Wie viele Zigaretten pro Tag sind in der Schwangerschaft noch vertretbar?

Vertretbar ist eigentlich nur, wenn Sie in der Schwangerschaft gar nicht mehr rauchen.

Die bisherigen Untersuchungen wurden allerdings mit Raucherinnen durchgeführt, die angaben, mehr als 5 Zigaretten pro Tag geraucht zu haben. Ab dieser Anzahl war jedenfalls schon eine verringertes Geburtsgewicht der Kinder messbar. Bei mehr als 20 Zigaretten pro Tag lag das Geburtsgewicht um ca. 400 g unter den Nichtraucherkindern, der Kopfumfang war um 1 cm kleiner und die Körperlänge um 1,5 cm kürzer. Bei Raucherkindern schlägt das Herz schneller, sie sind unruhiger und sterben dreimal häufiger an plötzlichem Kindstod (SIDS). Zusätzlich sind sie infektionsanfälliger und entwickeln später häufiger Atemwegserkrankungen wie Bronchialasthma und Allergien und bestimmte Krebserkrankungen (Blut- und Nierenkrebs).

Alle wissenschaftlichen Untersuchungen haben klar gezeigt: Nikotin kann ungehindert über die Plazenta auf das Ungeborene übergehen und dort direkt wirken. Die gefässverengende Wirkung des Nikotins beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Mutterkuchens und damit des ungeborenen Kindes. Das kann zu einer Fehlgeburt oder später zu einer Plazentainsuffizienz und deshalb zu einer Frühgeburt führen. Frühgeburten sind bei Raucherinnen doppelt, Totgeburten sogar dreimal so häufig wie bei Nichtraucherinnen. Und: Raucherinnen sind in der Schwangerschaft und im Wochenbett stark thrombosegefährdet. Darüber hinaus enthält Zigarettenrauch viele andere schädliche Substanzen, wie z.B. Teer, Arsen, Benzol, Cadmium, Blausäure, Blei und Kohlenmonoxid.

Jede nicht gerauchte Zigarette ist also ein Gewinn für Ihr Kind. Das alte Märchen, nach dem Raucherinnen in der Schwangerschaft nicht plötzlich aufhören dürfen, weil das Kind dann Entzugserscheinungen bekommt, ist absolut falsch!

Letzte Aktualisierung: 23.10.2019, BH