Son­nen­schutz für die Mut­ter in der Still­zeit

Auch wenn Sie mit dem Baby kaum in der pral­len Son­ne sit­zen, ist es wich­tig, an den Son­nen­schutz zu den­ken. Le­sen Sie, was Sie da­bei in der Still­zeit be­ach­ten soll­ten.

Baby wird unterwegs gestillt
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Schat­ten


Schat­ten ist der bes­te Son­nen­schutz, ins­be­son­de­re in den Mit­tags­stun­den, wenn die Son­ne am in­ten­sivs­ten scheint. Schat­ten schützt je­doch nicht im­mer vor in­di­rek­ter Strah­lung durch re­flek­tie­ren­de Flä­chen wie Sand, Be­ton, Was­ser oder Schnee.

Klei­dung


Klei­dung bie­tet in der Re­gel ei­nen gu­ten Schutz vor UV-Strah­len. Mit Klei­dern be­deck­te Kör­per­stel­len blei­ben den gan­zen Tag über kon­stant ge­schützt. Bei spe­zi­el­len UV-Schutz-Tex­ti­li­en bleibt die Schutz­funk­ti­on im Ge­gen­satz zu nor­ma­len Tex­ti­li­en auch in nas­sem Zu­stand weit­ge­hend er­hal­ten. Die fol­gen­den Hin­wei­se gel­ten so­wohl für Klei­der als auch für tex­ti­le Schat­ten­spen­der wie Son­nen­schir­me oder -se­gel:

  • Dicht ver­ar­bei­te­te Stof­fe schüt­zen bes­ser als lo­ses, licht­durch­läs­si­ges Ge­we­be.

  • Künst­li­che Fa­sern bie­ten ei­nen bes­se­ren Schutz als Na­tur­fa­sern.

  • Kräf­ti­ge und dunk­le Far­ben schüt­zen bes­ser als hel­le Far­ben oder Pas­tell­tö­ne.

  • Tro­cke­ne und lo­cker ge­tra­ge­ne Klei­der sind für UV-Strah­len we­ni­ger durch­läs­sig als nas­se oder ge­dehn­te Tex­ti­li­en.

WICH­TIG

Denken Sie auch an den Sonnenschutz für Ihr Baby!

Son­nen­schutz­mit­tel


UV-Fil­ter (Licht­schutz­fil­ter) schüt­zen die Haut vor UV-Strah­len; da­bei wird zwi­schen or­ga­ni­schen (che­mi­schen) und mi­ne­ra­li­schen (phy­si­ka­li­schen) UV-Fil­tern un­ter­schie­den. Um ei­nen mög­lichst brei­ten Be­reich der UV-Strah­lung (UVA und UVB) ab­zu­de­cken, wer­den in ei­nem Pro­dukt meh­re­re UVFil­ter kom­bi­niert ein­ge­setzt.

Or­ga­ni­sche (che­mi­sche) UV-Fil­ter


Or­ga­ni­sche (che­mi­sche) UV-Fil­ter sind Sub­stan­zen, die UV-Strah­len ab­sor­bie­ren und in Wär­me um­wan­deln. Sie wer­den vom Kör­per in ge­rin­gen Men­gen auf­ge­nom­men und kön­nen in der Mut­ter­milch nach­ge­wie­sen wer­den, wo­bei die an­ge­wen­de­te Men­ge an UV-Fil­tern die Kon­zen­tra­ti­on in der Milch be­stimmt. Nicht nur in Son­nen­schutz­mit­teln, auch in vie­len Kos­me­ti­ka sind die­se or­ga­ni­schen UV-Fil­ter ent­hal­ten. Ein­zel­ne or­ga­ni­sche UV-Fil­ter ha­ben in La­bor­ver­su­chen eine hor­mon­ähn­li­che Wir­kung ge­zeigt.

Laut Be­ur­tei­lung des Bun­des­am­tes für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen (BLV) ist nach heu­ti­gem Wis­sens­stand eine Ge­sund­heits­ge­fähr­dung für den Men­schen un­wahr­schein­lich.

Mi­ne­ra­li­sche (phy­si­ka­li­sche) UV-Fil­ter


Mi­ne­ra­li­sche (phy­si­ka­li­sche) UV-Fil­ter sind klei­ne Teil­chen, wel­che die UV-Strah­len so­wohl ab­sor­bie­ren als auch re­flek­tie­ren. Son­nen­schutz­mit­tel mit mi­ne­ra­li­schen UV-Fil­tern kön­nen so­ge­nann­te Na­no­par­ti­kel (Par­ti­kel­durch­mes­ser klei­ner als ein Zehn­tau­sends­tel Mil­li­me­ter) ent­hal­ten. Laut Be­ur­tei­lung des Bun­des­am­tes für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen (BLV) kann ein Ein­drin­gen von Na­no­par­ti­keln über die in­tak­te Haut in den Kör­per nach heu­ti­gen Er­kennt­nis­sen weit­ge­hend aus­ge­schlos­sen wer­den.

Fra­gen?

Stillförderung Schweiz ist ein unabhängiges, nationales Kompetenzzentrum für alle im Bereich Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinder tätigen Berufsgruppen und Organisationen, sowie eine Informationsplattform für Eltern. Sie engagiert Sich für optimale rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für das Stillen. Tel. 031 381 49 66, contact@stillfoerderung.ch.

Emp­feh­lung


  1. Für den Son­nen­schutz in der Still­zeit soll­ten an ers­ter Stel­le der Schat­ten und ge­eig­ne­te Klei­dung ste­hen. Ins­be­son­de­re soll in der Zeit zwi­schen 11 und 15 Uhr die Son­nen­ex­po­si­ti­on ver­mie­den wer­den.

  2. Bei täg­lich an­ge­wen­de­ten Kos­me­ti­ka sol­che ohne UV-Fil­ter ver­wen­den und wenn nö­tig das Son­nen­schutz­mit­tel se­pa­rat an­wen­den.

  3. Für ex­po­nier­te Haut­stel­len sind die ers­te Wahl bei Son­nen­schutz­mit­teln mi­ne­ra­li­sche UVFil­ter (Be­ra­tung in der Apo­the­ke), wel­che nur bei Be­darf an­ge­wen­det wer­den. Da­bei soll­te auch be­ach­tet wer­den, dass die Son­nen­be­strah­lung jah­res­zeit- und orts­ab­hän­gig nicht im­mer gleich in­ten­siv ist:

  • Von No­vem­ber bis Fe­bru­ar sind im Mit­tel­land die UV-Strah­len schwach und es braucht nor­ma­ler­wei­se kaum Son­nen­schutz. Hält man sich aber in den Ber­gen auf, ist Son­nen­schutz not­wen­dig.

  • Im März und April täu­schen die an­ge­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren über die Strah­lungs­in­ten­si­tät hin­weg. Im Früh­ling soll­te die Haut un­be­dingt ge­schützt wer­den, auch wenn die Tem­pe­ra­tu­ren noch nied­rig sind.

  • Von Mai bis Au­gust sind die UV-Strah­len sehr in­ten­siv und die Haut braucht Schutz durch Klei­der und Schat­ten. Wäh­rend der Mit­tags­zeit (11 bis 15 Uhr) soll­te die Dau­er des Auf­ent­halts an der Son­ne re­du­ziert wer­den.

  • Im Sep­tem­ber und Ok­to­ber täu­schen ähn­lich wie im Früh­ling die nied­ri­ge­ren Tem­pe­ra­tu­ren über die Stär­ke der UV-Strah­lung hin­weg. An son­ni­gen Ta­gen soll­te die Mit­tags­zeit mög­lichst im Schat­ten ver­bracht wer­den. Auch an be­wölk­ten Ta­gen drin­gen bis zu 80 % der UV-Strah­lung durch.

Letzte Aktualisierung: 25.11.2019, BH

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