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                              Af­fekt­krämp­fe bei Kin­dern

                              Wut­krämp­fe, Weg­schrei­en, Schrei­krampf nennt man die­se Si­tua­ti­on auch... ein dra­ma­ti­sches Er­eig­nis! Wie Af­fekt­krämp­fe ent­ste­hen und was Sie dann tun soll­ten.

                              Mädchen liegt in einem Wutanfall schreiend auf dem Boden
                              ©
                              iStock

                              Un­ter ei­nem Af­fekt­krampf ver­steht man eine star­ke emo­tio­na­le Re­ak­ti­on, die nicht mehr kon­trol­liert wer­den kann und sich in Wein- oder Lach­krämp­fen, haupt­säch­lich aber in Schrei­krämp­fen äus­sert. Etwa 5 bis 10 % al­ler Ba­bys und Klein­kin­der zwi­schen sechs Mo­na­ten und vier Jah­ren nei­gen zu so ge­nann­ten re­spi­ra­to­ri­schen Af­fekt­krämp­fen, man­che nur sel­ten pro Jahr, an­de­re mehr­mals am Tag.

                              Merk­ma­le von Af­fekt­krämp­fen


                              Ver­ur­sacht wird ein Af­fekt­krampf durch ei­nen ne­ga­ti­ven Reiz, häu­fig durch Schmer­zen oder hef­ti­ges Er­schre­cken. Er ist auch bei Kin­dern zu be­ob­ach­ten, de­nen et­was ver­bo­ten wird oder die sich über et­was är­gern. Sie stei­gern sich beim Schrei­en mit­un­ter der­ar­tig in ei­nen An­fall aus Wut, Trotz oder Angst hin­ein, dass sie nach dem Aus­at­men se­kun­den­lang den Atem an­hal­ten.

                              Die ab­nor­me Er­re­gung des Kin­des be­wirkt ei­nen krampf­ar­ti­gen Ver­schluss der Stimm­rit­ze mit Atem­still­stand. Der Blut­druck fällt ab, der Herz­schlag wird lang­sa­mer. Der Kör­per ver­steift sich, das Ge­sicht wird blass, die Lip­pen oft bläu­lich ("zya­no­tisch"). Schliess­lich ver­dreht das Kind die Au­gen, wird be­wusst­los und fällt schlaff hin.

                              Dies ver­setzt El­tern meist in Pa­nik, vor al­lem beim ers­ten Mal.  Es ist je­doch kör­per­lich ge­se­hen eine ab­so­lut sinn­vol­le Re­ak­ti­on. Durch die  Be­wusst­lo­sig­keit  löst sich der Krampf und das Kind be­ginnt wie­der rich­tig zu at­men. Trotz der kurz­zei­ti­gen Un­ter­bre­chung der Ver­sor­gung durch Sauer­stoff, nimmt das Ge­hirn kei­nen Scha­den. Nach ei­ni­gen Se­kun­den bis Mi­nu­ten kommt das Kind wie­der zu sich, ist dann meist er­schöpft, ge­le­gent­lich schlaf­be­dürf­tig.

                              Ob­schon ein sol­ches Er­eig­nis für El­tern dra­ma­tisch und er­schre­ckend ist, be­steht kein Grund zur Be­sorg­nis. Es han­delt sich hier­bei nicht um ein An­falls­lei­den (Epi­lep­sie) oder um ei­nen Fie­ber­krampf, son­dern um Krämp­fe, die durch den Sauer­stoff­man­gel be­dingt sind. Trotz­dem emp­fiehlt es sich, nach dem ers­ten gros­sen Schrei­krampf vor­sorg­lich den Kin­der­arzt auf­zu­su­chen, um et­wai­ge an­de­re Krank­hei­ten, z.B. der Lun­gen oder des Her­zens aus­zu­schlies­sen.

                              Ur­sa­che un­be­kannt


                              Man weiss zwar, wie sol­che Af­fekt­krämp­fe zu­stan­de kom­men. Die ei­gent­li­che Ur­sa­che ist je­doch wei­test­ge­hend un­be­kannt. Sie kommt bei Jun­gen häu­fi­ger vor als bei Mäd­chen. Und be­son­ders wil­lens­star­ke, leb­haf­te und ver­mehrt reiz­ba­ren Klein­kin­der sind öf­ters be­trof­fen. Oft be­steht eine fa­mi­liä­re Ver­an­la­gung zu über­mäs­si­ger Er­reg­bar­keit, zu Jäh­zorn und Angst­zu­stän­den. Bei etwa ei­nem Vier­tel der be­trof­fe­nen Kin­der kom­men Af­fekt­krämp­fe auch bei Ge­schwis­tern oder sind frü­her bei den ei­ge­nen El­tern vor­ge­kom­men.

                              Was ist zu tun?


                              Me­di­zi­nisch ge­se­hen sind die­se Wut­re­ak­tio­nen re­la­tiv harm­los. Auch bei häu­fi­ge­rem Auf­tre­ten und län­ge­rer Dau­er der An­fäl­le sind schäd­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sund­heit des Kin­des nicht zu be­fürch­ten. Be­han­deln las­sen sich die­se Krämp­fe nicht. El­tern kön­nen aber die In­ten­si­tät die Häu­fig­keit vom Krampf­an­fäl­len po­si­tiv be­ein­flus­sen, in­dem sie nicht in Pa­nik ge­ra­ten und mög­lichst ru­hig, ge­las­sen und be­schwich­ti­gend dar­auf re­agie­ren. Der sich auf­schau­keln­den Af­fekt kann aus­ser­dem ver­mie­den oder ab­ge­schwächt wer­den, in­dem man die Auf­merk­sam­keit des Kin­des auf eine an­de­re Sa­che lenkt. Es kann auch hilf­reich sein, dem Kind mit ei­nem kal­ten Wasch­lap­pen über das Ge­sicht zu strei­chen.

                              Die Ge­fahr ist gross, dass die ver­ständ­li­cher­wei­se be­sorg­ten Er­wach­se­nen falsch re­agie­ren - vor al­lem durch über­be­sorg­tes Ver­hal­ten oder in­dem dem Kind je­der Wunsch er­füllt wird, um ihm kei­nen An­lass zu Wut und Trotz zu ge­ben und so­mit ei­nen Af­fekt­krampf mög­lichst zu ver­mei­den. Da­mit tut man dem Kind und auch sich sel­ber aber kei­nen Ge­fal­len. Lässt man näm­lich dem Kind als Fol­ge sei­nes Ver­hal­tens zu­sätz­li­che Auf­merk­sam­keit zu­kom­men, wird sein Ver­hal­ten da­mit be­lohnt. Es tritt ein Lern­ef­fekt des Kör­pers ein, eine so­ge­nann­te Kon­di­tio­nie­rung des Ge­hirns,  die Ver­hal­tens­ab­läu­fe fes­ti­gen sich und die Af­fekt­krämp­fe könn­ten folg­lich so­gar noch häu­fi­ger auf­tre­ten.

                              Mit zu­neh­men­dem Al­ter ver­fügt das Kind über bes­se­re Be­we­gungs­ko­or­di­na­ti­on und wird im­mer si­che­rer. Es lernt, bes­ser mit sei­nen Emo­tio­nen, sei­ner Wut oder sei­nem Trotz um­zu­ge­hen und die An­fäl­le klin­gen nach und nach ab.

                              Letzte Aktualisierung: 06.11.2019, BH/JH

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