Verbrennungsgefahr für Kinder im Advent

Die Kombination von Kind und Kerze ist gefährlich: Mit klaren Regeln können Sie Brandverletzungen vorbeugen.

Kind schaut auf die Kerzen
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In den nächsten Tagen werde als Zeichen der festlicher Freude Tausende von Kerzen abgebrannt. So schön die stimmungsvolle Atmosphäre ist, für Kinder birgt sie auch Gefahren.

Kinder und Kerzen


Das flackernde Licht einer brennenden Kerze ist für Kinder besonders faszinierend. Aber trotz des schimmernden Lichterglanzes ist eine Kerze ein offenes Feuer und auch die Flamme erreicht Temperaturen von über 1000 °C. Vor allem Kinder im schulpflichtigen Alter verbrennen sich häufig durch das Spielen mit Feuer.

Erklären Sie Ihren Kindern frühzeitig, wie gefährlich es ist, mit Feuer zu spielen. Stellen Sie ausserdem ganz klare Regel auf, allen voran diese, dass Kinder Kerzen nur unter Aufsicht von Erwachsenen anzünden dürfen. Lassen Sie auch niemals Ihre Kinder mit einer brennenden Kerze allein. Ganz grundsätzlich sollte eine brennende Kerze nie unbeaufsichtigt bleiben: Schon leichte Zugluft genügt, um den Adventskranz, die Vorhänge oder Möbel in Flammen aufgehen zu lassen. Laut der Beratungsstelle für Brandverhütung BfB kommt es in der Schweiz wegen unbeaufsichtigten Kerzen jährlich zu mehr als 1000 Wohnungsbränden, hauptsächlich in der Advents- und Weihnachtszeit.

Regeln für den Umgang mit Kerzen


Kinder können die Gefahr von Feuer nicht einschätzen. Kinder sind erst mit ungefähr 6 Jahren in der Lage, akute Gefahr zu erkennen und erst 10-jährige können für mögliche Gefahren Schutzmassnahmen ergreifen. Es ist also umso wichtiger, Regeln aufzustellen, die für Kinder im Umgang mit Kerzen gelten:

  • Erklären Sie Ihrem Kind den richtigen Umgang mit Feuer.

  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und manipulieren Sie nicht an brennenden Kerzen herum.

  • Bewahren Sie Feuerzeuge und Streichhölzer immer ausserhalb der Reichweite von Kindern auf.

  • Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt. 

  • Kinder dürfen Kerzen nur im Beisein von Erwachsenen anzünden.

  • Lassen Sie Kinder – und auch Haustiere – nicht aus den Augen, wenn Kerzen brennen.

  • LED-Kerzen sind für Kinder eine gute und sichere Alternative.

Tipps für die Sicherheit mit Adventskranz und Christbaum


Künstliche Christbäume und Lichterketten sind nicht mehr so verpönt wie früher. Trotzdem gehört der Duft eines echten Tannenbaumes und die Besinnlichkeit von brennenden Kerzen für viele Familie nach wie vor zum Weihnachtsfest. Um die Sicherheit trotzdem möglichst hoch zu halten, sollten Sie folgendes beachten: 

  • Platzieren Sie den Adventskranz auf einer feuerfesten Unterlage und nicht in die Nähe von leicht brennbaren Gegenständen wie zum Beispiel Vorhängen.

  • Wunderkerzen gehören nicht in Kinderhände oder an den Christbaum. Die Funken können Kleidung oder trockene Zweige entzünden.

  • Lichterketten sind um ein Vielfaches sicherer als Kerzen.

  • Kaufen Sie den Christbaum nicht zu früh und lassen Sie ihn möglichst lange im Freien. Das verzögert das Austrocknen.

  • Benutzen Sie einen Christbaumständer, diese sind schwer und halten den Baum in Position. Binden Sie sehr hohe Bäume zusätzlich fest.

  • Ein Feuerlöscher, ein Wassereimer oder am besten eine Brandschutzdecke sollte für den Notfall stets griffbereit sein, denn trockene Christbäume können schlagartig in Flammen stehen. 

  • Der Christbaum darf Fluchtwege, also Türen und Fenster nicht versperren.

Brandverletzungen bei Kindern


Jährlich geschehen in der Schweiz ungefähr 17'000 Unfälle mit Feuer und bei sechs von zehn Verbrennungen und Verbrühungen sind Kinder betroffen. Verbrennungen und Verbrühungen gehören also nach wie vor zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter.

Brandverletzungen sind für Kinder besonders fatal, denn be­reits eine Temperatur von 50 °C schä­digt die emp­find­li­che Kin­der­haut und eine einzige Tasse Tee kann bei einem Kleinkind 20 Prozent der Körperoberfläche verbrühen. Gerade Kleinkinder sind durch ihre kindliche Neugier besonders gefährdet und erleiden oft Kontaktverbrennungen an den Händen, weil sie Backofentüren oder Herdplatten berühren.

Hat sich Ihr Kind verbrannt oder verbrüht:

  • Löschen Sie die Flammen mit Decken, Wälzen am Boden oder Wasser

  • Kühlen Sie die verletzte Körperstelle sofort für 10 bis 15 Minuten mit Wasser. Beachten Sie, dass das Wasser wegen der Unterkühlungsgefahr nicht kälter als 20 °C ist.

  • Decken Sie die verletzte Stelle mit einem Tuch ab und wickeln Sie das Kind in eine Decke.

  • Verwenden Sie auf keinen Fall Cremes, Salben oder andere Hausmittel, berühren Sie die Wunde nicht und stechen Sie Brandblasen nicht auf.

  • Wenn verbrannte Kleidung an der Haut haftet, entfernen Sie dies nicht. Bei Verbrühungen ziehen Sie dem Kind die durch die heisse Flüssigkeit durchnässte Kleidung sofort aus.

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