren Na­sen­blu­tens in der Schwan­ger­schaft zum ers­ten Mal die Dia­gno­se ei­ner her­edi­tä­ren hä­mor­rha­gi­schen Te­lean­giek­ta­sie (Mor­bus Os­ler) ge­stellt. Das ist eine erb­li­che Er­kran­kung, die durch klei­ne Ge­fäss­miss­bil­dun­gen der Schleim­häu­te und der äus­se­ren Haut ge­kenn­zeich­net ist. Die er­höh­te Blu­tungs­ge­fahr kann in der Schwan­ger­schaft, wäh­rend der Ge­burt und im Wo­chen­bett ein Ri­si­ko­fak­tor sein.  

Die bes­ten Hilfs­mass­nah­men bei star­kem Na­sen­blu­ten:


  • Blei­ben Sie ste­hen oder sit­zen, le­gen Sie sich nicht hin! Das Blut könn­te sonst in den Ra­chen und von dort in Ma­gen (Übel­keit, Brech­reiz) oder im schlimms­ten Fall in die Lun­ge ab­flies­sen.

  • Beu­gen Sie den Kopf nach vor­ne und las­sen Sie zu­erst das Blut ab­lau­fen.

  • Wenn das Blu­ten nach­lässt, drü­cken Sie mit den Fin­gern die wei­chen Na­sen­flü­gel fest zu­sam­men, bis es ganz auf­hört. Das soll­te nor­ma­ler­wei­se spä­tes­tens nach zehn Mi­nu­ten der Fall sein. Da­bei wird durch den Mund ge­at­met.

  • Wenn zur Ver­fü­gung, le­gen Sie kal­te Um­schlä­ge oder Eis in den Na­cken oder auf die Nase. Die Käl­te be­wirkt, dass sich die Blut­ge­fäs­se ver­en­gen und die Blu­tung auf­hört.

  • Ein al­ter Haus­mit­tel­trick: Wi­ckeln Sie ei­nen Gum­mi­ring fest um das obe­re Glied des klei­nen Fin­gers der Hand, die dem blu­ten­den Na­sen­loch ge­gen­über­liegt. Das Gum­mi muss so fest sit­zen, dass kein Blut mehr in die Fin­ger­spit­ze flies­sen kann, darf aber nur kurz dort blei­ben, da­mit das Ge­we­be nicht ab­stirbt.

  • Wenn bei star­kem Na­sen­blu­ten das Blut in den Ra­chen fliesst, soll­ten Sie es mög­lichst nicht schlu­cken, son­dern aus­spu­cken, da­mit Ih­nen nicht übel wird.

  • Ver­mei­den Sie für ei­ni­ge Stun­den, sich die Nase zu put­zen. Durch den star­ken Druck beim Schnäu­zen kön­nen sich sonst ge­ra­de an­ge­trock­ne­te Blut­krus­ten lö­sen und die Blu­tung be­ginnt er­neut.

Wie kann man Na­sen­blu­ten vor­beu­gen?


Vor­beu­gend ge­gen Na­sen­blu­ten hilft, viel zu trin­ken. In den Win­ter­mo­na­ten trock­net Hei­zungs­luft die Schleim­häu­te aus. Aus­rei­chen­de Be­feuch­tung der Räu­me durch Luft­be­feuch­ter oder Hei­zungs­ver­duns­ter sind wich­tig. Bei häu­fi­gem Na­sen­blu­ten kann die emp­find­li­che Na­sen­schleim­haut mit ei­ner mög­lichst fett­frei­en Na­sen­sal­be oder ei­nem Na­sen­öl ge­pflegt wer­den. Auch ge­le­gent­li­che Na­sen­spü­lun­gen mit iso­to­ni­schen Lö­sun­gen hal­ten emp­find­li­che Na­sen­schleim­häu­te ge­schmei­dig.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Na­sen­blu­ten ist eine der häu­fi­ge­ren Schwan­ger­schafts­be­schwer­den. Die Blut­ge­fäs­se in der jetzt stär­ker durch­blu­te­ten Na­sen­schleim­haut wer­den leich­ter ver­letzt, z.B. bei zu kräf­ti­gem Na­se­put­zen. Aber auch die grös­se­re Blut­men­ge im Kör­per trägt dazu bei. Die Blu­tung sieht meist dra­ma­ti­scher aus, als …

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