Der Bauchumfang in der Schwangerschaft

Mit jeder Woche ein wenig mehr: Wie Sie den Bauchumfang messen, was ihn beeinflusst und was Sie daran erkennen können.

Babybauch mit Massband

Dass in der Schwangerschaftswoche der Bauchumfang wächst, ist klar. Aber ab wann sieht man überhaupt ein kleines Bäuchlein? Und was sagt die Form des Bauches aus?

Wie und ab wann wächst der Bauch in der Schwangerschaft?


Schlanke Frauen entdecken dies bei einer entspannten Bauchdecke oftmals früher als übergewichtige Frauen. Die durchschnittliche Schwangere bemerkt ab der 8. Schwangerschaftswoche, dass der Bauch sich ganz leicht zu wölben beginnt und die Taille verschwindet. Noch ist es nur die sich ausdehnende Gebärmutter, welche die Bauchhöhle füllt.

Zum Ende des 3. Schwangerschaftsmonats braucht die Gebärmutter dann mehr Platz und das Bäuchlein wird auch für den werdenden Vater oder andere Eingeweihte sichtbar. Spätestens ab dem 5. Monat können die meisten Schwangeren ihren Zustand nicht mehr verstecken und auch nicht mehr mit starken Bauchmuskeln in Form halten, sodass ab dem 6. Monat bei fast allen eine deutliche Kugel zu sehen ist. Schliesslich braucht das ungeborene Kind immer mehr Platz, auch wenn es sich in den letzten Wochen ganz klein zusammenballt. Im 9. Monat legen viele Frauen noch einmal an Bauchumfang zu und auch die Position des Bauches verändert sich: Die Senkwehen lassen ihn etwas nach unten rutschen. Die Kugel ist kurz vor der Geburt auch nicht mehr so überprall und die werdende Mutter bekommt leichter Luft.

Was beeinflusst den Bauchumfang?


Manche Bäuche sind grösser, manche kleiner – auch dann, wenn sich die Schwangeren in derselben Schwangerschaftswoche befinden. Denn jeder Babybauch entwickelt sich so individuell wie die Schwangerschaft selbst und wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Dazu gehören:

  • Gewicht und Bauchumfang vor der Schwangerschaft: Manche Frauen starten ihre Schwangerschaft mit einer Wespentaille, andere haben schon vorher ein Bäuchlein. Zierliche Frauen zeigen daher früher einen Babybauch als festere Schwangere, die ihn in den schon bestehenden Pölsterli verstecken.

  • Beckengrösse und -form der Schwangeren: Bei einem schmalen Becken kann die Gebärmutter sich nur nach oben und nach vorn ausdehnen, bei einem breiten Becken wird sie dieses erst ausfüllen.

  • Gewichtszunahme der Schwangeren: Dies ist vor allem abhängig von der Ernährung der werdenden Mutter oder ob eine starke Übelkeit mit Erbrechen vorliegt.

  • Gewicht und Grösse des Kindes: Das Wachstum des Babys wird beeinflusst von seiner Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff über die Plazenta, aber auch durch genetische Faktoren, wie zum Beispiel die Grösse der Eltern.

  • Fruchtwassermenge in der Gebärmutter: Je weniger Fruchtwasser, umso kleiner der Bauchumfang.

  • Beschaffenheit der Bauchdecken und des Bindegewebes: Sportliche Frauen haben oft kleinere Babybäuche, da die Muskulatur und das Bindegewebe fester sind.

  • Vorherige Schwangerschaft(en): Oft ist der Babybauch bei Frauen, die schon Schwangerschaften hinter sich haben, früher sichtbar und wirkt insgesamt grösser als bei einer Erstschwangeren.

  • Mehrlinge: Bei Mehrlingsschwangerschaften nimmt der Babybauch natürlich deutlich mehr zu.

  • Psychische Gründe: Angeblich soll auch die seelische Haltung zur Schwangerschaft die Bauchausdehnung mitbestimmen. Frauen, die ihre Schwangerschaft nicht annehmen oder eher verdrängen, scheinen kleinere und später sichtbare Bäuche zu haben.

Wie misst man den Bauchumfang?


Der Bauchumfang wird im Stehen oder Liegen auf der Höhe des Bauchnabels gemessen. Als Faustregel gilt eine Vergrösserung in der Schwangerschaft um etwa 40 cm. Während den Kontrolluntersuchungen wird meist gleichzeitig der Fundusstand, das ist der obere Rand der Gebärmutter, kontrolliert.

Was kann man an der Form des Babybauchs erkennen?


Die Form des Babybauchs kann sehr unterschiedlich sein. Bei manchen Schwangeren wölbt er sich nur nach vorne, bei anderen breitet er sich auch auf die Seiten aus. Die Grösse und Form des mütterlichen Beckens bestimmt, wie die Gebärmutter sich ausbreitet. Ein Ammenmärchen ist es, wenn daraus auf das Geschlecht des Kindes geschlossen wird.

Allerdings kann die Lage des Kindes in der Gebärmutter die Form bestimmen: Ein Baby in Beckenendlage (Steisslage) führt zu einem runderen, breiteren Bauch. Dreht sich das Kind mit dem Kopf nach unten, verändert sich die Bauchform und wird höher und spitzer. 

Das Geburtsgewicht lässt sich übrigens am Bauch kaum ablesen. Ein grosser Bauch bedeutet keinesfalls ein besonders grosses oder schweres Kind. Bis zur 20. Woche entwickeln sich sowieso alle Babys ungefähr gleich. Wie schwer Ihr Baby bei der Geburt sein wird, lässt sich durch Ultraschall berechnen – aber auch nur ungefähr.

Häufige Fragen zum Thema

Das fetale Gewicht kann nicht direkt gemessen werden, sondern muss nach unterschiedlichen Methoden und Masstabellen aus einzelnen Ultraschallmesswerten geschätzt werden. So kann man je nach Methode den Kopfdurchmesser (BIP oder BPD) und den mittleren Bauchumfang (AU), den BIP und den …

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
9/22/2023
Schwangere Frau sitzt entspannt auf einem Rasen umgeben von Bäumen.

Grüne Umgebung in der Schwangerschaft wirkt sich positiv aufs Geburtsgewicht aus

Eine naturnahe Wohnumgebung während der Schwangerschaft wirkt sich möglicherweise positiv auf das Geburtsgewicht des …
Letzte Aktualisierung: 22.06.2023, BH