Die Aus­wir­kun­gen von Stress in der Schwan­ger­schaft

Aus der For­schung

Weinende Schwangere liegt auf dem Sofa
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Sind wer­den­de Müt­ter be­ruf­li­chem Stress oder emo­tio­na­len Be­las­tun­gen aus­ge­setzt, kom­men die Kin­der et­was frü­her auf die Welt. Da­bei kön­nen be­stimm­te For­men von Stress wäh­rend der Schwan­ger­schaft wo­mög­lich auch zu schwe­re­ren Ba­bys füh­ren. Das zeigt eine Stu­die, die For­schen­de der Uni­ver­si­tät Ba­sel ge­mein­sam mit Kol­le­gen aus den USA im Fach­ma­ga­zin „Psy­cho­so­ma­tic Me­di­ci­ne“ pu­bli­ziert ha­ben.

Dass Stress krank ma­chen kann, ist be­kannt. Aber wie wirkt sich Stress der Mut­ter wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf den Nach­wuchs aus? Die­se Fra­ge un­ter­sucht seit Län­ge­rem eine Ar­beits­grup­pe um Dr. Gun­ther Meinlschmidt an der Fa­kul­tät für Psy­cho­lo­gie der Uni­ver­si­tät Ba­sel. Dr. Ma­ri­on Te­ge­t­hoff hat in Ko­ope­ra­ti­on mit Kol­le­gen aus Ba­sel, Los An­ge­les und Aar­hus mehr als 75'000 Schwan­ger­schaf­ten aus Dä­ne­mark ana­ly­siert.

Die For­schen­den stell­ten fest, dass Ba­bys von Müt­tern, die wäh­rend der Schwan­ger­schaft etwa im Be­ruf oder im Freun­des­kreis Stress aus­ge­setzt wa­ren, et­was frü­her zur Welt ka­men als Ba­bys ohne sol­che Ein­flüs­se. Zu­dem wa­ren die Kin­der von ge­stress­ten Müt­tern bei der Ge­burt für ihr Al­ter et­was schwe­rer, di­cker und län­ger.

Die For­schen­den be­rich­ten wei­ter, dass Ba­bys von Müt­tern mit emo­tio­na­lem Stress – wie etwa Ängs­ten oder Nie­der­ge­schla­gen­heit – wäh­rend der Schwan­ger­schaft zwar eben­falls frü­her zur Welt ka­men, nicht aber stär­ker ge­wach­sen wa­ren. Die­se Be­fun­de wei­sen erst­mals dar­auf hin, dass das Wachs­tum des Fö­tus in Ab­hän­gig­keit von der Art des Stres­ses der Mut­ter re­gu­liert wird.

Noch ist un­klar, ob die frü­he­re Ge­burt oder das ver­än­der­te Wachs­tum kurz- und lang­fris­tig die Ge­sund­heit der be­trof­fe­nen Kin­der be­ein­träch­tigt. Doch hel­fen die Be­fun­de, so die Wis­sen­schaft­ler, das Wis­sen um das all­täg­li­che Phä­no­men Stress und sei­ne Aus­wir­kun­gen wäh­rend der Schwan­ger­schaft zu ver­tie­fen, und ge­ben An­halts­punk­te für wei­te­re For­schung.

Aus der For­schung: Te­ge­t­hoff, M. et al.: Psy­cho­so­ma­tic Me­di­ci­ne. Pu­blished on­line be­fo­re print April 21, 2010

Letzte Aktualisierung: 15.03.2021, BH

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