Sechs wis­sen­schaft­li­che Fak­ten zum Kuss

Wie­so ein Knutsch­fleck Kör­per­ver­let­zung ist und Küs­sen doch ge­sund

Paar küsst sich
©
GettyImages

"Wer nicht küsst, der ist so gut wie tot", wuss­te schon Goe­the. Was wis­sen wir über die ge­heim­nis­vol­le, kul­tu­rel­le Tra­di­ti­on des Küs­sens? 

War­um küs­sen sich Men­schen über­haupt?


Das ist un­ter Wis­sen­schaft­lern durch­aus um­strit­ten. Vie­le ha­ben eine eher un­ro­man­ti­sche Theo­rie: Das Küs­sen kom­me von der Brut­pfle­ge und habe sich aus dem Füt­te­rungs­ri­tu­al ent­wi­ckelt, bei dem vor­ge­kau­te Nah­rung an die Kin­der wei­ter­ge­ge­ben wird. An­de­re Ex­per­ten ge­hen da­von aus, dass die Wur­zel des Kus­ses eher se­xu­el­ler Na­tur ist: Bei Be­geg­nun­gen zwi­schen Vier­bei­nern sei es nicht un­üb­lich, sich am Hin­ter­teil zu be­schnüf­feln und zu be­lecken. Die­se Ges­te habe sich dann beim Auf­rich­ten des Men­schen von un­ten nach oben ver­la­gert.

Ge­hört Knut­schen zum Men­schen au­to­ma­tisch dazu?


Nicht un­be­dingt. US-For­scher ha­ben her­aus­ge­fun­den, dass es nur in 46 Pro­zent der ver­schie­de­nen Kul­tu­ren "ro­man­tisch-se­xu­el­les Küs­sen" gibt. Über die Chi­ne­sen schrieb 1897 ein fran­zö­si­scher Eth­no­lo­ge, sie emp­fän­den den Kuss der Eu­ro­pä­er als eine ekel­haf­te Spiel­art von Kan­ni­ba­lis­mus.

Küs­sen Tie­re auch?


Man­che schon. Be­son­ders tun sich die Bo­no­bos – eine Schim­pan­sen­art – her­vor. Die Pri­ma­ten sol­len so­gar auch aus­ser­halb der frucht­ba­ren Zeit des Weib­chens Zun­gen­küs­se aus­tau­schen.

Gibt es auch Kuss­for­scher?


Kuss­for­scher hei­ßen Phi­le­ma­to­lo­gen. Sie ha­ben zum Bei­spiel her­aus­ge­fun­den, dass zwei Drit­tel der Men­schen den Kopf beim Küs­sen nach rechts nei­gen. Von ih­nen stammt auch die Er­kennt­nis, dass ein Mensch in 70 Le­bens­jah­ren im Schnitt mehr als 76 Tage mit Küs­sen ver­bringt.

War­um gilt Küs­sen als ge­sund?


Wis­sen­schaft­lern zu­fol­ge kann Küs­sen das Im­mun­sys­tem stär­ken und Stress ab­bau­en. Nach Er­kennt­nis­sen von US-For­schern pro­du­ziert der Kör­per beim Küs­sen che­mi­sche Sub­stan­zen (Neuro­pep­ti­de), die die so­ge­nann­ten Kil­ler­zel­len ak­ti­vie­ren. Sie stür­zen sich auf schäd­li­che Bak­te­ri­en oder Vi­ren und ver­nich­ten sie. Zu­dem trai­niert man beim Küs­sen alle 34 Ge­sichts­mus­keln. Gleich­zei­tig war­nen man­che Me­di­zi­ner da­vor, dass beim Küs­sen ge­fähr­li­che Vi­ren über­tra­gen wer­den kön­nen. Al­ler­dings kann ge­ra­de das das Im­mun­sys­tem stär­ken.

Wie ent­ste­hen Knutsch­fle­cken?


Ein Knutsch­fleck ist ein Blut­erguss, der durch Un­ter­druck ent­steht. Bei im­pul­si­ven, sau­gen­den Küs­sen kann es zu Ge­fäss­schä­den kom­men. Klei­ne­re Blut­ge­fäs­se plat­zen da­bei und es ent­steht ein blau­er Fleck.

Quel­le: dpa

Letzte Aktualisierung: 07.05.2021, BH

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
5/8/2023
Kind umarmt einen Baumstamm

100 Jah­re «wir el­tern»

Ge­mein­sam mit dem Pro­jekt My­Blue­Tree pflanzt «wir el­tern» im Ju­bi­lä­ums­jahr 500 Bäu­me in der Schweiz. In Rohr­bach hat …

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner