Der Mittagsschlaf
Wie lange braucht ein Kleinkind noch diese Ruhepause zwischen Vormittag und Nachmittag?
Keine Frage: Für Eltern ist der Mittagsschlaf, auch wenn er nur eine Stunde dauert, ein Segen. Man kann im Haushalt arbeiten, ungestört wichtige Dinge erledigen, oder sich selbst mal eine wohlverdiente Pause gönnen.
Weshalb ist der Mittagsschlaf wichtig?
Für Kleinkinder ist der Schlaf in der Mittagszeit hinsichtlich ihrer gesunden Entwicklung wichtig. Die Kleinen sind täglich vielen Eindrücken ausgesetzt, von denen sie sich in Schlafpausen erholen. Im Schlaf wird das Gelernte sozusagen wiederholt, bis es sich fest verankert hat. Dabei werden die gleichen Nervenverbindungen aktiv wie beim Lernen im Wachzustand.
US-Wissenschaftler von der University of Arizona haben herausgefunden, dass sich Kleinkinder, die mittags schlafen, besser an das Gelernte erinnern und Sachverhalte besser verstehen als Kinder, die tagsüber nicht schlafen. Ausserdem schüttet der Körper im Schlaf mehr Wachstumshormon aus und der strukturierte Tagesablauf bewirkt einen besseren nächtlichen Schlafrhythmus.
Die Dauer des Mittagsschlafs
Am besten eignet sich die Zeit zwischen 12 und 14 Uhr für einen Mittagsschlaf, denn nach dem Mittagessen braucht der Körper ohnehin Entspannung. Wie lange der Mittagsschlaf dauert, ist sehr verschieden. Aber: Damit das Kind auch abends gut einschläft, sollte der Mittagsschlaf nicht mehr als eineinhalb Stunden dauern und zwischen Mittagsschlaf und Nachtschlaf sollten mindestens vier Stunden liegen.
Wird Ihr Kind allerdings abends nicht müde oder wacht morgens sehr früh auf, kann es sein, dass es mittags weniger Schlaf braucht. In diesem Fall können Sie eine Woche lang ein Schlafprotokoll führen und entscheiden, ob es sinnvoll wäre, das Kind eine halbe Stunde früher aus dem Mittagsschlaf zu wecken.
Ein guter Platz für den Mittagsschlaf
Der beste Ort für den Mittagsschlaf ist das eigene Bett. Nach dem ersten Lebensjahr können Kinder nicht mehr ungestört überall und unterwegs im Kinderwagen schlafen und brauchen ihre ruhige Umgebung zum Einschlafen. Auch ein Schlafanzug und/oder Schlafsack signalisieren: Jetzt ist Schlafenszeit. Das Zimmer muss aber nicht abgedunkelt sein, so erkennt das Kind den Unterschied zum längeren und tieferen Nachtschlaf.
Zum Mittagsschlaf zwingen kann man ein Kind nicht. Ist es nach 20 Minuten nicht eingeschlummert, nehmen Sie es besser wieder aus dem Bett. So vermeiden Sie, dass sich das Bett als negativer Ort festsetzt.
Wann ist es Zeit für die Abschaffung des Mittagsschlafs?
Der Mittagsschlaf kann probeweise abgeschafft werden, wenn das Kind
nachts grundsätzlich durchschläft.
sich mittags nicht mehr hinlegen möchte.
abends nicht müde ist und schwer einschlafen kann.
Ab zwei Jahren können Kinder statt eines Mittagsschlafs auch eine Mittagsruhe einhalten. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich während dieser Zeit mit einer ruhigen Beschäftigung wie Malen, Puzzeln, Bücher ansehen oder CDs hören zu verweilen. Das ist immer noch besser als gar keine Entspannung. Planen Sie dafür eine feste Zeit ein, zum Beispiel die halbe Stunde nach dem Mittagessen.
Ab spätestens vier Jahren ist ein Mittagsschlaf nicht mehr nötig.