Zahnhygiene bei Langzeitstillen

Worauf Sie achten sollten, wenn Ihr gestilltes Kind bereits Zähne hat.

Kleinkind wird gestillt
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Wenn Sie Ihr Baby stillen und bereits die ersten Zähne durchgebrochen sind, ist eine gute Mundhygiene wichtig, um Karies zu verhindern. 

Was begünstigt Karies bei gestillten Kindern?


Karies wird durch Bakterien ausgelöst, die im Mund leben und sich von Zucker ernähren. Die Säuren, die sie ausscheiden, greifen den Zahnschmelz an und lösen Mineralstoffe heraus, sodass Löcher entstehen.

Nächtliches Stillen kann Karies begünstigen, denn Muttermilch enthält Milchzucker. Ungünstig für die Milch­zäh­ne ist vor al­lem, wenn das Kind nicht mehr effektiv saugt, sondern nur noch an der Brustwarze nuckelt. Beim Stillen zieht das Kind die Brustwarze nämlich weit nach hinten in den Rachen und umgeht dabei die Zähne. Schlafen Mutter und Kind aber beim nächtlichen Stillen ein, kann es sein, dass das Baby nur noch an der Brustwarze nuckelt. Zwar fliesst dann auch nicht mehr viel Milch, trotzdem ist es möglich, dass Muttermilch die Zähne umspült.

Hätten Sie es gewusst?

Karies ist ansteckend. Die Bakterien können zum Beispiel durch das Ablecken des Schnullers oder Löffels oder durch Küsse auf die Lippen des Kindes übertragen werden.

Karies bei Langzeitstillen vermeiden


Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, sollten Sie mit der Zahnpflege beginnen. Bezüglich des Stillens kommt es auf die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten an, ob es für die Zähne gefährlich werden könnte. In der stillfreien Zeit erholen sich die Zähne nämlich, weil der Speichel die Zähne remineralisiert und zum Beispiel Kalzium in den Zahn einbaut.

Zahnhygiene bei Langzeitstillen


Je früher Sie mit dem Zähneputzen beginnen, desto schneller gewöhnt sich Ihr Baby an die regelmässige Zahnpflege. 

  • Ab dem Durchbruch des ersten Zähnchens sollte die Zahnreinigung ein- bis zweimal am Tag erfolgen, am besten abends nach der letzten Stillmahlzeit. Benutzen Sie dazu eine weiche Kinderzahnbürste mit einer erbsengrossen Menge Kinderzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 0.025%.

  • Versuchen Sie, nachts keine Stillmahlzeit zu verabreichen. Wenn Ihr Kind in der Nacht Durst hat, bieten Sie ihm Wasser an.

  • Bekommt Ihr Kind nachts einen Schoppen, gilt dasselbe wie beim nächtlichen Stillen: Lassen Sie es nicht permanent daran nuckeln.

  • Beginnt das Kleinkind, sich die Zähne selber zu putzen, sollten die Eltern mindestens einmal am Tag gründlich nachputzen.

  • In Absprache mit dem Kinder- oder Zahnarzt kann eine Fluoridierung der Milchzähne vorgenommen werden. Dazu gibt es Tabletten und spezielle Zahnpasta.

  • Beobachten Sie eine weisse, kreideartige Stelle am Zahnfleischrand, sollten Sie umgehend einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren.

Häufige Fragen zum Thema

Diese Frage kann nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantwortet werden, denn die Studienlage dazu ist unklar. Wenn Sie das Risiko ausschliessen möchten, dann verhindern sie vor allem das Dauernuckeln. Dabei wird die Brustwarze, anders als beim Stillen, nicht an den Zähnen vorbei bis in den Rachen …
Letzte Aktualisierung: 25.04.2025, CSL/ KM

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