Neuralrohrdefekte – Fehlbildungen von Gehirn und Wirbelsäule

Diese Fehlbildungen des zentralen Nervensystems sind beim Ungeborenen mit Ultraschall sichtbar.

Frauenhände halten Ultraschallbild
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Sehr früh in der Schwangerschaft entsteht das Neuralrohr. Aus diesem entwickeln sich später das Gehirn und das Rückenmark des Kindes, welche zusammen das zentrale Nervensystem bilden. Fehlbildungen dieses Neuralrohrs werden als Neuralrohrdefekte bezeichnet.

Ursachen von Neuralrohrdefekten


Da das Neuralrohr sehr früh in der Schwangerschaft gebildet wird – ab dem 25. Tag – weiss die Mutter zu diesem Zeitpunkt in vielen Fällen noch gar nicht, dass sie schwanger ist.

Ein Mangel an Folsäure und Vitamin B sind Gründe, welche einen Defekt am Neuralrohr begünstigen. Ausserdem können auch genetische Faktoren dafür verantwortlich sein.

Die häufigsten Neuralraohrdefekte


Die Anenzephalie ist eine der schwersten Entwicklungsstörungen, sie bezeichnet das ganz oder teilweise Fehlen des Grosshirns und des Schädeldachs. Das Leben nach der Geburt ist, wenn überhaupt, nur für sehr kurze Zeit möglich. In Mitteleuropa tritt diese schwere Fehlbildung etwa einmal unter 1000 Schwangerschaften auf. In den meisten Fällen kann eine Anenzephalie durch Ultraschall schon ziemlich früh in der Schwangerschaft festgestellt werden.

Die Spina bifida (offener Rücken) betrifft ungefähr eines von 1000 Babys. Bei dieser Fehlbildung bilden sich die Knochen der Wirbelsäule nicht normal aus und das Neuralrohr verschliesst sich nicht. Je nachdem, wie stark das Rückenmark dadurch geschädigt ist, sind die Beeinträchtigungen. Diese reichen von einer Gehstörung über eine Querschnittlähmung bis zu einer geistigen Entwicklungsstörung. Eine ausgedehnte Spina bifida, die zu einer schweren körperlichen und geistigen Behinderung führt, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit während einer Ultraschalluntersuchung im Rahmen der Schwangerschaftskontrolle festgestellt werden. Bei einem AFP-Test kann ein erhöhter Wert auf eine Spina bifida hinweisen.

Ein Hydrocephalus (Wasserkopf) kommt einerseits bei 80 Prozent der Kinder mit einer Spina bifida zusätzlich vor, kann sich andererseits aber auch erst später in der Schwangerschaft entwickeln. Dabei sammelt sich vermehrt Liquor (Hirnwasser) in den Hirnkammern an. Da die Schädelknochen bei Babys noch weich sind, dehnen sie sich aus und der Kopf vergrössert sich sichtbar. Damit ist ein Hydrocephalus auch mit Ultraschall gut zu erkennen.

Häufige Fragen zum Thema

In den meisten Fällen liegt eine harmlose Abweichung vom statistischen Durchschnitt vor. Wenn die Eltern einen eher kleinen Kopfumfang haben, kann man annehmen, dass auch der Kopf ihres Kind nicht überdurchschnittlich gross sein wird. Hinzu kommt, dass bei bestimmten Kopfformen, z.B. einem …

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 29.05.2024, KM

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