Untersuchungen in der Schwangerschaft
Mit den Vorsorgeuntersuchungen können Risiken und Krankheiten sowohl der Mama als auch des Babys frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.
Vorsorgeuntersuchung
In der Schweiz werden von der Krankenkasse während der gesamten Schwangerschaft sieben Vorsorgeuntersuchungen übernommen, allerdings nur eine davon in den ersten 15 Schwangerschaftswochen. Aus diesem Grund werden Sie den Termin für die erste Vorsorgeuntersuchung je nach Arzt erst um die 12. Schwangerschaftswoche herum bekommen. Sollten wegen Komplikationen zusätzliche Termine notwendig sein, bezahlt die Krankenkasse diese ebenfalls.
Eine Vorsorgeuntersuchung kann sowohl vom Arzt als auch von der Hebamme durchgeführt werden.
Ultraschall
Während Ihrer Schwangerschaft werden Ihnen von der Krankenkasse zwei Ultraschalluntersuchungen finanziert. Dies reicht zwar aus, um das Baby im jeweiligen Stadium zu untersuchen. Viele Eltern wünschen sich aber, ihr Baby häuftiger zu sehen. Gerade mit der heutigen Technik des 3D-Ultraschalls können die Eltern beinahe schon Mutmassungen darüber anstellen, wem das Baby ähnlich sieht.
Die beiden offiziellen Ultraschalltermine dienen in erster Linie dazu, die (Mehrlings-) Schwangerschaft festzustellen, die Entwicklung des Babys zu beurteilen und Fehlbildungen sowie Anomalien zu erkennen. Ausserdem kann bei idealen Bedingungen das Geschlecht des Babys festgestellt werden.
Sollte Ihr Arzt zusätzliche Ultraschalluntersuchungen für notwendig erachten, werden diese von der Krankenkasse ebenfalls übernommen.
Pränataldiagnostische Untersuchungen
Das Wort pränatal bedeutet "vorgeburtlich" und umfasst Untersuchungen, welche während der Schwangerschaft durchgeführt werden, um gezielt nach Hinweisen auf Fehlbildungen oder Störungen beim ungeborenen Kind zu suchen.
Damit ein neuer Mensch entsteht, müssen sich Zellen teilen. Während dieser Teilung wird die Erbinformation auf die beiden dabei entstehenden Zellen verteilt. Wenn während dieses Vorgangs auch nur der kleinste Fehler passiert - zum Beispiel, dass eines der 46 Chromosomen in den Zellen falsch verteilt wird - führt dies zu Fehlbildungen oder Erkrankungen. Ein gesundes Kind ist also ein sehr grosses Glück, wenn man bedenkt, wie viel bei der Entstehung eines Mensches verkehrt laufen kann.
Die pränatale Diagnostik kann bestimmte genetisch bedingte Erkrankungen oder Chromosomenstörungen feststellen, sagt aber in den meisten Fällen nicht viel darüber aus, wie schwer die Einschränkungen für das Kind tatsächlich sein werden.
Sollte die Pränataldiagnostik einen konkreten Befund ergeben, wird Ihnen Ihr Arzt eine ausführliche, individuelle genetische Beratung empfehlen.
Genetische Erkrankungen
Diese Erkrankungen werden oft auch als Erbkrankheiten bezeichnet. Dies darum, weil es sich dabei um Erkrankungen handelt, die sich auf Grund von Störungen in den Erbanlagen bemerkbar machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Krankheit neu durch eine sogenannte Spontanmutation entstanden ist, oder durch Vorfahren vererbt wurde.
Genetische Erkrankungen können in zwei Bereiche unterteilt werden. Zum einen die chromosomalen Erkrakungen, wobei es zu Veränderungen der Chromosomenzahl oder -struktur kommt. Ein Beispiel dafür ist Trisomie 21, bei welcher das Chromosom 21 drei- statt zweimal in den Zellen vorhanden ist.
Die andere Möglichkeit einer genetischen Erkrankung ist, dass ein Gen (diese sind auf den Chromosomen lokalisiert) oder mehrere Gene defekt sind. Diese Defekte können entweder vererbt oder auch spontan entstanden sein. Viele Stoffwechselstörungen sind auf Erbrankheiten, manchmal im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen, zurückzuführen.
Humangenetische Beratung
In allen unserer Körperzellen befinden sich 46 Chromosomen in Paaren - je 23 von der Mutter und vom Vater - auf denen die für die Vererbung von Eigenschaften notwendigen Informationen gespeichert sind. Wenn nun entweder ein Gen defekt ist oder mit der Anzahl oder Struktur der Chromosomen etwas nicht stimmt, spricht man von einer genetischen Erkrankung.