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                              Intracytoplasmatische Spermieninjektion

                              Mit ICSI oder Mikroinsemination kann auch bei schlechter Spermienqualität der Kinderwunsch in vielen Fällen erfüllt werden.

                              Künstliche Befruchtung
                              ©
                              iStock

                              Die ICSI-Methode ist eine Weiterentwicklung der künstlichen Befruchtung. Durch diesen Fortschritt in der Reproduktionsmedizin kann man nun auch Paaren helfen, bei denen bisher infolge sehr schlechter Samenqualität beim Mann praktisch keine Aussichten auf die Erfüllung ihres Kinderwunsches bestand.

                              Eizelle und Samenzelle werden zusammengeführt


                              Ebenso wie bei der IVF werden der Frau nach einer Hormonstimulation mehrere reife Eizellen durch Follikelpunktion entnommen. Diese werden sorgfältig unter einem Hochleistungs-Mikroskop von der sie umgebenden Schicht von Cumulus- und Coronazellen freipräpariert. Danach wird der Reifezustand der Eizellen beurteilt. Nur Eizellen, die sich im Metaphase-II-Stadium befinden, können injiziert werden.

                              Für die künstliche Befruchtung wird dann ein einzelnes Spermium in eine ultrafeine Glaspipette aufgezogen und direkt in das Zellplasma der Eizelle gebracht (Mikroinjektion). Wenn man bedenkt, dass die Samenzelle noch hundertmal kleiner ist als die 0,1 mm grosse Eizelle, kann man sich vorstellen, welche Feinarbeit dazu nötig ist.

                              Wann ist die ICSI-Methode angebracht?


                              Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Mann nur wenige Spermien produziert oder die vorhandenen kaum beweglich sind bzw. wenn die Spermien aus eigener Kraft nicht durch die verschiedenen Hüllen in die Eizelle eindringen können. Bei einer auf die übliche Art durchgeführten IVF in der Glasschale wäre mit einer niedrigen Befruchtungsrate zu rechnen Die Mikro-Injektion erleichtert somit den natürlichen Vorgang des Eindringens einer Samenzelle in die Eizelle. Die eigentliche Befruchtung, nämlich das Verschmelzen der väterlichen und mütterlichen Erbanlagen, ist davon nicht betroffen. Die Mikroinjektion findet bereits etwa 24 Stunden vorher statt.

                              Hohe Befruchtungsraten


                              Die Schwangerschaftsraten nach ICSI sind auch bei sehr schlechter Samenqualität hoch. So sind Befruchtungsraten von über 60 % aller Eizellen auch bei weniger als 10.000 Spermien im Gesamtejakulat zu erreichen.

                              Weiterentwicklung: IMSI und PICSI


                              Eine neue Weiterentwicklung von ICSI ist die IMSI-Methode (Intrazytoplasmatische Morphologisch Selektierte Spermien-Injektion). Hierbei werden die Spermien des Mannes vor der künstlichen Befruchtung unter einem speziellen High-End-Mikroskop in sehr starker Vergrösserung (ca. 100-fache Vergrösserung im Vergleich zu ICSI) betrachtet. So können gezielt Spermien ausgewählt werden, die weder in Form noch in Struktur Auffälligkeiten aufweisen. Patienten, bei denen die herkömmliche ICSI-Methode bereits gescheitert ist, können unter Umständen von der IMSI-Methode profitieren. Einige Studien weisen darauf hin, dass durch die IMSI eine signifikante Erhöhung der Schwangerschaftsraten erreicht werden konnte.

                              Bei dem sogenannten PICSI-Verfahren werden die für die intrazytoplasmatische Injektion benötigten Spermien nicht nach morphologischen, sondern nach biochemischen Kriterien ausgewählt. Auch diese Methode soll eine gezieltere Auswahl qualitativ hochwertiger Spermien gewährleisten. Dabei macht man sich die Bindungsfähigkeit reifer Spermien an Hyaluronsäure, einen wichtigen Bestandteil der Zona pellucida, zunutze. Tatsächlich lässt sich mit Hilfe der Hyaluronsäureselektion der Anteil der Spermien mit DNA-Schäden oder Aneuploidie (Chromosomenfehlverteilung) senken und in Folge die Befruchtungs- und Einnistungsrate erhöhen. Unklar ist jedoch, ob damit tatsächlich die Chance auf ein gesundes, reif geborenes Baby steigt.

                              Letzte Hoffnung: MESA und TESE


                              Sind in der Ergussflüssigkeit des Mannes gar keine Samenzellen vorhanden (Azoospermie), z.B. bei inoperablen Samenleiterverschlüssen oder nach Tumoroperationen, heisst dies nicht, dass die Medizin am Ende ist. Oft befinden sich befruchtungsfähige Spermien im Nebenhoden oder als letzte Möglichkeit im Hoden und man versucht dann, Samenzellen in einem kleinen operativen Eingriff direkt dort zu gewinnen:

                              • MESA (mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration) = Gewinnung von Spermien aus dem Nebenhoden

                              • TESE (testikuläre Spermienextraktion) = Gewinnung von Spermien aus dem Hoden.

                              Letzte Aktualisierung: 29.10.2021, BH

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