Listeriose: Bedenkliche Lebensmittel
Rohmilch ist für Schwangere gefährlich, das ist bekannt. Aber welche Lebensmittel können ausserdem noch Listerien übertragen?
Optimal wäre es zum Schutz vor einer Listeriose natürlich, wenn Sie in der Schwangerschaft ganz auf Rohmilchprodukte und rohes oder ungenügend gekochtes Fleisch, Rohkost sowie rohen Fisch und Meeresfrüchte, Weichkäse und Rohmilchkäse verzichten können. Zumindest sollten Sie im Zweifelsfall immer die Rinde vom Käse entfernen. Achten Sie auf Hygiene im Kühlschrank: Eine Lagerung von zweifelhaften Lebensmitteln bei weniger als 6°C ist empfehlenswert.
Gefährlich könnten sein:
schimmelgereifte Käsesorten, v.a. ausländische (z.B. Roquefort, Gorgonzola, Stilton)
Weichkäsesorten aus aus roher, thermisierter und pasteurisierter Milch, z.B. Vacherin und Tomme, aber v.a. ausländische (z.B. Brie, Camembert)
geschmierte Käse, z.B. Limburger, Rocamadour, Münsterkäse, Appenzeller.
Halbhartkäse aus roher, thermisierter und pasteurisierter Milch, z.B. Tête-de-Moine, Tilsiter, Leerdamer, Fol Epi, Raclette
unpasteurisierte Kuhmilch (Rohmilch und Rohrahm)
Frischkäse und Quark aus Rohmilch (z.B. vom Bauernhof)
Frischkäse in stückiger Form, gewürzt und ungewürzt (z.B. Formaggini, Schaf- und Ziegenfrischkäslein, Apérokäslein)
Gewürzter und ungewürzter Frischkäse wie z.B. Formaggini, Schaf- und Ziegenfrisch-käslein, Apérokäslein sollten in der Schwangerschaft vermieden werden.Schafskäse (Feta) oder Ziegenkäse aus Rohmilch
Produkte, die mit rohem Fleisch hergestellt wurden: z.B. Hackfleisch, Tartar, Trockenfleisch (Bündnerfleisch, Prosciutto etc.), geräucherte Wurstwaren, Fleischpasteten
nicht durchgegartes Fleisch (auch Geflügel)
roher oder geräucherter Fisch, z.B. Rauchlachs und manche Sorten Sushi, Schalentiere
fertig gekaufte Feinkostsalate (Kartoffelsalat)
abgepackte frische Salate mit Keimen und Sprossen
Unproblematisch sind:
Pasteurisierte, hochpasteurisierte und UHT-Milch
Extrahart- und Hartkäse aus roher, thermisierter und pasteurisierter Milch (Rinde vor dem Konsum entfernen), z.B. Sbrinz, Parmesan, Grana Padano, Emmentaler, Gruyère (Greyerzer), auch Hobelkäse oder Reibkäse
Joghurt und andere Sauermilchprodukte
abgefüllter Frischkäse aus pasteurisierter Milch wie Quark, Hüttenkäse oder Streichfrischkäse (z.B. Philadelphia, Gala, Cantadou, Boursin, Le Tartare)
Schmelzkäse
Fondue und andere geschmolzene oder erhitzte Käse (Raclette, zum Überbacken verwendete Käse, gegrillter Käse) können ohne Risiko auch in der Schwangerschaft konsumiert werden.
Mozzarella aus Kuh-, Büffel- oder Schafmilch wird bei der Herstellung erhitzt und in den meisten Fällen in geschlossenen Systemen industriell hergestellt. Das Risiko einer Ansteckung ist minim bis inexistent, insbesondere wenn der Mozzarella sofort nach dem Öffnen der Packung konsumiert wird.
Die entsprechenden Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Direktionsbereich Verbraucherschutz, vom Juni 2017.