Die Betreuung einer Mehrlingsschwangerschaft

Engmaschig und besonders sorgfältig kontrolliert: Schwangere, die mehr als ein Kind erwarten, sind Risikopatientinnen.

Stethoskop am Bauch der Schwangeren
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Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften müssen besonders engmaschig betreut werden, damit die damit verbundenen speziellen Risiken rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Das kann gegen Ende der Schwangerschaft sogar wöchentlich sein.

Die Ultraschalluntersuchungen werden intensiviert


Zur besonderen Betreuung gehören auch eine Reihe zusätzlicher Ultraschalluntersuchungen. So kann man schon ab der 7. SSW feststellen, dass mehr als ein Embryo heranwächst. Auch kann man schon recht früh beurteilen, welche Art von Zwillingen, ob eineiig oder zweieiig, Sie erwarten. Später wird durch Ultraschall und vor allem Doppler-Ultraschall die Entwicklung der Babys und die Durchblutung des Mutterkuchens intensiv überwacht. So kann eine ungleiche Versorgung in der Gebärmutter rechtzeitig erkannt werden. Das ist besonders wichtig, wenn beide Zwillinge sich eine Plazenta teilen. Bis zur 30. SSW kann man auch für Zwillinge die vorgeburtlichen Wachstumskurven für Einlinge verwenden. Danach wachsen Mehrlinge langsamer.

Ernährungsempfehlungen


Allgemein wird man Ihnen wahrscheinlich raten, mehr Eiweiss, viele Ballaststoffe, Obst und Gemüse zu essen und besonders viel zu trinken. Ihre Gewichtszunahme sollte nicht viel höher als bei einer Einlingsschwangerschaft sein, zwischen 15 und 20 kg. Körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden, und im letzten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie so viel wie möglich ruhen. Man wird Ihnen wahrscheinlich ein Eisen- und Jodpräparat verschreiben, denn Mehrlingsschwangere bekommen leicht eine Anämie bzw. einen Jodmangel. Viele Frauenärzte und Frauenärztinnen verordnen zusätzlich noch Magnesium, zum Schutz vor vorzeitigen Wehen, und Kalzium, um den erhöhten Bedarf auszugleichen.

Wenn Komplikationen auftauchen...


Werden Probleme erkennbar, wie zum Beispiel vorzeitige Wehen, Muttermundsschwäche oder eine Gestose („Schwangerschaftsvergiftung“ oder Präeklampsie), sind sie manchmal ambulant zu behandeln. Häufig ist allerdings auch eine Krankenhausbetreuung notwendig.

Nach den heutigen Empfehlungen sollte eine Mehrlingsschwangerschaft um die 38. SSW herum beendet werden. Spätestens dann wird die Geburt eingeleitet oder ein geplanter Kaiserschnitt durchgeführt. In vielen Fällen kommt es aber vorher schon zu natürlichen Wehen und zur Geburt.

Geburt möglichst im Spital


Da Mehrlingsschwangerschaften mit so vielen verschiedenen Risiken verbunden sind, ist es immer ratsam, zur Geburt in ein spezialisiertes Krankenhaus zu gehen. So können Sie und Ihre Babys während und nach der Geburt genauestens überwacht werden. Etwaige Komplikationen, z. B. eine Sauerstoffunterversorgung eines Kindes oder eine geburtswidrige Lage, können dann sofort erkannt und notfalls unverzüglich durch einen Kaiserschnitt behoben werden. Ganz wichtig ist auch eine angeschlossene Kinderklinik, denn ein hoher Anteil der Zwillinge hat Probleme nach der Geburt und muss für kurze Zeit intensiv betreut werden.

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