Früh­jahrs­putz: We­ni­ger ist manch­mal mehr

Aus der For­schung

Mutter mit Kind beim Küche putzen
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Man­che Putz­mit­tel ent­hal­ten po­ten­zi­ell ge­sund­heits­schä­di­gen­de Sub­stan­zen und sind so eine Be­las­tung für Ge­sund­heit und Um­welt - und ein Ri­si­ko­fak­tor in Haus­hal­ten mit klei­nen Kin­dern. Je spe­zi­el­ler das Rei­ni­gungs­mit­tel, umso mehr Schad­stof­fe ent­hält es meist. Vor dem Früh­jahrs­putz soll­te man also sein „Waf­fen­ar­se­nal ge­gen den Dreck“ nicht auf­sto­cken – son­dern eher mal aus­mis­ten.

Vier Grund­rei­ni­gungs­mit­tel ge­nü­gen voll­kom­men:

  • neu­tra­le, schwach al­ka­li­sche und lö­sungs­mit­tel­freie All­zweck­rei­ni­ger für Fuss­bö­den, Flie­sen und Ober­flä­chen,

  • Scheu­er­milch für hart­nä­cki­gen Schmutz im Bad,

  • Spül­mit­tel für leich­te Ver­schmut­zun­gen und zur Rei­ni­gung der Fens­ter und

  • Haus­haltses­sig oder Zi­tro­nen­säu­re zum Ent­kal­ken.

Der Ein­satz von Des­in­fek­ti­ons­mit­teln und Spe­zi­al­rei­ni­gern, bei­spiels­wei­se für Back­ofen, Fens­ter und Toi­let­te, sind im nor­ma­len Haus­halt grund­sätz­lich über­flüs­sig!

Ob fest ge­brann­ter Bra­ten­saft im Back­ofen, Fett­fle­cke auf dem Woll­pull­over oder Stras­sen­matsch im Tep­pich­bo­den – für je­den die­ser Schmutz-Fäl­le gibt es spe­zi­el­le Mit­tel, die schnell und gründ­lich säu­bern sol­len. Aber nicht im­mer sind che­mi­sche Spe­zi­al­rei­ni­ger nö­tig und emp­foh­len. Die ver­schie­de­nen Rei­ni­ger ent­hal­ten un­ter an­de­rem Ten­si­de, Ent­här­ter, Bleich­mit­tel, op­ti­sche Auf­hel­ler, Sal­ze, Al­ko­hol, Kon­ser­vie­rungs­stof­fe, Lö­se­mit­tel, Farb- und Duft­stof­fe, man­che auch Des­in­fek­ti­ons­mit­tel.

Im­mer mehr Men­schen re­agie­ren emp­find­lich auf ei­ni­ge der Be­stand­tei­le. Ni­ckel und Chrom in Wasch­mit­teln, Na­tri­um­hy­po­chlo­rid in Fle­cken­was­ser oder Kon­ser­vie­rungs­mit­tel in Rei­ni­gern kön­nen All­er­gi­en ver­ur­sa­chen. Al­ko­hol, bei­spiels­wei­se in Fens­ter­rei­ni­gern, ent­fet­tet die Haut und macht sie an­greif­ba­rer für Bak­te­ri­en.

Hier ein paar In­for­ma­tio­nen dazu:

  • Die Ver­wen­dung von Ten­si­den und Lau­gen in All­zweck­rei­ni­gern oder Scheu­er­mit­teln hat bei vor­schrifts­mäs­si­gem Ge­brauch in der Re­gel kei­ne ge­sund­heit­li­chen Fol­gen.

  • Bei der An­wen­dung von Ab­fluss- oder Rohr­rei­ni­gern, die bei­spiels­wei­se Na­tron­lau­ge ent­hal­ten, kön­nen ät­zen­de Sub­stan­zen ent­ste­hen. Mög­li­che Fol­gen sind Ver­ät­zun­gen der Au­gen und der Haut.

  • Bei Back­ofen­spray, des­sen In­halts­stof­fe un­ter an­de­rem Na­tron­lau­ge, Ten­si­de und Lö­sungs­mit­tel sind, kann es eben­falls zu Rei­zun­gen an Hän­den und Au­gen kom­men.

  • Ent­kal­ker ent­hal­ten un­ter an­de­rem Amei­sen­säu­re, die Er­bre­chen, Hus­ten und Ver­ät­zun­gen her­vor­ru­fen kön­nen, bei Ver­schlu­cken sind Kreis­lauf­kol­laps so­wie Schä­den von Kno­chen­mark und Nie­ren mög­lich.

  • Durch chlo­rier­te Lö­sungs­mit­tel in Fle­cken­ent­fer­nern oder Fuß­bo­den­rei­ni­gern sind bei

  • län­ge­rem Ein­at­men über die Lun­ge Le­ber-, Nie­ren- und Ner­ven­schä­den mög­lich.

  • Lö­sungs­mit­tel in Le­der­spray kön­nen zu Fie­ber, Schüt­tel­frost, Kopf­schmer­zen, Atem­be­schwer­den, Schä­di­gung der Lun­gen­bläs­chen und so­gar Kol­laps füh­ren. Am bes­ten da­her nur im Frei­en ver­wen­den.

  • WC-Rei­ni­ger ent­hal­ten Chlor, was Lun­gen­schä­den nach sich zie­hen kann. Bei gleich­zei­ti­gem Ge­brauch von Rei­ni­gern auf Säu­re­ba­sis bil­det sich in ei­ner che­mi­schen Re­ak­ti­on Chlor­gas. Das kann le­bens­ge­fähr­lich sein.

  • Ten­si­de, Bleich­mit­tel, Phos­pha­te und Füll­stof­fe in Wasch­mit­teln kön­nen zu Haut­rei­zun­gen füh­ren. Vor­sicht: Wird Wasch­mit­tel, be­son­ders Flüs­sig­wasch­mit­tel, ge­schluckt, kann es zu le­bens­ge­fähr­li­chen Ver­gif­tun­gen kom­men!

Quel­le: Deut­sches Grü­nes Kreuz e.V., News­let­ter 4/12, www.dgk.de

Letzte Aktualisierung: 02.03.2021, BH

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